Lechweg – Etappe 4 – Von Elmen nach Elbigenalp und die Geschichte vom Doser Wasserfall

Nach der Etappe 3 von Weißenbach nach Elmen folgten am nächsten Tag ganz andere Eindrücke. Die Nacht und das Frühstück im Lechweg Partnerbetrieb Kaiserkrone in Elmen waren klasse. An diesem Tag warteten etwa15 Kilometer auf uns und eine schier unglaubliche Gechichte rund um den Doser Wasserfall.

Facts

Art: Streckenwanderweg
Name: Lechweg Etappe 4
Region: Tirol/Österreich
Start: Kaiserkrone Elmen (972 müNN)
Ziel: Hotel Panorama Elbigenalp (1039 müNN)
Länge: 15,4 km
Anstieg: 340 Meter
Abstieg: 250 Meter
Dauer: ca. 6,5 Stunden
Betreiber Lechweg: Füssen Tourismus und Marketing, Tourismusverband Naturparkregion Reutte, Lechtal Tourismus, Warth-Schröcken Tourismus, Lech Zürs Tourismus GmbH

komoot-Karte (falls es nicht angezeigt wird, klick auf den Button)
Start in Elmen

Oft saßen wir abends im Zimmer, schauten uns die Fotos des Tages an – und kamen aus em Schwärmen nicht hinaus. Es sind unglaublich schöne Eindrücke, die wir jeden Tag verarbeiten mussten. Ein wirklich schweres Los…
Nun ging es erneut los. Den Weg, den wir am Tag zuvor nach Elmen hinabgewandert sind, geht es heute wieder zurück. Über die Klimmbrücke, am Naturparkhaus Elmen vorbei, den Berg hinauf – und schwupps waren wir wieder auf unserem mittlerweile sehr geliebten Lechweg.

Es geht über den Panoramaweg und den Burweg, an kleinen Rinnsalen entlang, die einfach aus dem Berg rechts von uns plätscherten, an riesengroßen Raufen für Wildtiere vorbei in Richtung Häselgehr.

Der Doser Wasserfall

Nach etwa 6 Kilometern kommen wir zum Doser Wasserfall. Viel Wasser kommt da den Berg hinunter, die Lage einfach idyllisch. Er ist mtten im Wald, an einer Picknickbank erlaubten wir uns eine kurze Rast.

Die Geschichte des Doser Wasserfall ist spannend. Er versiegt wohl jedes Jahr um den 11. November und entspringt im April wieder. Warum das so ist, das weiß keiner so genau. Das konnten wir uns so gar nicht vorstellen, dass diese Wassermassen einfach versiegen können?

Eine logische Ursache könnte sein, dass er von einem unterirdischen See gespeist wird, der zur Schneeschmelze und eben bis in den November „überläuft“.

Eine andere Ursache lest ihr jetzt:

Die Sage des Doser Wasserfalls: Wild schäumend tritt der „Tuoserbach“ aus einer Felsengrotte und wälzt sich in die Tiefe, wo er früher eine Mühle antrieb. Merkwürdigerweise versiegt das Wasser zu Martini (11. November) und tritt erst wieder zu Georgi (23. April) aus dem Berg. Schuld an dieser eigenartigen Erscheinung sei ein Drache, der den sonderbaren Bach zur rechten Zeit öffne und verstopfe. (Quelle: https://rund-uma-dum.de/fr/vivez-lexperience-de-la-nature/der-doser-wasserfall/)

Häselgehr- sehr freundlich zu Wanderern

Unser Weg führt uns vom Weiler Luxnach zum nicht weit entfernt liegenden Häselgehr. Die Gemeinde mit knapp 670 Einwohnern setzt sich aus mehreren lose besiedelten Weilern zusammen.
Seit 1358 ist der Ort offiziell bekannt – zu Beginn unter dem Namen Hesligehren (haselbewachsene Gehren).

Zwei Dinge sind uns in Häselgehr neben dem netten Durchwandern und einem kurzzeitigen Verlaufen aufgefallen: hier sind Wanderer gern gesehen und die Kirche ist wunderschön.

Die Pfarrirche Heiliger Martin ist wirklich schön anzusehen. Der türkise Lech im Vordergrund, die große helle Kirche im Hintergrund, wirklich eine Postkatrten-Idylle. Was sagst du?

Nachdem wir den Lech überquert hatten, kamen wir am Freibad an. Darin gibt es einen Kiosk – und vor dem Bad ein Schild, auf dem steht, dass Wanderer willkommen sind. Das finden wir fein, wir brauchten zwar nichts, weil wir ein gut gefülltes Lunch-Paket dabei hatten, aber die Option ist fein.

Entlang am Lech

Von nun an ging es erstmal wieder an unserem Freund Lech entlang. Das Wasser floss uns immer entgegen – und wir trafen auf rote Schlauchboote im Wasser – Rafting kannst du hier ab Häselgehr buchen.
Auch toll: von links oben kamen immer wieder kleine Wasserfälle die Felsen hinab. Das war wunderbar erfrischend :-D

Bis nach Grießau wandern wir am Lech entlang, über gut begehbare Wege. Wir haben Zeit, uns die Berge, auf die wir zulaufen, genau zu betrachten.
Es ist schon wirklich überwältigend, und der Gedanke, dass unser Auto irgendwo in Füssen in einem Parkhaus steht – und wir hier rumwandern, wir genießen eine tolle Unabhängigkeit, wie wir finden.

In Grießau schließlich überqueren wir erneut den Lech, treffen auf der gegenüberliegenden Seite auf eine Bushaltestelle und einen Brunnen. Da genossen wir mal ausgiebig das Wasser im Gesicht.

Nachdem wir die Straße überquert hatten, ging es einen unscheinbaren Weg, direkt an der Straße hinauf. Wir fanden uns alsbald oberhalb der Straße und des Lechs wieder. In Richtung Köglen geht es für uns weiter und wir erhaschen einige wunderschöne Panoramablicke. Immer wieder trafen wir auch auf kleinere Wasserfälle, wir hätten stundenlang zuschauen können…

Köglen erreichten wir nicht, wir bogen vorher links ab. Vorbei am kleinen See Brunnwasser erreichen wir nach etwa 13 Kilometern wieder den Lech.

Elbigenalp

Nach etwa 14 Kilometern biegen wir rechts ab und wandern Richtung Elbigenalp. Etwas zu früh, normal geht der Weg am Bernhardsbach entlang. Aber so sahen wir von dem schmucken Ort noch etwas mehr.

Elbigenalp ist geografisch gesehen das Zentrum des Lechtals – es liegt genau in der Mitte zwischen Reutte und Lech am Arlberg. Hatten wir also die Hälfte des Weges schon hinter uns?

Der Ort ist eine Hochburg der Schnitzkunst mit mehreren Schnitzschulen. Heute wohnen knapp 900 Menschen hier und in früheren Jahren fühlte sich auch die Königin Marie, Mutter von Bayerns König Ludwig II. sehr wohl und verbrachte viel Zeit im Ort. Die legendäre Geierwally entstand hier, Grundlage dafür war das Leben von Anna Stainer-Knittel.

Interessantes zur Geierwally: Die Geier-Wally ist ein Roman von Wilhelmine von Hillern aus dem Jahre 1873, der das Leben der Tirolerin Anna Stainer-Knittel literarisch verarbeitet.
1870 sah Wilhelmine von Hillern in einem Innsbrucker Laden das Selbstporträt von Anna Stainer-Knittel, welches sie bei einem Abenteuer, das sie mit 17 Jahren erlebte, zeigt. Damals hatte Anna Stainer-Knittel an einem Seil hängend einen Adlerhorst an einer Felswand ausgenommen, was zum Schutz von Schafherden zwar üblich, jedoch eigentlich eine Arbeit der Männer war. Da diese nach einem nur knapp verhinderten Unglück im Vorjahr dies jedoch verweigerten, musste Anna Stainer-Knittels Einsatz umso wagemutiger erscheinen. Wilhelmine von Hillern begab sich daraufhin nach Elbigenalp, dem Heimatort von Anna Stainer-Knittel, und erkundigte sich dort über das, was man von dieser Frau wusste. Wilhelmine von Hillern schuf aus dem tatsächlichen Ereignis einen dramatischen Heimatroman, in dem die weibliche Hauptfigur, welche den Namen „Walburga Stromminger“ erhielt, sich den Konventionen der Weiblichkeit verweigert und als Wildfang in raue Natur verstoßen ihre Jugend verlebt.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Geier-Wally_(Roman))

Bis zum Hotel war es nun noch ein Kilometer, dann hatten wir auch diese Etappe gemeistert.

Fazit

Eine schöne Etappe, abwechslungsreich und voller Eindrücke. Die 15 Kilometer zeigten uns Panoramawege oberhalb und breitere Wege unten am Lech. Viele kleinere und der größere Doser Wasserfall prägten diese Etappe.

Highlights

Für Anita war die Ruhe am Doser Wasserfall der Höhepunkt auf dieser Etappe. Auch ich fand den Doser Wasserfall wundervoll, über mehrere Etagen fällt er schwungvoll in die Tiefe – und ist jetzt versiegt. Vielleicht.

Ausrüstungsempfehlung

Auch auf dieser Etappe benötigst du eine normale Wanderausrüstung und Verpflegung. Wanderstiefel würden wir immer empfehlen, aber es müssen keine alpinen Stiefel sein. Trekking-Stöcke sind nicht fehl am Platz.

Unterkunft

Im Lechweg Partner Hotel Panorama fühlten wir uns von Anfang an sehr wohl. Die Gastgeber-Familie tut wirklich alles für ihre Gäste. Sehr engagiert und nie um eine helfende Hand verlegen.
Die Zimmer waren toll, die Aussicht grandios, vermutlich die schönste auf unserem Lechweg.
Mehr zum Hotel in unserer Lechweg-Übersicht


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Offenlegung

Den Lechweg erkundeten wir während einer Wander-Recherchereise. Zu dieser wurden wir vom Verein Lechweg eingeladen. Wir bedanken uns dafür herzlich!
Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

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1 Kommentar

  1. eine tolle kleine Etappe…mir gefällt sehr gut, wenn Wandersleute extra willkommen geheißen werden…und die Aussicht vom Zimmer ist echt spektakulär

    lg aus Dresden

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