Wandern auf dem Biebertaler Rundweg Teil 2 – Fronhofen, Nannhausen, Nickweiler

Anfang Februar setzte ich den Biebertaler Rundweg fort. Der Zuweg von Michelbach aus blieb unverändert, nur dass ich dieses Mal auf der Bieberer Heide nach links abbog und nicht nach rechts, wie beim ersten Mal.

Link zu Teil 1 über Wüschheim, Reich und Biebern kannst du in diesem Link

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[www.komoot.de/tour/Biebertaler_Rundweg_Teil_2/26710944]

Start

Einsteigen kannst du in diese insgesamt rund 26km lange Strecke in jedem der 6 Biebertalorte. (Wüschheim, Reich, Biebern, Fronhofen, Nannhausen, Nickweiler)
Diese liegen alle in der Verbandsgemeinde Simmern im Hunsrück. Wie schon oben geschrieben, ging ich dieses Mal mit dem Uhrzeigersinn in Richtung Fronhofen. 

Mein Weg führt mich am Waldrand entlang. Die Vöglein waren schon sehr aktiv, Meisen waren laut am Rumschreien und fühlten sich durch mich gestört. Zumindest schielten sie mit argwöhnischen Blicken aus den Bäumen auf mich. Ich habe das sehr wohl gemerkt, auch wenn sie meinten, sie seien gut versteckt!

Die Wege sind an diesem Tag hier am und im Wald recht matschig, aber da sind wir ja Kummer gewöhnt. Saubere Schuhe haben wir uns schon lang abgeschminkt…

Nördlich von Fronhofen
Das „Mit-Mach“ Beet

Ich gehe nördlich von Fronhofen am Ort vorbei, lasse einen Bauernhof, auf dem fleißig gearbeitet wird, links liegen. Ein Stückchen Land an der Straße erweckt meine Aufmerksamkeit.
Es steht geschrieben, dass dieses ein Dorfprojekt ist. Das „Mit-Mach“ Beet, an dem sich alle Bürger des Ortes beteiligen dürfen wurde im Rahmen der Dorfverschönerung angelegt. Jeder darf dort Ableger von Stauden, Kräutern oder Blumenzwiebeln pflanzen. Jeder darf sich auch Blumen oder Kräuter mitnehmen – das finde ich ist eine famose Idee. Hoffentlich wird es auch genutzt…

Der Schwarm Vögel begleitet mich eine Zeitlang

Ein kurzes Stück geht es auf der L226 entlang. Das ist aber wirklich die Ausnahme, auf einer Straße gehst du auf diesem Rundweg nur sehr selten.

Weiter geht es links weg in Richtung Nannhausen. Über Asphalt. Das gefällt mir gar nicht.

Asphalt und geradeaus – es zeigt sich, dass dieser Biebertaler Rundweg auch ein Radwanderweg ist. Wenn wir dann unsere neuen Bikes haben, schauen wir uns den mal fahrend an.

Die Aussichten, die du hier genießen kannst, sind dafür richtig schön. Der Blick zurück zeigt, dass  das Biebertal zurecht so heißt. Da im Tal liegen Fronhofen (vorn) und Biebern (hinten). Auch siehst du die großen Windmaschinen im Hintergrund. An diesem Tag haben sie nicht viel gearbeitet, es war nicht so windig wie bei meiner ersten Wanderung Anfang Dezember ;-)

Ich komme vorbei an einem großen Feld mit Winterroggen. Irgendwie war mir das vorher noch nie aufgefallen, dass im Winter Getreide wächst. Naja, wir sind auch meistens im Wald unterwegs… Reicht das als Entschuldigung?

Nannhausen

Mein Weg führt mich nun durch einen Wald Richtung Nannhausen. Hier stehen interessante „Hochsitze“. Sie wurden aus Paletten gemacht und stehen hier im und am Wald herum. Schaut mal:

Die Sonne lukt aus dem Wolkenbett, es ist eine friedliche Stimmung an diesem Tag hier im Wald. Von dem Ort Nannhausen sehe ich als erstes den Friedhof mit einer architektonisch interessanten Kapelle.

Weg durch den Wald zwischen Fronhofen und Nannhausen
Links die Kapelle von Nannhausen

Ich gehe am Rand des Ortes entlang, am Neubaugebiet. Hier wird fleißig gehandwerkt. Garagen werden gebaut, Holz wird bearbeitet, Dächer werden gedeckt – die Nannhausener sind fleißig.

Nannhausen hat 565 Einwohner und wurde 1399 erstmal erwähnt. Damals gehörte es zum Kloster Ravengiersburg. Aktuell ist Nannhausen mit den Ortsteilen Nickweiler und Schmiedel der größte der Orte im Biebertal. Neben dem großen Neubaugebiet hat Nannhausen noch etwas besonderes zu bieten: einen Flugplatz. An diesem führt der Weg nach dem Überqueren der K18 entlang.

Das Schild irritierte mich etwas, führte doch mein Weg hier entlang :-o

Schon kurz vorher überquerte ich Bahngleise. Immer wieder triffst du auch hier auf die Hunsrückquerbahn. Bis 1976 gab es hier in Nannhausen wohl einen Bahnhof. Ab und zu fährt auch heute noch zu besonderen Anlässen eine Bahn, aber nicht regelmäßig. Nachdem ich den Flugplatz hinter mir gelassen hatte und nach rechts Richtig Nickweiler abgebogen war, traf ich die Gleise wieder.

Über den Gleisen der Hunsrückquerbahn in Nannhausen
Nickweiler

Ich erreiche den Ort nach etwa 8,5 Kilometern. Wie oben schon erwähnt, das erste, das ich vom Ort sehe, sind die Gleise. Nickweiler hatte nie einen eigenen Bahnhof, aber durch die Nähe zum Unzenberger Bahnhof war das auch nicht nötig. Ansonsten erscheint mit dieser Ort ruhig, fast verschlafen. Ich laufe einmal quer hindurch, das dauert nur wenige Minuten, Nickweiler ist nicht groß. Ein paar hübsche Fachwerkhäuser sehe ich, eine Bushaltestelle und ein paar Straßen. Keine Menschen, keine Tiere.

Normal leben hier rund 120 Menschen, seit 1974 gehört der kleine Ort zu Nannhausen. Ich überquere im Ort die K 19 und gehe einen Asphaltweg aus dem Ort heraus Richtung Fronhofen zurück.

Eine erste und letzte Rast lege ich ein. Es gibt immer mal wieder Bänke, auf denen du eine Pause machen kannst. Mit meinem Tee in der Hand genieße ich die Ausblicke auf Nickweiler, Nannhausen und den Soonwald. Auch erblicke ich einen Mücken-Schwarm – dass die sich schon raus trauen Anfang Februar…

Baumpilz auf der Bank
Die ersten Knospen sind schon da..

Ich überquere ein weiteres Mal eine Straße, die K 18. Danach gehe ich einen weiteren Asphaltweg Richtung Fronhofen.
Erschreckend ist hier, dass auf dem offensichtlich als Abkürzung genutzten Weg unglaublich viel Müll rumliegt. Ihr kennt vielleicht die facebook-Gruppe: „Pick up 3 Pieces„? Hier haben sich einige Menschen gefunden, die auf jedem ihrer Spaziergänge oder Wanderungen 3 Teile Müll aus dem Wald mitnehmen. Ich hätte hier gut und gerne eine große Mülltüte voll bekommen. Es ist sehr schade, wie manche Menschen mit unserer Umwelt umgehen…
Wenn du magst, dann schau doch mal in dieser Gruppe bei facebook vorbei – so können wir unserer Umwelt zumindest ein kleines bisschen helfen.

Fronhofen

Nach etwa 11,5 Kilometern erreiche ich auf dem Biebertaler Rundweg den südlichen Rand von Fronhofen. Durch den Ort hindurch führt der Biebertaler Rundweg nicht. Die kleine Ortsgemeinde Fronhofen gehört wie alle anderen hier auch zur Verbandsgemeinde Simmern. Etwas mehr als 200 Menschen wohnen hier und 1285 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt. Da ich den Ort nur streife, sehe ich auch nichts davon. Es geht nun wieder zurück nach Biebern, meinem Etappenziel der ersten und dieser Etappe.

Damit schließt sich der Kreis meines Biebertaler Rundweges. Nach etwa 13,4 Kilometern bin ich wieder in Biebern angekommen. Die restlichen gut 2 Kilometer nach Michelbach zurück denke ich über diese Etappe nach…

Biebern mit seinen beiden Kirchen

Der Bieberbach
Fazit

Der zweite Teil über Nannhausen, Nickweiler und Fronhofen hat mir nicht so gut gefallen wie der erste Teil. Es gibt zwar interessante Orte und schöne Natur, aber durch die Asphaltwege, den vielen Müll im letzten Abschnitte und wenig, das für den Biebertaler Rundweg gemacht wurde, erscheint mir dieser Abschnitt als weniger attraktiv.

Bewertung

Schwierigkeit: 1 (wenig Steigung, gut begehbare Wege)
Wetterabhängigkeit: 1 (bei jedem Wetter begehbar, Wanderschuhen empfohlen)
Kindertauglichkeit: 2 (keine besonderen Fähigkeiten erforderlich)
welche Fitness ist nötig: 1 (nicht anstrengend), teilbarer Rundweg
Zeitintensität: Teil 2: 15,9km, 3:01 Stunden ohne Pausen
Einkehrmöglichkeiten: –

Weitere Informationen

Nannhausen und Nickweiler

Fronhofen

Verbandsgemeinde Simmern

Hunsrückquerbahn

Facebook-Gruppe „Pick up 3 Pieces – Deutschland“

Buchempfehlungen*

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  1. Vorschau: 12. Biebertaler Wandertag - Wandern, Radeln, Walken am 29.04.2018 | Aktiv-durch-das-Leben.de

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