Rezension: Clemens Bleyl – In Freiheit zu Fuß durch Europa

Von einem, der auszog, 5500km in die Rente zu gehen

Etwas Beeindruckenderes haben wir lange nicht gehört! Und gleich mal vorneweg: suchst du noch ein Weihnachtsgeschenk für eine/n lesegierige/n Outdoor-Verrückte/n, dann stellen wir dir hier das passende Buch dazu vor.

Nach der Vorstellung des Jahrbuches des Hunsrückvereins war noch eine Dia-Show des Clemens Bleyl angekündigt.
Er wollte uns sein Buch: „In Freiheit zu Fuß durch Europa„(*) vorstellen.

Über den Autor

Clemens Bleyl, Jahrgang 1955, zu Berufszeiten erfolgreicher Manager und Verantwortlicher von mehr als 2000 Mitarbeitern einer Firma der Pumpenindustrie, gebürtig aus Kiel, jetzt im Schwarzwald lebend, wollte nach seiner Pensionierung nicht einfach nach Hause gehen und sich hinsetzen.
Nach einem so stressigen Berufsleben, das ihn in alle Welt brachte, würde ihm das gewiss eh nicht ohne Weiteres gelingen. So entschied er sich schon in den letzten Jahren seiner Berufstätigkeit dazu, nach seinem Renteneintritt mit 58 einmal quer durch Europa zu wandern. Gedacht, geplant, getan.

Kurzübersicht

Buchformat: Taschenbuch
Verlag: traveldiary
Größe: 13,9cm x 1,7cm x 20cm
Anzahl Seiten: 263
Bebildert: ja
Auflage: 1
Jahr: 2017
ISBN: 978-3942617307
Preis: 16,80 Euro

Aus dem Inhalt

Clemens Bleyl erzählt in seinem Buch über sein Vorhaben, einmal nach seiner Pensionierung quer durch Europa zu wandern. Und das tut er sehr ausführlich, du bist ein Teil seiner Unternehmung. Der Inhalt ist unterteilt in 71 Kapitel. Somit sind die einzelnen Abschnitte nicht zu lang, was es sehr angenehm macht beim Lesen.
Er erzählt in der Ich-Form, sehr authentisch beschreibt er nicht nur seine Wanderung, du erfährst auch etwas über seine Gedanken, zum Beispiel während seiner „Alleinsamkeit“.

Kurzzeitige Wanderbegleitung

Auf seiner Wanderung muss Clemens Bleyl natürlich mit Rückschlägen leben. Während seines Vortrages, den wir genießen durften, wurde auch dieses Thema angeschnitten. Sein Nagelbruch in Griechenland, der ihn zu einer längeren Pause (in Deutschland) zwingt, seine Umplanung, nun im Norden erneut zu beginnen, da es nach seiner Genesung in Griechenland nun bis zu 40° Celsius waren, all diese Dinge vermag der Autor uns nah zu bringen in einer Art, die uns dabei sein lässt.

Wir werden nie vergessen, wie uns Clemens Bleyl von seiner Fast-Übernachtung im Sauna-Haus in Norwegen erzählte, obgleich etwas weiter oben die eigentliche Hütte mit „normalen“ Betten des norwegischen Wandervereins stand.

Die Mitglieder des Hunsrück-Vereins klebten ihm nahezu an den Lippen, konnten gar nicht genug hören von seinen Erlebnissen. Mit viel Humor schreibt Bleyl in seinem Werk auch etwas selbstironisch über solche Erlebnisse.

Ein Punkt, der uns großen Respekt abverlangt, ist der Fakt, dass diese Wanderung über 5500 Kilometer eine unwahrscheinliche Selbstdisziplin verlangt. Alle 60 Minuten machte Clemens Bleyl 5 Minuten Pause. Mittags gönnte er sich eine bis eineinhalb Stunden Ruhe, ehe es weiter ging.
In kritischen Situationen, die es selbstverständlich auch gab innerhalb der 10 Monate, konnte er sich immer gut selbst helfen. Er hat seinem Körper einiges abverlangt, so verlor Clemens in zwei Monaten 8 Kilogramm. „Eine gute Diätempfehlung“, meint er mit einem Lächeln auf den Lippen…

Was uns begeisterte…

… war die lebendige Erzählung, die du genauso in dem Buch wiederfindest. Er schrieb unterwegs Tagebuch, vertraute diesem alles an, was er erlebt hat und schickt seine Aufzeichnungen regelmäßig nach Hause zu seiner Frau. Somit hat sie miterlebt, was ihr Mann da so macht. Grundsätzlich hatte Clemens Bleyl immer die Absicherung, dass seine Frau daheim wusste, wo in etwa er sich aufhielt. Über SMS hielt er Kontakt zu ihr und gab seine Standorte durch und wohin er am nächsten Tag gehen wird. Sicherheit, die einfach notwendig ist.

Das Finanzielle

Sicherlich war diese Unternehmung nicht günstig, Clemens Bleyl sagt ehrlich, dass er sich unterwegs auch den ein oder anderen Luxus gegönnt hat. Er hätte gut und gerne auch nur in einem Zelt nächtigen können statt manchmal in Hütten, aber das tat er sich nicht an.
Er war mit dem Motto unterwegs: „Mach nur, was dir gut tut.“

Die Karte
Fazit

Selten haben wir einen Menschen erlebt, der so begeisternd erzählen und die Menschen mitreißen kann.
Clemens Bleyl versteht es, die Leser mitzunehmen auf die Wanderung seines Lebens.
Es ist kein Buch, das du als Wanderführer sehen kannst, sondern es ist die persönliche Geschichte des Clemens Bleyl aus dem Managerleben in die Pension. Er ist auf seine Wanderung „langsam schwebend heruntergekommen“.
Dieses detaillierte Buch entstand durch seine Tagebuchaufzeichnungen, die er seiner Frau geschickt hat.

Auch uns hat Clemens Bleyl mitgenommen, und genau das ist sein Ziel:

„… stets hatte ich den Eindruck, dass die Menschen, denen ich auf meiner Reise begegnet bin, meinen Geschichten gelauscht haben, weil sie mich damit im Geiste ein Stück begleiten konnten und sich so einen heimlichen Traum erfüllten: den einer eigenen langen, abenteuerlichen Reise.“

Danke Clemens Bleyl für dieses tolle Buch!

Das Rot im Gesicht: Jod, denn die Wanderung ging nicht ohne Blessuren einher…
Inhaltsverzeichnis
  • Auf Wiedersehen, Ihr Meilenmillionäre!
  • Die Idee
  • So ist der Plan!
  • Meine Ausrüstung
  • TÜRKEI – Der erste Schritt mit großem Respekt
  • Mein großer Onkel
  • GRIECHENLAND
  • NORWEGEN – Das Motto der Reise und der Schneesturm
  • Die norwegischen Hütten
  • Es gibt keine Zufälle
  • Pferdebremsen und Mücken
  • Das Schwert im Stein
  • Norge pa langs – Das lange Norwegen
  • Der Elch
  • Mein Tag
  • Der schönste Platz
  • Der Steinadler
  • Alleinsamkeit
  • Das Dreieck und noch mehr Irre
  • Moschusochsen und Hunger
  • Die letzten Tage in Norwegen
  • Auf dem Holzweg
  • Gammelsaga und Gammelhütte
  • Ein Traum wird wahr
  • Aufbauprogramm
  • DEUTSCHLAND
  • Die Elbe
  • Zu dem kommt alles, der warten kann
  • GRIECHENLAND – Unter Pilgern und Mönchen
  • Am Zauberberg
  • Der zweite erste Schritt
  • Cave canem
  • Die griechische Via Egnatia
  • MEZEDONIEN – Der Rucksack
  • Diagnose: Leistenbruch
  • ALBANIEN – Das ärmste Land Europas
  • Es liegt was in der Luft
  • Woher kommt das Wort Penne?
  • Safety First
  • Hallo Frau Nachbarin
  • Ganz in Weiß
  • Shenyang, Shëngjin – Hauptsache Italien
  • Time to say goodbye
  • Wo bitte geht es lang?
  • KROATIEN – Die Perle der Adria
  • A friend in need is a friend indeed
  • Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben
  • Die Geißel der Menschheit
  • Die Spuren des Korsen
  • Etikettenschwindel
  • Der Ton macht die Musik
  • Reif für die Insel
  • Paklenica und Velebit
  • Pierre Brice, Lex Barker und Heinz Rühmann
  • Auf in den Kampf, Torero
  • Forewarned is forearmed
  • Der Rucksack ist weg
  • SLOWENIEN
  • Man spricht deutsch
  • Mach doch nicht die Pferde scheu!
  • Zur Abwechslung zu zweit
  • Be-Geisterndes Naturschauspiel
  • Stürze und mein Schutzengel
  • ÖSTERREICH – Der Nord-Süd-Weg
  • Skandal (?) um Rosi
  • Ghost Busters
  • TSCHECHIEN – Moldau und Budweiser
  • Am Ziel
  • In der Ruhe liegt die Kraft
  • Karte
  • Über den Reisenden … Clemens Bleyl

Weitere Informationen

auf der Webseite des Autors Clemens Bleyl

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