Lechweg – Etappe 7 – Warth – Zug/Lech – Und der Regen kam

Lech Vorarlberg

Das Haus Anita und unsere Gastgeber haben uns nach unserer Etappe 6 von Steeg nach Warth sehr begeistert. Wir hätten eigentlich noch länger dort bleiben können – aber unser Weg führte uns unwiderstehlich weiter in Richung Lechquelle. So machten wir uns am Tag 7 auf den Weg von Warth nach Zug/Lech.
Das Wetter war an diesem Tag wirklich toll, es regnete nur einmal – und das war den ganzen Tag.
Am Vormittag schauten wir uns die Lechschleife „Auf den Spuren der Walser am Tannberg“ mit einem Guide an, setzten uns dann in den Wanderbus, fuhren zurück nach Warth, um unseren Lechweg, Etappe 7, von Warth nach Zug fortzusetzen. Wie die sich bei Regen so anfühlte, das lest ihr in diesem Beitrag.

Facts

Art: Streckenwanderweg
Name: Lechweg Etappe 7
Region: Tirol/Österreich
Start: Haus Anita / Warth
Ziel: Pension Alphorn Lech/Zug
Länge: 15 km
Anstieg: 410 Meter
Abstieg: 390 Meter
Dauer: ca. 4 Stunden
Betreiber Lechweg: Füssen Tourismus und Marketing, Tourismusverband Naturparkregion Reutte, Lechtal Tourismus, Warth-Schröcken Tourismus, Lech Zürs Tourismus GmbH

komoot-Karte

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Start in Warth

Nach einem richtig guten Frühstück im Haus Anita im Walserdorf Warth machten wir uns auf den Weg. Es ging durch den Ort hindurch, am Seebach entlang, auf dem ein Steg mit Sinnesbänken zum Relaxen einlud. Aber an diesem verregneten Tag nicht uns…
Wir wanderten in Richtung Lech – hinab zum Fluß. Dabei ging es über 2,5 Kilometer erstmal anständig bergab. Über Stock und Stein, glitschig und rutschig war es. Etwa 250 Höhenmeter verlieren wir in den ersten Kilometern.

Unten am Lech angelangt überqueren wir ihn über die Geissbrücke. Es ist durch den Regen an diesem Tag wirklich alles richtig rutschig, so auch bei dem folgenden Anstieg. Im Großen und Ganzen geht es immer hinauf und hinab, mal anspruchsvoller auf schmalen Wegen, mal über Treppen im Wald, mal easy auf einem der sogenannten Ziehwege.

Interessantes zu Ziehwegen: Ziehwege sind oft schmale, nicht zu steile Wege, die zur Land- und Forstwirtschaft angelegt wurden, um das im Sommer gemähte Heu und das im Herbst vorbereitete Holz im Winter mit Hornschlitten oder Pferdeschlitten über Schnee ins Tal zu ziehen. (Quelle: Wikipedia)

Ein paar herabstürzende Wasserfälle entdecken wir, gehen auf glitschigen Bohlen über Wassermassen, die vom Berg links von uns kommen und in Richtung Lech fließen. An diesem Tag gibt es nicht ganz so viel zu berichten, denn wir sind einfach froh, den Weg gut zu bewältigen. Die Fotos sprechen für sich…

Erstaunlich ist der Blick auf die andere Seite der Lechschlucht. Da oben führt tatsächlich irgendwie im Fels die Straße entlang. Wirklich imposant! Schaut mal im folgenden Bild in der Mitte, da befindet sich die Straße von Lech nach Warth…

Dann kamen die Kühe

Nach etwa 5 Kilometern trafen wir dann zum ersten Mal auf sie. Mitten auf dem schmalen Weg standen die braunen, gemütlichen Kühe rum, und sie waren nicht wirklich bereit, diese zu verlassen. Was tun?
Durchlaufen. Sie schauten uns an und akzeptierten unsere raschelnden Regenjacken und -hosen.
Ob Kühe Regen mögen?
Oder ist er ihnen einfach egal, weil nicht zu ändern?
So wird es wohl sein. Es gehört zu ihrem Leben dazu, dass es eben ab und zu regnet.
Im Übrigen heisst es hier: Kuhschwab. Es ist eine große Weidefläche für die Vierbeiner – und auf den Wegen halten sie sich scheinbar gern auf, zumindest haben wir auf einigen Webseiten und in Büchern darüber gelesen ;-)

Stubenbach

Bei einer solchen Tour mit ausdauerndem Regen geht es irgendwie ganz anders ab als bei gutem Wetter. Wir achteten darauf, dass wir zum Beispiel die Köpfe nicht zu sehr bewegten, es könnte Regen in den Nacken fließen. Sehr unangenehm.
Auch die Brillen galt es zu schützen, mit unserem Hut, der in den Tagen zuvor gegen die Sonne schützte, half dabei sehr gut. Er ist nicht wasserdicht, aber es regnet eben nicht auf die Brille – und das ist ein gutes Gefühl.
Dankbar wirst du auch bei diesem Wetter, dankbar für gute Ausrüstung. Wir sind keine Schönwetter-Wanderer, und wir mögen den Regen, aber wir mögen es nicht so sehr, nass bis auf die Unterwäsche zu sein.
Dabei hilft natürlich eine gute Kleidung. Unten haben wir dir noch etwas mehr zu unserer Ausrüstung an diesem Tag geschrieben.

Nach etwa 7,5 Kilometern überqueren wir erst einen weiteren kleinen Bach, der aus den Bergen links von uns kommt und erblicken dann den kleinen Ort Stubenbach rechts unter uns. Es ist eine Rotte, einen kleine Siedlung, von Lech, wir lassen sie rechts unter uns liegen und wandern oberhalb entlang.

Lech am Arlberg

Durch den Regen am heutigen Tag sind die ganzen kleinen Bäche, die aus den Bergen kommen, zu wirklich rauschenden Wassermassen angeschwollen. Eine unglaubliche Kraft hat das Wasser, wir sind froh, dass immer wieder schmale Balken über diese Bäche führen. Es ist zwar Vorsicht geboten, dass man nicht auf ihnen ausrutscht, aber besser so, als durch die Wassermassen zu laufen…

Nach etwa 9 Kilometern schauen wir zum ersten Mal auf den Ort Lech. Imposant und immer im Blick ist die Alte Pfarrkirche, die alles im Tal überragt.

Interessantes zu Lech: Lech (teilweise auch mit Zusatz Lech am Arlberg) ist eine Gemeinde mit 1577 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) am gleichnamigen Fluss im österreichischen Bundesland Vorarlberg und zählt (…) zu den Vorarlberger Walserdörfern. Die Gemeinde ist ein international bekannter Wintersportort am Arlberg.
Lech wurde im 13./14. Jahrhundert von eingewanderten Walsern gegründet. Es hieß bis ins 19. Jahrhundert Tannberg, dann setzte sich der aus „Tannberg am Lech“ entstandene Name Lech durch. (Quelle: Wikipedia)

Zug/Lech

Wieder wandern wir durch eine Menge Kühe, sie schauen uns etwas bedröppelt an, vielleicht sind sie aber auch einfach nur im Energiesparmodus wegen des immer weiter andauernden Regens.
Irgendwann lässt uns der Lechweg-Wegweiser rechts nach Lech abbiegen. Bis dahin waren wir seit einiger Zeit auf dem Flühenweg unterwegs.
Wir gehen durch den Ortsteil Ebra hindurch bis nach Lech hinein, überqueren diesen über die historische Tannbergbrücke aus dem Jahr 1665 und müssen im Ort eine für uns etwas anstrengende Steigung hinauf.

Bis zu unserem Hotel in Zug waren es noch etwa 4 Kilometer. Wir entschieden uns übrigens dafür, den Weg nach Zug über den Tannberg zu nehmen, es gäbe auch noch die Möglichkeit, über den Omesberg zu wandern.
50 Minuten stehen jetzt noch an, dann haben wir die Lechweg Etappe 7 gepackt. Der Regen ließ in diesen Minuten mal ein bisschen nach, sodass wir Augen für Holz-Skulpturen oberhalb von Lech haben.

Wir überqueren ein vorletztes Mal an diesem Tag den Lech, der durch die Regenfälle recht stürmisch daherkam und wandern an ihm entlang. Mittlerweile hatten wir inklusive der Lechschleife am Vormittag fast 27 Kilometer in den Knochen, diese bei nahezu ununterbrochenem Regen. Wir fühlten, dass es an der Zeit sein, dass der Wandertag zu Ende ging. Das tat er in Zug, wir kamen nach einer weiteren Überquerung des Leshs und ein paar hundert Metern in Zug an unserem Hotel an und freuten uns richtig über den Trockenraum für die Schuhe und eine warme Dusche.

Fazit

Die Lechweg Etappe 7, von Warth nach Zug/Lech gestaltete sich als sehr nass. Der Weg war abwechslungsreich und manchmal anspruchsvoll, vor allem auch wegen der Nässe. Die kleinen Wasserfälle und nun größeren Bäche, die aus den Bergen herabflossen, ließen uns so manches Mal staunen. Unser Freund der Lech war an diesem Tag durch den vielen Regen sehr aufgebracht, hatte seine türkise Farbe verloren. Wir freuten uns auf doe letzte Etappe am nächsten Tag – und wünschten uns für das Finale trockeneres Wetter. Ob es dazu kam, das lest ihr im nächsten Beitrag.

Highlights

So ein richtiges Highlight gab es an diesem Tag nicht. Wahrscheinlich waren es die Wasserfälle und die Macht des Wassers, die uns begeistert haben.

Ausrüstungsempfehlung

Jetzt können wir dir auch mal etwas zum Thema Regen sagen. Es hat sich für uns bewährt, uns auch hier, wie im Winter, im Zwiebelprinzip zu zu kleiden. Wir trugen ein T-Shirt, darüber eine Softshelljacke und darauf die Regenjacke. In unserem Fall bisher immer die von Fiftyfive die Santoy. Die ist wasserdicht bis 10.000 mm/24h und amungsaktiv bis 10.000 g/m². Auch die wasserdichte Regenhose „Melbur“ machte sich hier bezahlt.
Als Schuhe waren wieder die Wanderstiefel Keen Karraig Mid WP am Fuß und hielten unsere Füße trocken.
Der Sonnenhut der letzten Tage fühlte sich als Regenhut auch gut an. Die Brillen wurden so etwas von den Tropfen geschützt.
Wegen der Glitschigkeit des Weges waren Trekkingstöcke angesagt.

Unterkunft

In Zug/Lech waren wir im Gasthof Alphorn untergebracht. Wir wurden freundlich begrüßt, unser Zimmer war funktionell und sauber. Zum Abend bekamen wir ein einfaches Menü, was uns gut geschmeckt hat.
Gefallen hat uns der Keller, der eine Trocknungsmöglichkeit für unsere nassen Schuhe bot. Im Winter gut für Skistiefel, im Sommer für die Wanderstiefel. Schöne Sache.
Weitere Informationen zu den Unterkünften findest du auf der Übersichtsseite Lechweg in 8 Tagen vom Fall zur Quelle.

Weitere Etappen im Blog
Weiterführende Links
Offenlegung

Den Lechweg erkundeten wir während einer Wander-Recherchereise. Zu dieser wurden wir vom Verein Lechweg eingeladen. Wir bedanken uns dafür herzlich!
Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

1 Kommentar

  1. das mit den Schuhen trocknen im Keller kenne ich auch aus Thüringen…ein feiner Service, der durchaus angebracht ist in ausgelasteten Wandergebieten…im übrigen denke ich, Kühe mögen den Regen, denn der vertreibt nämlich die lästigen Fliegen und Kleinstflieger, die sie sonst so gern plagen ;-)

    lg aus Dresden

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