Wandertrilogie Allgäu – Die Geschichte der Menschheit wird umgeschrieben

Wandertrilogie Hammerschmiede Udo

Wir waren wieder zum Wandern auf der Wandertrilogie Allgäu, und was sollen wir sagen? Die besticht nicht nur durch feine Wanderwege, ne, da kannst du drumherum auch noch spannende Erkenntnisse sammeln zum Thema Erd- und Menschengschichte.
Wir haben ihn zwar nicht persönlich gesehen, aber waren an seiner Ausgrabungsstelle – der erste aufrecht gehende Ur-Mensch – UDO – lebte nicht etwa in Afrika, er war im Allgäu zuhause.
Mehr dazu in diesem Beitrag.

Die Wandertrilogie Allgäu

876 Kilometer lang führt das Wegenetz durch 34 Tourismusorte. 53 Etappen führen durch das Allgäu.
Dieses Weitwanderwegenetz ist deutschlandweit einzigartig und hier kannst du wirklich nach deinen Fähigkeiten und Möglichkeiten wandern, wie du willst.
Unterteilt wird die Wandertrilogie in drei Bereiche (wie überraschend bei dem Namen ;-) ), die Wiesengänger-Route, die Wasserläufer-Route und die Gipfelstürmer-Route. Sie unterscheiden sich in der Schwierigkeit der Wege, in den erzählten Geschichten und in den Helden der Region.

https://aktiv-durch-das-leben.de/die-wandertrilogie-allgaeu-ueberblick/
Die Geschichte der Menscheit muss umgeschrieben werden

Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass die Wiege der Menscheit, das heisst, die der aufrecht gehenden Affenmenschen in Afrika läge. Das wurde unlängst im Ostallgäu widerlegt.

Dort nämlich wurde der Danuvinus guggenmosi (benannt nach Sigulf Guggenmos, der 1972 mit Grabungen hier in Hammerschmiede anfing) gefunden.
Nicht vollständig, aber teilweise. Das, was gefunden wurde, deutet aber ohne Zweifel darauf hin, dass dieser Menschenaffe aufrecht ging.

Auf der Etappe 2 der Wiesengängerroute der Wandertrilogie Allgäu von Kaufbeuren nach Bad Wörrishofen kommst du unweit von Hammerschmiede vorbei.

Ein Abstecher lohnt – zumindest dann, wenn die Ausstellung besuchbar ist. Hier in einer unspektakulären Tongrube wurden die Überreste von „Udo“ und seiner Familie und etwa 15000 anderen Fossilien gefunden. Konserviert wurden sie über Millionen von Jahren durch den Ton um sie herum.

Die Relikte belegen laut ihrer Entdeckerin, Prof. Dr. Madelaine Böhme von der Universität Tübingen, dass sich der aufrechte Gang bereits vor 11,6 Millionen Jahren entwickelt hat und nicht erst, wie bislang angenommen, vor etwa sechs Millionen Jahren.

https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Aufrechter-Gang-koennte-sich-im-Allgaeu-entwickelt-haben-id55904046.html

Tongrube Hammerschmiede bei Pforzen – in den Zelten wird gesucht…

Seit Ende Oktober gibt es eine Ausstellung in den ehemaligen Feuerwehrräumen in Pforzen. Dort wird im Kontext der menschlichen Entwicklungsgeschichte gezeigt, was für famose Funde das sind.
Erst unlängst wurde bei weiteren Grabungen ein Teilskelett eines Hauer-Elefanten gefunden.

Der örtliche Arbeitskreis „Hammerschmiede“, in dem Bürger ehrenamtlich mitarbeiten, ist daran maßgeblich beteiligt. Sie stellten uns auch voller Stolz die Grube, die Funde dort und die Bedeutung der Funde vor.

Die Bürger in und um Pforzen sind richtig stolz auf diese Sensation. Ein ansässiger Bäcker ist sogar hingegangen und hat die Knochenfunde umgewandelt zu essbaren Udo-Knochen. Cool oder?

Was sagt uns das jetzt?
Wir merken das immer wieder – auch etwas abseits der wundervollen Wanderwege, die wir hier in Deutschland haben, lohnt es hinzuschauen. Schaut euch um, schaut nach rechts und links, dort wo ihr seid und beachtet, was Menschen dort vollbringen. Wir waren unglaublich berührt von diesem Fund von Udo in Pforzen/Hammerschmiede, die die Geschichte der Menschheit neu definiert.

Und warum ausgerechnet Udo?

An dem Tag, als das erste Exemplar gefunden wurde, hatte der Rockstar Udo Lindenberg seinen 70. Geburtstag und deshalb erhielt es den Namen Udo.

Diese kleinen Geschichten rund um die Wandertrilogie Allgäu, immer wieder spannend – da kommen bald noch mehr.

Weitere Beiträge zur Wandertrilogie Allgäu
Weiterführende Links
Offenlegung

Zu dieser Recherchereise wurden wir von der Allgäu GmbH eingeladen. Wir bedanken uns dafür herzlich! Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

1 Kommentar

  1. Wandern in der Umgebung einer Tongrube war eine entdeckungsreiche Erfahrung. Die geologische Vielfalt und die malerischen Landschaften in der Nähe dieser Gruben sind beeindruckend. Der Kontrast zwischen den tiefen Gruben und den umgebenden Hügeln oder Wäldern ist faszinierend.

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