Lechweg – Etappe 6 – Steeg – Warth – Es geht doch weiter!

Lechweg Etappe 6

Nachdem sich Anita ja am Abend zuvor nach der Etappe 5 von Elbigenalp nach Steeg sicher war, dass sie keinen Fuß mehr in die Wanderschuhe setzen wird, um den Lechweg weiter zu gehen, war das Erwachen an Tag 6 doch voller positiver Stimmung.
Die Suppe zum Abendbrot und der tiefe Schlaf haben Wunder gewirkt. Anita war wieder am Start! Zum Glück.
Vielleicht ist es normal, dass man auf einem Weitwanderweg mal keine Motivation mehr hat? Wenn eine Etappe dann eben doch etwas mehr an der Kondition nagt als erwartet…
Umso besser, wenn der Schlaf wieder Kraft gibt.

Facts

Art: Streckenwanderweg
Name: Lechweg Etappe 6
Region: Tirol/Österreich
Start: Haus Lechblick Steeg
Ziel: Haus Anita Warth
Länge: 15 km
Anstieg: 580 Meter
Abstieg: 210 Meter
Dauer: ca. 6 Stunden (inkl. Pausen)
Betreiber Lechweg: Füssen Tourismus und Marketing, Tourismusverband Naturparkregion Reutte, Lechtal Tourismus, Warth-Schröcken Tourismus, Lech Zürs Tourismus GmbH

komoot-Karte (falls es nicht angezeigt wird, klick auf den Button)
Start in Steeg

Wir starten in Steeg, etwa 1100 Meter über dem Meeresspiegel. Rechts und links vom Lech erstreckt sich der Ort. Er gilt als eines der Zentren der örtlichen Milchwirtschaft im oberen Lechtal, denn mehr als 30 viehhaltende Betriebe sind hier ansässig.

Die alte Bundesstraße

Wir sind wieder direkt am Lech, der Weg führt uns eine Zeit lang an ihm entlang, vorbei an Welzau, Hinterellenbogen und Prenten, bevor wir den immer schmaler werdenden Lech über eine hohe Betonbrücke queren. Sie sieht aus wie ein Viadukt.

Kurze Zeit später kommen wir an einer Hängebrücke vorbei. Anita hatte schon eine schlimme Befürchtung, aber wir gehen nur an ihr vorbei. Im Begleitbuch steht, dass sie nicht begehbar ist.
Schade eigentlich… :-D

Dann geht es für etwa 5 Kilometer bergan und da es schon ziemlich heiss war, haben wir anständig geschwitzt. Früher führte hier in einigen Bereichen die alte Bundesstrasse entlang – ganz schön schmal, wenn man sich die heutigen Straßen anschaut. Der komplette Transitverkehr wurde bis Anfang der 1980er Jahre hier entlanggeführt. :-o


Über einen wundervollen Panoramaweg wandern wir, ganz unten unseren Freund, den Lech, im Blick, und wir sind teilweise einfach sprachlos aufgrund der wundervollen Aussichten, der Blumen- und Kräuterwiesen, der vielfältigen Insekten und der hohen Berge.

Gehren

Wir erreichen Lecheleiten und gehen noch etwa 15 Minuten weiter nach Gehren, sehen als Erstes die kleine Kapelle und schnuppern leckere Heu-Luft. Das Kapellchen ist dem Heiligen Nikolaus geweiht, 1741 erhielt sie einen Kreuzweg mit 16 Stationen.

Bei Lisbeth Fritz im Gehrnerhof lassen wir uns die selbstgemachte Limonade schmecken. Auf der Terrasse haben wir uns sehr wohl gefühlt und die Gastgeberin war sehr freundlich. Wir haben ein bisschen ausgeruht und machen uns schließlich auf die letzten 2 Kilometer des Tages.

Warth

Wir wandern hinab bis zur neuen Brücke über den Krumbach, steigen hinauf zum Etappenziel nach Warth und erfreuen uns an den letzten Sonnenstrahlen des Tages. Warth erwartet uns mit vielen Hotels, einer weithin sichtbaren Kirche und einigen schmucken Häusern aus der Zeit der Walser.

Steffisalp

Nachdem wir in unserer Pension eingcheckt haben, fahren wir als kleine Belohnung mit dem Steffisalp Express hinauf zur Steffis Alp auf 1884 Meter. Ein atemberaubender Blick ins Tal – und auf das herannahende Gewitter. Rechtzeitig sind wir wieder unten und blicken auf einen feinen Wandertag zurück. Mit deiner Gästekarte ist die Fahrt übrigens kostenlos – aber keinesfalls umsonst.

Fazit

Es war ein schöner, wenn auch wieder schweißtreibender Tag, der uns tolle Aussichten brachte. Wir merken, dass das Gelände – und auch der Lech sich stark verändern. Weiter unten hatte er viel Platz, hier quetscht er sich zwischen den Felsen hindurch und erschaffte sich tiefe Bachtäler. Wir sind gespannt auf die letzten beiden Etappen.

Anita fühlte sich nach diesem Tag übrigens wieder topfit. Also nimm als Tipp mit: gib nicht auf, auch wenn es dir auf einer Weitwanderung mal nicht so gut geht. Am nächsten Tag ist es vielleicht schon wieder gut.

Highlights Etappe 6

Anita: die Aussicht auf dem Panoramaweg zwischen Kilometer 8 und 11, Richtung Lechleiten
Claudia: Sicht von Gehren nach Warth. Es zeigt so wundervoll, wie auch das Wasser diese Landschaft geprägt haben.

Ausrüstungsempfehlung

Auch auf dieser Etappe ist keine spezielle Ausrüstung erforderlich. Normale Wanderstiefel, Trekking-Stöcke und dem Wetter angepaste Kleidung reichen aus. Für den Weg empfehlen wir dir ausreichen Wasser mitzunehmen und wenn du in deiner Pension ein Lunch-Paket bestellst, verhungerst du auch nicht. Ganz unabhängig davon, ob die Restaurants offen haben.
Was wir gelernt haben und immer dabei hatten: einen Sonnenhut. Er schützt sehr gut, nicht nur bei Sonnenschein, wie wir am nächsten Tag bemerken sollten.

Unterkunft

In Warth nächtigten wir in dem Haus Anita. Es war eine tolle Unterkunft – und vom Frühstücksraum hatten wir eine wunderbare Sicht auf die umliegenden Berge. Was wir auch sahen: den südlichsten Zipfel von Deutschland zwischen Haldenwanger Eck und Gehrner Berg. Hätte uns das unser Gastgeber Stefan nicht erzählt, hätten wir das gar nicht mitbekommen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Unterkünften liest du im Übersichtsbeitrag vom Lechweg, in 8 Etappen vom Fall zur Quelle.


Weiter zu Etappe 7 von Warth nach Zug ->


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Weiterführende Links
Offenlegung

Den Lechweg erkundeten wir während einer Wander-Recherchereise. Zu dieser wurden wir vom Verein Lechweg eingeladen. Wir bedanken uns dafür herzlich!
Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

4 Kommentare

  1. wie schön die Gegend da :-)
    auf diesen Etappen gibt es genau so viele Höhen und Tiefen wie in unseren Köpfen und in unserem Körper

    lg aus Sachsen

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