Hunsrückbahnwanderweg – eine Empfehlung!

Hunsrückbahnwanderweg

Es ist Herbst. Bunter Herbst. Und wir machen uns auf den Weg nach Emmelshausen. Denn hier beginnt heute für uns der Hunsrückbahnwanderweg. Ein toller Weg, wie sich heruasstellt, aber lest selbst.

Die Hunsrückbahn Boppard-Emmelshausen

Bereits seit 1908 fährt die Hunsrückbahn zwischen Boppard und Emmelshausen. Diese Strecke ist eine der schönsten und bei Bahnliebhabern ein Geheimtipp.
Auf etwa 8,5 Kilometern werden so viele Besonderheiten erlebt, wie sonst kaum wo anders.
Außerdem ist es die steilste noch im Regelbetrieb befindliche Bahn in Deutschland. Sie wird von dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) betrieben. 2008 wurde die Strecke saniert und seitdem fährt sie etwa 15 Mal am Tag in beide Richtungen.
In diesem Jahr war sie für ein paar Monate außer Gefecht, denn die Tunnel mussten saniert werden. Seit 26.11.2018 fährt sie nun wieder.

Der Hunsrückbahn-Wanderweg

Seit 2012 gibt es diesen Hunsrückbahn-Wanderweg. Er ist etwa 16 Kilometer lang und ist ein Streckenwanderweg. Dadurch, dass aber die Bahn fährt, kommst du über den spektakulären Bahnweg wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Wir fahren nach Emmelshausen, um den Hunsrückbahn Wanderweg zu wandern. Es ist Herbst und so erwartet uns auch der Wald.
Bunt, ein wenig kühl, aber wie immer sehr gastfreundlich.

Mit das erste, was wir entdecken, ist die kleine schmucke Ring-Kapelle. Sie wird vom Hotel Waldfrieden betreut und gefällt uns sehr gut. Versteckt im Wald steht sie friedlich und wartet darauf, besucht zu werden. Wir taten ihr den Gefallen.

Nach diesem kleinen Abstecher verliefen wir uns erstmal. Typisch, können wir da nur sagen. Das Schild, auf dem der Pfeil nach links geht, haben wir noch fotografiert, danach gingen wir nach rechts. :-D

Nun denn, wir entdeckten dieses schnell und drehten um. Auf dem nun richtigen Weg gingen wir durch prächtigen Wald. Der Hunsrückbahn Wanderweg heißt übrigens nicht nur aus Spaß so, der führt die meiste Zeit an den Schienen entlang. Zu Beginn vermissen wir sie kurz, aber dann lassen sie uns nicht mehr los.

Die Strecke hat allerhand Top Foto-Stellen für Eisenbahn-Freaks. Da an dem Tag, an dem wir die Strecke erwanderten, die Bahn noch nicht wieder fuhr, haben wir auch kein Bild von ihr. Dafür durften wir mal auf die Gleise treten…

Foto-Punkt S-Kurve Hunsrückhöhe

Diesen erreichst du nach etwa 2 Kilometern. Hier durchfährt die Hunsrückbahn eine S-Kurve. Das steilste Stück auf ihrem Weg von Boppard herauf hat sie da bereits geschafft. Hier geht es relativ eben daher.
Wir durchwandern nach etwa 3 Kilometern den Bahnhof Ehr. Eine etwas in die Jahre gekommene, fast provisorisch wirkende Warte-Butze sehen wir, gehen schnell weiter zum nächsten angekündigten Foto-Punkt.

Foto-Punkt Brücke Mermicherhof

Hier schauen wir von oben auf die Schienen herab. Wir stellen uns vor, wie die Bahn hier entlangfährt – es ist nicht so, dass es sensationell wäre, wie im Harz, wo die Harzquerbahn sich schnaufend und qualmend die Berge hinauf schiebt, nein, diese hier würde leise fahren. Irgendwann werden wir an die Foto-Spots gehen, wenn die Bahn fährt.
An einem jeden dieser Stellen steht ein Fahrplan – nicht zum Einsteigen, sondern für Zeiten, an denen die Bahn hier zu sehen ist. Das finden wir extrem cool.

Wir wandern weiter, vorbei am Gewerbegebiet Hellerwald, wo wir riesen Bagger und andere Baumaschinen bewundern, immer längs der Hunsrückhöhenstraße. Nachdem wir über eine Brücke die A61 queren, gehen wir aber in den Wald. Und der wird richtig schön.

Vorbei am Ruheforst, nach dem Überqueren der Buchholzer Straße erreichen wir nach etwa 12 Kilometern die Liesenfelder Hütte und damit auf den wohl schönsten Blick auf den Weg der Hunsrückbahn.

Das Hubertusviadukt

Gebaut zwischen 1906 und 1908 besteht es aus sechs Rundbogenarkaden, die aus massivem Neckarsandstein gebaut wurden. Es ist grandios, es von oben oder auch von unten anzuschauen.

Über die Traumschleife Elfenlay

Hier wandern wir nun einige Kilometer auf der Traumschleife Elfenlay entlang. Es geht nun auch mal bergan – so, wie wir die Strecke gewählt haben, ging es die meiste Zeit bergab. Wir wandern hinauf zur Elfenlay. Von dort haben wir einen wunderbaren Blick auf die Einfahrt in die Steilstrecke.

Die Tunnel

Die Bahn durchfährt auf ihrer gesamten Strecke 5 Tunnel. Das sind Kalmuttunnel, Talbergtunnel, Rahuerbergtunnel und Hinterburdentunnel 1 und 2. Dabei ist der Talberg-Tunnel mit 144 Metern der längste. Einige dieser Tunneleinfahrten kannst du vom Wanderweg aus sehen.
Diese Strecke ist gespickt mit Highlights, es wurde uns echt nie langweilig.

Unsere schönsten Foto-Spots der Hunsrückbahn
Komoot mit gpx-Download
Fazit

Den Hunsrückbahnwanderweg wollten wir schon lange mal gehen und wir haben es nicht bereut. Eine abwechslungsreche Streckenwanderung über etwa 18km, die wir von Emmelshausen bis Boppard gingen. Unter normalen Umständen kannst du dann mit der Hunsrückbahn wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Bei uns fuhr die Bahn noch nicht, da gebaut wurde.
Wir kamen erst im Dunklen in Boppard an, du solltest dir genug Zeit nehmen für die Strecke. Immer wieder machten wir Pausen zum Fotografieren.
Ein empfehlenswerter Wanderweg, der sehr gut beschildert war und angenehm zu wandern.

Tipps für deine Wanderung auf dem Hunsrückbahnwanderweg
  • nimm dir genug zu essen und trinken mit, unterwegs gibt es nichts direkt an der Strecke
  • gut eingelaufene Wanderschuhe sind notwendig, die Strecke hat anspruchsvolle Passagen (Abstieg oder Anstieg bei Boppard)
  • plane genügend Zeit ein
  • schau vorher, wie die Bahn fährt, Link: Fahrplan und Ticketinfos
  • hab Spaß :-)
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8 Kommentare

  1. Hallo Freunde des Hunsrückbahn Wanderwegs. Hier noch eine Ergänzung zu meinem Kommentar vom 15. Januar 2019: Seit dem 4. Mai 2019 ist der „Schwesterwanderweg“ zum hier beschriebenen Hunsrückbahn-Wanderweg, der ähnlich lange Moselweinbahn-Wanderweg, zwischen Bullay und Traben-Trarbach (oder umgekehrt) auch durchgehend fertiggestellt und beschildert. Der Weg ist ebenfalls durch den Betreiber der Bahnstrecke, die Transdev SE & Co. KG, konzipiert und eingerichtet worden. Er begleitet – ähnlich dem Hunsrückbahn-Wanderweg die Moselweinbahn auf ihrer kompletten Strecke und bietet viele spektakuläre Fotopunkte. Ein absolutes MUSS für jeden „Trainspotter“ und natürlich auch für die Freund*innen des schönen Moseltals und des Moselweins. Alle vier Bahnhöfe der Strecke sind punktgenau angebunden, so dass dem Genuss von ein paar Gläsern Wein nichts im Wege steht! Fazit: Sehr empfehlenswert.

  2. Ich liebe diesen Weg! Er ist bestens ausgeschildert, angenehm zu gehen und man kann bequem hinauf auf den Berg (in der Langversion bis Emmelshausen oder in der Kurzversion bis Buchholz) mit der Hunsrückbahn fahren. Besonders bemerkenswert sind die Passagenschilder, die an fotografisch interessanten Punkten einem die exakte Zeit, an der der „Zoch kütt“ zeigt! Ein Muss für jeden Trainspotter und für alle die den Hunsrück und den Rhein lieben. Tipp: Von der Hunsrückbahn Seite lässt sich der Wanderplan herunterladen!

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