Lechweg in 8 Tagen – vom Fall zur Quelle


Geht den Lechweg haben sie gesagt.

Aber geht ihn anders herum, vom Lech-Fall in Füssen bis zur Quelle hinauf, haben sie gesagt.

Und wir haben es gemacht.

Ja, einen Weitwanderweg von vorne bis hinten gehen, daran haben wir nun wirklich Gefallen gefunden.
Und das liegt unter anderem daran, dass uns der Lechweg wirklich geflasht hat! Wir durchwanderten eine der letzten Wildflusslandschaften Europas – das Lechtal.
Natur pur, Wanderwege die schöner nicht sein können, Menschen, die den Lechweg leben – was willst du mehr?

Der Lechweg

Ein Weitwanderweg, der für nahezu jeden gemacht ist.
Du hast moderate Höhenmeter zu bewältigen, kannst dir die Etappen so bauen, wie du möchtest – wenn du eine ganz entspannte Tour machen möchtest, plane einfach ein paar Tage mehr ein.
Das Schöne ist, in jedem Ort am Weg findest du klasse Unterkünfte und Restaurants.
Immer wieder gibt es auch Supermärkte – die Infrastruktur ist klasse.

Er führt durchs Alpenvorland und durchs Hochgebirge. Für den Lechweg ist keine alpine Erfahrung erforderlich, es gibt keine Kletterpassagen.

Der Weitwanderweg Lechweg ist zertifizierter „Leading Quality Trail – Best of Europe„. Gleichbleibende Qualität auf dem gesamten Weg, vorbildliche Beschilderung, naturnahe Wege, Service und Versorgung und viele Qualitätsmerkmale erfüllt er auf ganzer Linie…

Facts

Art: Streckenwanderweg
Name: Lechweg
Region: Allgäu/Bayern/Deutschland, Tirol/Österreich
Start: Lechfall Füssen (804 müNN)
Ziel: Lechquelle, Steinbock-Skulptur, Formarinsee (1862 müNN)
Länge: 140,5 Kilometer
Anstieg: 3850 Meter
Abstieg: 2590 Meter
Dauer: 8 Etappen
Betreiber: Füssen Tourismus und Marketing, Tourismusverband Naturparkregion Reutte, Lechtal Tourismus, Warth-Schröcken Tourismus, Lech Zürs Tourismus GmbH


Unsere Videos und Fotos vom Lechweg auf Social Media

Wenn du gern kleine Videos sehen möchtest oder Fotos, um dir noch mehr Eindrücke vom Lechweg zu holen, dann schau mal in unseren Socia Media Kanälen vorbei.


Die einzelnen Blogbeiträge

Wanderrichtung

Wie schon zu Beginn angedeutet – wir sind den Lechweg nicht von der Quelle zum Fall in die klassische Richtung gegangen, sondern anders herum.
Und das war eine wundervolle Entscheidung. Wir starteten in der Zivilisation, im pulsierenden Füssen und seinen Königsschlössern und kamen an an der Lechquelle – einen größeren Kontrast kann es kaum geben.
Die Beschilderung ist in beide Richtungen gut erkennbar, wir hatten auch auf der nicht klassischen Richtung keine Probleme.

Danke Stefan, dass du uns das so hartnäckig empfohlen hast.

Was uns so besonders gut gefallen hat, war einfach der Fakt, dass der große kräftige Lech immer jünger und kleiner wird – ja fast verwundbarer und unschuldig.
Die Landschaft verändert sich genau wie die Menschen. Es war einfach wundervoll!


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Lechschleifen

Es gibt unterwegs 8 Lechschleifen zu erkunden. Diese zeigen dir noch weitere wunderschöne Seiten des Lechtals. Wenn wir das so lesen, müssten wir die eigentlich auch alle noch gehen… :-)

  • Lechschleife – Auf den Spuren der Walser am Tannberg Start/Ziel: Lech, Länge: 22,4 km
  • Lechschleife – Durch Wald und WiesenStart/Ziel: Steeg, Länge: 15,4 km
  • Lechschleife – Bergwald und SchnitzerdorfStart/Ziel: Lechbrücke Bach, Länge: 18,3 km
  • Lechschleife – An den WasserfällenStart/Ziel: Naturparkhaus Elmen, Länge: 10,9 km
  • Lechschleife – Zum Hornbach und zurückStart/Ziel: Naturparkhaaus Elmen, Länge: 16,9 km
  • Lechschleife – Burgenwelt EhrenbergStart/Ziel: Ehenbichl, Länge: 9,3 km
  • Lechschleife – Von See zu SeeStart/Ziel: Lechfall Füssen, Länge: 15,4 km
  • Lechschleife – Königsschlösser-RundeStart/Ziel: Lechfall Füssen, Länge: 13,7 km
Beschilderung

Ein weißes „L“ auf schwarzem Grund oder auf Bäumen, auf Wegen und Hölzern – es begleitet dich zuerverlässig auf den gesamten 125 Kilometern.
Die Lechschleifen werden durch ein blaues „L“ dargestellt.

Etappen mit komoot-Karten und gpx-Download

Unsere Etappen endeten täglich (außer Etappe 1) an den Unterkünften. Deswegen kommt die Differenz zu den eigentlichen 124,5 Kilometern zustande, die der Lechweg offiziell lang ist.

Jede einzelne Etappe bekommt einen eigenen Beitrag, den wir dann hier verlinken. Hier siehst du schonmal die komoot-Karten und kannst dir dort auch die gpx downloaden, wenn du magst.
(In dem Link im Satz vorher findest du weitere Informationen zum Navigieren und Planen mit komoot, unserer liebsten Outdoor-App)

1. Etappe, Füssen – Pflach, 19,5 Kilometer, 550 Meter hinauf, 520 Meter hinab


2. Etappe, Pflach – Weissenbach, 18,1 Kilometer, 620 Meter hinauf, 370 Meter hinab


3. Etappe, Weissenbach – Elmen, 22,5 Kilometer, 360 Meter hinauf, 270 Meter hinab


4. Etappe, Elmen – Elbigenalp, 15,4 Kilometer, 340 Meter hinauf, 250 Meter hinab


5. Etappe, Elbigenalp – Steeg, 22,1 Kilometer, 570 Meter hinauf, 520 Meter hinab


6. Etappe, Steeg – Warth, 15 Kilometer, 580 Meter hinauf, 210 Meter hinab


7. Etappe, Warth – Zug, 15 Kilometer, 410 Meter hinauf, 390 Meter hinab

Blogbeitrag:


8. Etappe, Zug – Quelle, 12,9 Kilometer, 420 Meter hinauf, 60 Meter hinab

Blogbeitrag:


Gastgeber – Unterkünfte

Auf dem Lechweg erwarten dich Partnerbetriebe mit besonderem Service.
Sie sind nach Qualitätskriterien geprüft und darauf ausgerichtet, dem Wanderer eine gute Zeit zu ermöglichen. Sie beraten dich, kennen sich gut aus und stellen dir bei Bedarf weiteres Kartenmaterial zur Verfügung.
Du kannst hier eventuelle Wegesperrungen, das aktuelle Wetter erfahren und auch Fahrpläne des ÖPNV liegen aus.
Du musst dich eigentlich nur noch entscheiden, ob du jeden Tag in eine neue Unterkunft ziehst und von dort weiter wanderst oder ob du in einer Unterkunft länger bleiben möchtest. Von dort hast du dann die Möglichkeit, mit dem Bus zu den Startorten der jeweiligen Etappen zu fahren.

Individuell buchen oder über einen Reiseveranstalter?

Das ist ganz dir überlassen. Es gibt tolle Reiseanbieter, die dir ein Programm individuell zusammenstellen.
Du kannst auch selbst deine Unterkünfte suchen und telefonisch oder übers Internet buchen. Das ist am Lechweg nicht so schwer, da es eine Vielzahl an Hotels, Pensionen, Appartements und Ferienwohnungen am Weg und in der unmittelbaren Umgebung gibt. Wir würden auf jeden Fall (gerade in den Monaten Juli und August) empfehlen, die Unterkünfte vorher zu buchen. Der Lechweg ist beliebt und das merkst du unterwegs auch…
Die Partnerbetriebe des Lechwegs findest du hinter diesem Link: Partnerbetriebe Lechweg

Unsere Unterkünfte waren die Folgenden:

Reutte Zum Mohren

Weissenbach Goldenes Lamm

Elmen Kaiserkrone

Elbigenalp Hotel Panorama

Steeg Haus Lechblick

Warth Haus Anita

Zug/Lech Alphorn

Gepäcktransfer

Unser Gepäck wurde jeden Morgen von der Firma Feuerstein abgeholt und zum nächsten Hotel gebracht.
Das hat gut geklappt, bei höherem Arbeitsaufkommen sind die Koffer in dieser umgedrehten Richtung allerdings schon mal länger unterwegs gewesen als wir…
Du hängst an deinen Koffer einen Anhänger, wo jeden Tag Datum und Zielort drauf vermerkt wird.

Restaurants

… gibt es in jedem Ort am Lech. Manchmal kannst du in deiner Unterkunft essen, manchmal lohnt es sich aber auch, mal raus zu gehen in den Ort. Es ist vermutlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Naturschutz

Darauf legen hier im Lechtal alle sehr viel wert.
Es liegt natürlich oft am Wanderer selbst, das zu beachten und seinen Müll einfach wieder mit zu nehmen. Für uns eine Selbstverständlichkeit.
Unter dem Motto „sauber“ kannst du außerdem schon bei sehr vielen gastronomischen Betrieben unterwegs auf die Toilette gehen, ohne dort einkehren zu müssen.
Kannst du natürlich – aber das bleibt dir überlassen :-)
Jeder teilnehmende Betrieb hat den Aufkleber an der Tür.

Wir müssen sagen, dass uns am Lechweg sehr wenig Müll begegnet ist! Das freute uns sehr…

Gästekarten

Leider gibt es (noch?) keine einheitliche Lechweg-Karte.
Es gibt entlang des Lechwegs 5 verschiedene Gästekarten.
Mit diesen Karten hast du günstigere oder freie Fahrten mit Bussen oder Bergbahnen. Welche Leistungen noch inkludiert sind, erfährst du auf der jeweiligen Webseite oder bei deinem Gastgeber.
Achtung: nicht alle Gastgeber sind dabei, bitte fragt das bei Buchung.

  • Füssen-Card – kostenlos ab 1 Übernachtung bei allen Unterkünften im Gemeindegebiet Füssen
  • Aktiv Card Naturparkregion Reutte kostenlos ab 1 Übernachtung, bei allen Unterkünften der Naturparkregion Reutte
  • Lechtal Aktiv Card – kostenlos ab 1 Übernachtung, bei gekennzeichneten Unterkünften der Naturparkregion Lechtal
  • Warth Card – kostenlos ab 1 Übernachtung, bei allen Unterkünften in Warth
  • Lech Card – ab 1 Übernachtung, ab 23,- Euro / 2 Tage gültig
Öffentliche Verkehrsmittel

Die sind ein Traum für Wanderer! Du kannst im Sommer die Wanderbusse nutzen, in deiner Gästekarte ist je nach Zustieg ein Teil kostenlos.
Es gibt nicht einen durchgehenden Bus von Lech nach Füssen, aber regelmäßige Verbindungen – und das zählt.

Beispiel: wir wollen von unserem Ziel, Formarinsee nach Füssen zurück. Da nutzen wir den Lech-ortseigenen Wanderbus Linie 7 Formarinsee nach Lech am Arlberg. Dieser fährt zwischen Ende Juni und Ende September bis zu 5 mal täglich. Dauer: ca. 30 Minuten
Dort steigen wir um in die Buslinie 110 und fahren bis Reutte, evtl. Umstieg in Warth. Dauer: ca 2:00 Stunden
Weiter gehts dann in Reutte mit der Linie 100 oder 74 bis nach Füssen. Dauer: ca. 30 Minuten.
Mit der Lech-Card fährst du in unserem Beispiel bis Elbigenalp kostenlos, ab dort bis Reutte musst du bezahlen. Kosten: 12,80 Euro (Voraussetzung ist, du hast in Lech oder Warth genächtigt und eine Gästekarte gekauft)

Deine Verbindung kannst du hier suchen.

Ausrüstung (mit Gepäcktransport)

Wir schreiben dir einfach mal auf, was wir dabei hatten – und was wir auch benötigt haben.
Es ist nur eine Empfehlung, passe es gern an deine Bedürfnisse an – und an die Jahreszeit. Vermutlich ist es zu einem früheren oder herbstlicheren Zeitpunkt (wir waren Anfang Juli unterwegs) auch frischer. Somit kämen noch etwas dickere Sachen mit.

Außerdem ist zu beachten, dass wir unseren Lechweg mit Gepäcktransport wanderten. Wenn du deine kompletten Sachen immer mitführst und damit auf das Gewicht achten musst, dann hast du natürlich weniger dabei.

  • 4 BHs – entfallen bei Männern ;-)
  • 9 Slips
  • 5 Wandersocken (bei uns immer Wrightsock)
  • 1 längere warme Socken
  • 1 kurze Socken
  • Hosen: 1 Zipp, 3 kurze & Gürtel
  • 3 Wanderblusen
  • 1 Bluse für abends
  • 4 Baumwoll-T-Shirts für abends
  • 6 Sport-Shirts Kurzarm
  • 1 Fleecejacke
  • 1 dickere Softshell
  • 1 dünnere Softshell
  • 1 Regenjacke
  • 1 Regenhose
  • Sonnenhut
  • 1 Paar Bergstiefel
  • 1 Paar Trekkingsandalen
  • (1 Paar Badelatschen)
  • kleine Handtasche oder Gürteltasche
  • Wanderrucksack ab 35 Liter mit Regenhülle (mit Gepäcktransport)
  • Wanderrucksack größer mit Regenhülle (ohne Gepäcktransport)
  • Trolli (mit Gepäcktransport)
  • Wäschebeutel
  • Kulturbeutel mit persönlichen Hygienartikeln
  • Reinigungsartikel für Trinksystem/Wasserblase
  • Smartphone & -auflade
  • Akkupack
  • Kamera + Akkus
  • Medikamente

Inhalt des Wanderrucksacks

  • Wanderführer/Serviceheft Lechweg
  • 1. Hilfe Pack inkl. Zeckenkarte
  • Sonnencreme
  • Insektenspray
  • kleines Handtuch
  • Brotdose für Lunchpaket
  • Trekking-Stöcke
  • Trinksstem plus 1,5 Liter Wasserflasche
  • Taschentücher
  • Hände-Desinfektionsgel
  • Sonnenbrille & Etui
  • Medikamente, die du unterwegs brauchst (Asthma, Diabetes etc.)
  • Notizbuch/Stift
  • Maske (Corona)
Weiterführende Links
Blogbeiträge von unseren geschätzten Bloggerkollegen und -innen

Der liebe Hubert war 2017 auf dem Lechweg unterwegs – er ist in die klassische Richtung gewandert. Auch er hat in seinem Blog tolle Zeilen verfasst und stimmungsvolle Fotos gezeigt, schaut doch einfach mal bei ihm vorbei. Auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz… :-D

Buchempfehlungen* – alle klassische Richtung

Wenn du etwas über diese Links kaufst, verdienen wir ein paar Cent, für dich wird es aber nicht teurer.

Insidertipp 1

Wenn du deinen Lechweg in Ruhe und ohne viele Touristen erleben möchtest, dann starte nicht an einem Wochenende oder an Feiertagen (Achtung: sind in Österreich etwas anders als in Deutschland) und komm auch nicht am Wochenende am Ziel – in unserem Fall am Formarinsee – an.
Legt eure Wanderung so, dass ihr an einem Wochentag startet und ankommt. So vermeidet ihr das Treffen auf viele Touristen!
Wir starteten an einem Sonntag in Füssen und kamen am Sonntag am Formarinsee an. Schaut euch das Bild an, dann wisst ihr, was wir meinen!
Am Formarinsee selbst verlief sich das schnell wieder, aber der schmale Weg war schon gut besucht.

Insidertipp 2 – das „Auf“hängeschild des Lechwegs ;-)

Wenn du die Möglichkeit hast, den Bluatschink (Toni Knittel) zu erleben, ein Lechtal-Original, dann geh hin!
Wir durften ihn live erleben und spätestens beim Lied „A Haschreck im Lechtl“ blieb fast kein Auge trocken.
Er schafft es einfach, wir lachten, wir weinten und wir kamen dem Lech, dem Lechtal und den Menschen noch näher.
Seine Konzerte kannst du auf seiner Webseite nachlesen: http://www.bluatschink.at/

2012 zur Eröffnung des Lechwegs entstand seine Liebeserklärung an ihn, der Refrain lautet:

Am Lech entlang kann i mi ganz ooafach treiba lassa.
Am Lech entlang – dia Gedanka fließa frei wia s’Wasser.
Am Lech entlang geah i Schritt für Schritt von der Quelle bis zum Fall.

Bluatschink
Offenlegung

Den Lechweg erkundeten wir während einer Wander-Recherchereise. Zu dieser wurden wir vom Verein Lechweg eingeladen. Wir bedanken uns dafür herzlich!
Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

Einzelne Blogbeiträge auf aktiv-durch-das-leben.de

3 Kommentare

  1. Ich schätze die Authentizität in deinen Texten. Deine persönlichen Anekdoten und Erfahrungen verleihen deinem Blog eine nachvollziehbare Note, was das Lesen umso angenehmer macht.

1 Trackback / Pingback

  1. Lechweg allein als Frau wandern – Meine Erfahrung mit Tipps für dich

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