Wandern auf dem Echappée de jurassienne – Teil 1

Frankreich, Jura, Wanderung
Xavier schaut nach der Markierung

Für 6 Tage verschlug es mich, Anita, gemeinsam mit unserer befreundeten Journalistin Bettina nach Frankreich in das Jura-Gebirge. Dort erwanderten wir einen Teil des „Echappée de jurassienne“ und lernten Landschaft, Kultur und Menschen näher kennen. In diesem Bericht liest du etwas über große Salinen, die sogar zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, und einen Teil der Etappe 3 des Fernwanderweges. Viel Spass.


Anfahrt

Von Aschaffenburg brachte uns der TGV in etwa 4 Stunden nach Besancon. Dort wurden wir von Marie-Hélène abgeholt und zum Hotel de Paris gebracht. Das Hotel liegt in der Altstadt, es ist ziemlich zentral gelegen. Zum Bahnhof sind es ca. 15 Gehminuten und auch kulturelle Einrichtungen sind fußläufig gut zu erreichen.
Nachdem wir uns erfrischt hatten, streiften wir ein wenig durch Besancon. Unser Abendessen ließen wir uns im Restaurant Bisontin 1802 am Place Granvelle schmecken. Es ist eine schicke und einladende Adresse, an Speisen gibt es Fisch und Fleisch, alles herrlich garniert. Auch die Vegetarier finden Leckeres in der Speisekarte. Das Auge isst hier mit.
Die Weine werden speziell auf das Gericht abgestimmt serviert.



Die Königliche Saline

Der zweite Tag begann mit einem guten Fühstück im Hotel de Paris.

Marie-Hélène erwartete uns am Hoteleingang und fuhr mit uns zu der berühmten Saline Royale Arc-et-Senans. Wir hatten schon viel gehört von dieser königlichen Saline und waren gespannt. Die Saline liegt im französischen Département Doubs. Der Grundstein wurde am 15. April 1775 gelegt, die Arbeiten dauerten drei Jahre. 1982 wurde die Anlage von der UNESCO in das Verzeichnis des Weltkulturerbes aufgenommen, 2009 wurde das Kulturerbe um die Große Saline von Salins-les Bains erweitert. Viele Erklärungen finden sich an und in den Gebäuden auch in deutscher Sprache. Es gibt auch die Möglichkeit sich über speziell Audiogeräte, die am Eingang erhältlich sind, zu informieren. Imposant: Die Gebäude der Saline sind mit grauen oftmals richtig großen Quadern gebaut.



Nachdem wir uns ausführlich über die Salzgewinnung in dieser Zeit, als die Saline genutzt wurde, informiert hatten, trafen wir uns wieder mit Marie-Hélène. Mit ihr fuhren wir nach Port Lesney, von dort sollten wir unsere Wanderung durch das Jura starten. Aber erst gab es ein leckeres Picknick und wir trafen unseren Guide Xavier.

Wanderung Etappe 3 Port Lesney nach Salines-les-Baines
– Facts

Start: Port Lesney
Ziel: Salines-les-Baines
Art
: Streckenwanderung
Dauer:  ca. 4 Stunden
Länge: ca. 16 Kilometer
Höhenmeter: ca. 280 Meter hinauf, ca. 180 Meter hinab


– komoot-Karte

– Der Weg

Nachdem wir uns gestärkt hatten, viele interessante Informationen machen hungrig, ging es über den Fluss La Loue, um dann eine ganze Weile an ihm entlang zu wandern, in die grobe Richtung Arbois.
An herrlichen Felsformationen und durch Wälder wanderten wir an diesem Tag. Auch dem kleinen Fluss La Furieuse begegneten wir. Es war ein Genuss, durch die Wälder zu gehen, inzwischen waren es 35 Grad und somit waren wir froh, etwas Schatten zu haben. Wir sahen auf unserem Weg alte, nicht mehr aktive Soleleitungen und immer wieder gab es Schilder mit Erklärungen.
Den Berg Mont Poupet sahen wir heute und auch in den folgenden Tagen immer wieder, er hat eine Höhe von Höhe von 853 m und als imposante Landmarke ist er weithin sichtbar.
Laut Beschreibung auf jura-tourism ist er einer der schönsten Gipfel am Jurarand.
So hoch ging es für uns heute nicht, aber nach ca. 6 Kilometer hatten wir eine Steigung von knapp 200 Höhenmetern zu bewältigen. Schon das war bei den Temperaturen herausfordernd.
Bei Kilometer 10 fanden wir einen schönen Platz zum Verschnaufen. Wir packten unser Picknick aus und stärkten uns für die letzten 6 Kilometer. Den Fluss La Furieuse trafen wir wieder und wanderten an ihm unserem Endpunkt für den heutigen Tag entgegen.



Unterwegs sahen wir auch die in Frankreich, besonders im Jura, beheimateten Montbèliarde Kühe. Dazu mehr im Teil 2.
Zum Ende der Wanderung, unserem ersten Teilstück auf dem Echappée de jurassienne, ging es noch an Weinbergen vorbei, und auch auf einem ehemaligen Bahndamm durften wir wandeln.
So kamen wir nach etwa 4 Stunden an unserem heutigen Ziel dem Zielort Saline-les-Bains an.



Saline-les-Bains

Saline-les Bains ist seit bereits 1844 ein Kurort. Wie der Name schon sagt gibt es auch hier eine Saline, die Salzindustrie spielte hier in der Vergangenheit eine sehr große Rolle. Diese Saline gehört ebenso zum UNESCO Weltkulturerbe – und wir durften sie besichtigen.
Aber erst ging es in das Grand Hotel Des Bains, in dem wir in der nächsten Nacht schliefen. Es liegt im Zentrum der Thermalstadt. Wir bezogen unsere nett eingerichteten Zimmer, und waren schon wieder bereit für Neues.


Die Saline in Saline-les-Bains

Dies war die zweite Saline, die wir heute besichtigen durften. Im Eingangsbereich wurden wir sehr freundlich empfangen. Wir lernten unter anderem, dass die Salzindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt war. Die Saline war noch bis 1962 in Betrieb, seit 1968 ist sie für Besichtigungen freigegeben. Zu erwähnen sei noch, dass der Ort seit 1844 ein Kurort ist, zum UNESCO Weltkultuerbe gehört die Saline seit 2009.
Erstmals erwähnt wurde sie in einer Urkunde des Klosters Flavigny anno 791. Im 13. Jahrhundert wurden die Salzquellen durch unterirdische Stollen besser zugänglich gemacht. Ab dem 18. Jahrhundert wurde das Salzwasser zur Weiterverarbeitung in die oberirdischen Produktionsstätten gepumpt. Noch heute werden mit der gewonnenen Sole die Kureinrichtungen und das Thermalbad betrieben.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn dabei bekommst du noch viel mehr Eindrücke.



Nach diesen sehr interessanten Informationen fühlten wir uns hungrig. Unser Abendessen nahmen wir im Restaurant des Grand Hotel des Bains ein. Wir bekamen ein ausgezeichnetes Menü und dazu erlesene Weine. Nach diesem schönen aber auch anstrengenden Tag waren wir froh, uns auszuruhen.

Am nächsten Tag sollte uns eine wundervolle Wanderung nach Arbois auf dem Echappée de jurassienne erwarten. Dazu mehr im nächsten Teil meiner Jura-Wanderung.



Weiterführende Links

Offenlegung

Die Echappée de jurassienne erkundeten wir während einer Wander-Recherchereise. Wir bedanken uns dafür herzlich!
Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

1 Kommentar

  1. Interessante Erlebnisse – und das Essen scheint auch zu passen. Weckt leise Erinnerungen an meine Jura Touren vor langer langer Zeit – als ich noch per Daumen unterwegs war.

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