Inhaltsverzeichnis
Trilogierundgang Isny im Trilogieraum Heimatstätten
Facts
komoot-Karte (Hälfte der Strecke)
Wir sind am Start- und Willkommensplatz vor dem Kurhaus und der Tourist-Information in der ehemaligen Freien Reichsstadt Isny und treffen auf Katharina Briechle-Schubert. Sie wird uns durch die wundervolle historische Stadt führen und uns einige spannende Fakten erzählen.
Die Stadtmauer
Die Stadtmauer ist Dreh- und Angelpunkt unseres Trilogierundgangs. Die Befestigungsanlagen der Stadt schützten einst Handel und Wohlstand.
Sie war einmal etwa 1,3 Kilometer lang – etwa 700 Meter sind davon noch jetzt erhalten. Wir bewundern sie zuerst von unten, dann dürfen wir auf dem Wehrgang wandern. Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl, dort zu laufen, wo früher die Stadt beschützt wurde. Die engen Schießscharten zeigen den Blick nach außen.
Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Stadtmauer der Stadt Isny gebaut, mit Steinen aus den Alpen, die während der Eiszeiten in die Region transportiert wurde.
2 Tore und 4 Türme sind noch erhalten – vieles andere musste weichen, auch dem modernen Verkehr. Schade eigentlich, aber es ist schon ein Unterschied, ob die Menschen zu Fuß, mit Pferdekutschen oder Autos und dem ganzen anderen modernen Verkehr durch die Stadt gefahren wird.
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Espantor und Mühlturm
An all den hiostorischen Gebäuden liest du auf Tafeln etwas Interessantes zur Geschichte. Es gibt wirklich viel zu entdecken. Wir wandern vorbei am Speicherturm, bewundern das Espantor, eines der erhaltenen Tore. Gehst du hindurch, kommst du zum „Rain“. Dies ist der Festplatz von Isny, früher war an dieser Stelle wohl der Allmendplatz, der der Allgemeinheit für Spiele, Feste oder Schießübungen zur Verfügung stand. Seinen Namen hat das Tor genau von diesem Land, das „Espan“ genannt wurde.
Espantor Zunftstube Blick in die Spitalstraße Tafel am Mühlturm Der Mühlturm
Hafendeckelturm
Interessant fanden wir unter anderem auch den Hafendeckelturm, schau mal:
Er steht allein, markiert aber den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer. Früher hatte der Hafendeckelturm mal ein Kegeldach – aber dieses wurde im 19. Jahrhundert gegen ein begehbares Flachdach ausgetauscht.
Appretur und Diebsturm
Unser Weg führt uns weiter an Appretur, einer ehemaligen Baumwolltuch-Veredelung und am aus Kalktuffstein bestehenden Diebsturm vorbei. Dieser Name war mal Programm. Hier waren 2 Gefängnisse untergebracht. Er ist der älteste der Wehrtürme und hat gewiss schon einiges erlebt…
Trilogienadeln
Hier an der Appretur entdeckst du auch 3 Trilogienadeln, die dir noch mehr über die Geschichte der Stadt Isny erzählen. Wir mögen die geschichtlichen, geologischen und auch literarischen Ausflüge der Wandertrilogie Allgäu. Du erfährst einfach so viel über die Gegend, über die Geschichte einer Stadt, dass es Spaß macht, diese Region immer weiter zu erforschen.
Am Oberen Grabenweiher verweilten wir schließlich einen Augenblick, zu schön ist der Anblick der alten Stadtmauer mit dem Wassergraben im Vordergrund und dem Diebsturm im Hintergrund.
Aber wir waren noch nicht am Ende, also ging es weiter.
Das Schloss
Es war nicht immer ein „Schloss“ – sondern wird erst seit der Säkularisierung (19. Jahrhundert) als ein solches bezeichnet. Das ehemalige Benediktinerkloster aus dem Jahr 1096 wurde nach dem großen Stadtbrand im 17. Jahrhundert, dem fast die gesamte Stadt zum Opfer fiel, im barocken Stil wieder aufgebaut. 1996 erwarb eine Gemeinschaft von Isnyer Bürgern das Schloss und die gemeinnützige Stiftung „Friedrich Hechelmann und Schloss Isny Kunst- und Kulturstiftung“ kümmert sich seither um diesen „größten geschichtlichen und baulichen Mittelpunkt von Isny, kulturellen und politischen Ursprung der Stadt.“
Die große Schlossanlage ist ein wichtiger Ort für Kunst und Kultur in Isny.
„Ab 2020 wird ein neu konzipiertes Städtisches Museum seine Arbeit in den Räumlichkeiten des Isnyer Schlosses aufnehmen. Mit Einzug des Museums soll das Schloss als zentrale Institution im Isnyer Kulturbetrieb inhaltlich neu ausgerichtet und zukunftsfähig gemacht werden.“
https://www.isny.de/kultur-kunst/schloss-isny/
Isny und die Kirchen
Unweit vom Schloss dann die zwei Kirchen – eine katholisch, eine evangelisch.
Dicht nebeneinander stehen sie, heute mag das kein Problem darstellen, aber in früheren Jahrhunderten war es das sehr wohl.
Die Kirche St. Georg und Jakobus war die Kirche des ehemaligen Klosters – und die Nikolaikirche wurde als „Leutekirche“ für die Bürger der Stadt direkt danaben errichtet. In die Klosterkirche durften schließlich nur die Mönche.
In Zeiten der Reformation allerdings wurde die Nikolaikirche im Rahmen des Augsburger Religionsfriedens 1555 der Stadt und somit dem protestantischen Gottesdienst übergeben. Seitdem ist sie die evangelische Stadtpfarrkirche und birgt noch einen besonderen Schatz: die Predigerbibliothek. Sie diente schon in der vorreformatorischen Zeit der Vorbereitung der Predigten.
Die Marienkirche wurde 1888 außerhalb der Stadtmauer erbaut, da es immer wieder zum Streit zwischen den alteingesessenen Katholiken der ehemaligen Klosterpfarrei und den „Stadtkatholiken“ kam.
Das Wassertor
Im Wassertor, in das wir einen Blick werfen konnten, da dort ein Museum untergebracht ist, wurde es etwas gruselig. Auch hier war ein Gefängnis untergebracht – und die Kritzeleien an en Wänden sollen von ehemaligen Gefangenen sein. Huh. Durch einen Zugang in der Decke wurden sie in das Verließ hinabgelassen – einen anderen Zugang gab es nicht.
Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zurück zum Start- und Willkommensplatz am Kurhaus. Der Trilogierundgang ist etwa 2 Kilometer lang und dauert etwa 1 Stunde.
Fazit
Weiterführende Links
Offenlegung
Zu dieser Recherchereise wurde ich von der Allgäu GmbH eingeladen. Ich bedanke mich dafür herzlich! Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf Dinge allerdings grundsätzlich nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.
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Sehr schöne Bilder und interessanter Blog. Ich freue mich auf Ihr nächstes Blog-Update.