Wandern zu den alten Baumveteranen von Steibis / Allgäu

Nahezu majestetisch stehen sie da, die Alten, meistens allein auf weiter Flur. Und alle haben ein schon unglaublich langes Leben vorzuweisen.
Die Baumveteranen von Steibis. Ein wenig mehr über diese prunkvollen Wesen lest ihr in diesem Bericht.

Facts

Art: Rundweg
Die Baumveteranen von Steibis
Region: Oberstaufen, Allgäu
Start/Ziel: Talstation Hochgratbahn
Länge: 7 km
An-, Abstieg: 340 m
Dauer: knapp 3 Stundden
Einkehr: verschiedene Alphütten unterwegs
Betreiber: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH

komoot
Die Baumveteranen

Da stehen sie, die mächtigen, uralten, großen Bäume. Allein. Mitten auf der Wiese. Umgeben von hohen Bergen und Kühen.
Was würden sie uns erzählen, wenn sie könnten?
Sie würden uns von Schneestürmen berichten, von friedlich grasenden Kühen, von vielen vielen Vögeln, die in ihrer Krone genistet haben oder sich einfach hineingesetzt haben, um zu verweilen.
Gewiss aber erzählten sie auch von Menschen und Kühen, die unter ihnen Schutz suchten vor Regen oder Schnee oder Sonne. Als Schattenspender dienen sie noch heute den Tieren und ihr Laub wurde früher gern als Einstreu in den Ställen genutzt.

All dies können sie uns nicht erzählen, aber wir können es erahnen.

Interessantes

Viele dieser Giganten stehen auf einem Felsen. Warum?
Die weidenden Tiere drumherum fressen mit Vorliebe die kleinen frischen Keimlinge ab – auf den Felsen allerdings wurden sie Winzlinge verschont und konnten wachsen.
Wie sie, immer größer werdend, darauf den Halt nicht verloren, ist wahrlich eine tolle Leistung.

Was für Bäume findest du hier?

Auf unserem Weg hinauf erklärt uns unser Wanderführer Michel den Wald in diesem Gebiet. Wir befinden uns im Alpgebiet rund um Steibis und im Umkreis weniger Kilometer findest du hier uralte Bergahorne, Bergulmen, Eiben, Fichten und Weißtannen.
Der Bergwald, den wir hier neben den beweideten Flächen sehen, hat eine wichtige Aufgabe: sie stabilisieren die Hänge, speichern Wasser und schützen vor Erosion. Auch der Abgang von Lawinen wird durch diesen Wald verhindert.

Eberesche

Hier siehst du eine Eberesche, die auf einem Nagelfluhfelsen gewachsen ist. Immerhin 130 cm ist ihr Umfang, stattlich für einen solchen Baum. Die Vogelbeere, wie die Frucht der Eberesche auch heißt, ist zwar ungenießbar, aber nicht giftig, so erklärte uns unser Wanderführer.
Der kennt sich schließlich aus mit den Früchten und Kräutern. Auf Michels Kräuteralp stellt er Kräuter- und Fruchtliköre her – einen Enzian durften wir sogar veruschen. Ich bin ja nicht wirklich ein Freund von diesen Hochprozentigen Gesöffen, aber Tröpfchen für Tröpfchen habe ich ihn getrunken – und mir ging es hinterher nicht schlechter als vorher…

Der hohle Bergahorn

Hohl und trotzdem voller Leben, der Bergahorn, der auf ein Alter von 220 bis 400 Jahren geschätzt wird, der erfreute uns sehr. Er ist so geformt, dass man hinaufklettern kann. Innen.
Wie viele Menschen das wohl schon taten?

Weitere Veteranen

Wir sahen noch einige mehr von diesen Ehrfurcht erregeneden Bäumen. Ob Bergulme, Eibe, Weißtanne, Rotbuche oder Fichte – so abwechslungsreich wie der Wald hier, so zeigen sich auch die Veteranen von Steibis.

Fazit

Die Wanderung zu den Baumveteranen mit Kräuter-Michel aus Steibis hat uns gezeigt, wie robust die Bäume sind, wenn man sie lässt. Sie wachsen immer weiter, auch wenn ihnen mal ein Ast abbricht oder der Stamm hohl wird. Es sind einfach faszinierende Wesen…
Der Weg war nicht schwierig, meist gingen wir über Wirtschaftswege oder Wiesen-Trampelpfade. Einige Alpen sind unterwegs, eine Einkehr ist an den meisten möglich. Empfehlen kann ich die Untere Lauchalpe. Freundlich und lecker ists da!

Weitere Informationen
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Offenlegung

Zu dieser Recherchereise wurde ich von der Allgäu GmbH eingeladen. Ich bedanke mich dafür herzlich! Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

Weitere spannende Wanderungen in Bayern

Auf der Seite von Markus, „schöne-aussicht.de“ findest du richtig viele Inspirationen zum Wandern in Bayern. Schau mal rein.

2 Kommentare

  1. wenn man die Bäume leben läßt, sehr schön erkannt….Jahrzehnte haben sie auf dem Buckel, schon sehr beeindruckend…wenn sie doch nur erzählen könnten…aber vielleicht, wirklich nur vielleicht, hört man etwas, wenn man unter ihnen sitzt und die Blätter säuseln im Wind und der alte Stamm knarrt ;-)

    lg Kati

1 Trackback / Pingback

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