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In Kastellaun gibt es die Burgruine und die Unterburg, und in der letztgenannten befindet sich die Taverne und das über vier Etagen verlaufende „Haus der regionalen Geschichte“.
Weiterhin gibt es im ehemaligen Gewölbekeller der Burg das Ritterliche Klassenzimmer (über das wir noch gesondert schreiben werden).
Am letzten Sonntag haben wir das Haus der regionalen Geschichte endlich besucht und sehr viel Interessantes erfahren.
Nicht nur von den vielen Ausstellungsstücken und Tafeln, Schriftstücken oder Filmen, auch Frau Jutta Kipfmüller selbst haben wir das ein oder andere Bemerkenswerte gehört.
Im Jahr 2007 wurde das „Haus der regionalen Geschichte“ in der Unterburg eröffnet.
Dich heißt, wie an anderen Stellen in Kastellaun auch, der dicke Stadtführer willkommen.
Die Ausstellung
Wir betreten im Mittelteil der Unterburg die Räume des Museums.
Dich erwartet ein Vorraum, in dem du dich erstmal ein wenig umschauen kannst, ohne gleich an der Kasse zu landen. Das ist uns unangenehm.
Da wir allerdings schon wussten, dass wir die Ausstellung sehen wollen, gehen wir durch zur Kasse. Hier empfängt uns sehr freundlich Frau Kipfmüller.
Sie kennt das „Haus der regionalen Geschichte“ in Kastellaun vermutlich wie niemand anders. Ein kurzes Gespräch später sind wir uns einig, sie liebt, was sie hier tut, sie liebt dieses Museum, es ist ein Stück von ihr.
Die 4 Etagen in dem Teil der Unterburg beinhalten fundiertes Wissen aus den letzten 2500 Jahren. Du siehst nicht nur Schriftstücke und Informationstafeln, nein, auch viele Bilder, kleine und große Ausstellungsstücke zeigen lebendig die Vergangenheit dieser Region.
Die Kelten
Die Reise beginnt im Keller bei den Kelten. Um 500 v.Chr. besiedelten sie die Region rund um Kastellaun. Legendär ist das Wagengrab von Bell. Eine Darstellung davon mit Figuren kannst du im Untergeschoss anschauen.
Die Römer
Im Erdgeschoss dann erwarten uns noch einige spannende Informationen zu den Kelten – und die Römer sind hier vertreten. Im 1. Jahrhundert vor Christus kamen sie in den Hunsrück, während des Gallischen Krieges. Sie waren recht zivilisiert und lebten mit Dingen wie Fußbodenheizung und Abwasserkanälen. Nach dem Fall des römischen Reiches geriet das alles wieder in Vergessenheit.
Das Mittelalter
Im 1. Obergeschoss sehen wir als erstes eine schöne Spielecke für Kinder. Eva-Maria ist dafür schon zu alt mit ihren 11 Jahren und schaute sich mit uns die Ausstellung weiter an.
Es geht auch um Ritter und Burgen. Natürlich vorrangig um unsere Kastellauner Burg und die Menschen bis zum 17. Jahrhundert. Einige Fragen, die du an den zahlreichen Schautafeln beantwortet bekommst: Wann wurde Kastellaun das Stadtrecht und das Marktrecht verliehen? Welche Persönlichkeiten waren dort in dieser Zeit? Was hat Kastellaun mit den Sponheimer Grafen zu tun? Wie und warum wurde die Kastellauner Burg zerstört?
Aber auch andere Burgen im Hunsrück werden nicht außer Acht gelassen. Eine Karte zeigt, wie viele es davon hier gab und gibt. Erstaunlich ist, wie viele Burgen nur noch als Ruinen da sind. Die Zerstörungswut war scheinbar unglaublich groß damals.
Video-Terminals lockern die Ausstellung immer mal wieder auf.
Kalter Krieg und Nature One
In der obersten Etage schließlich wird das Thema „Kalter Krieg“ thematisiert. Wir haben die Geschichte der Cruise Missiles, die auf der Pydna bei Hasselbach stationiert waren, schon einmal in einem Bericht der „Hunsrücker Friedensbewegung“ erwähnt. Genau dieses Thema wird hier im obersten Geschoss ganz ausführlich und mit vielen Fotos, Schriftstücken und originalen Ausstellungsstücken unter die Lupe genommen.
Für Frieden und Abrüstung waren die Hunsrücker Bürger – allen voran Pfarrer August van Dahl. Friedensacker, Holzkreuze, Mahnwachen. All dies sind Worte, die ein hier lebender Mensch wohl alle kennt. Sie gehören zur Geschichte der Stadt, genau wie seit 1995 die Nature One.
Eine eigene Ecke hat dieses große Techno-Festival bekommen. Friedlich feiern hier auf der Pydna einmal im Jahr zehntausende Techno-Fans. Ausnahmezustand in Hasselbach und Kastellaun. Auf einem Bildschirm laufen Videos der Nature One, die Musik hörten wir schon nachdem wir den ersten Schritt in diesen Ausstellungsraum gingen. Passend dazu steht ein Zelt in der Ecke – stellvertretend für die vielen vielen auf den Feldern um die Pydna. Jedes Jahr wieder ein tolles Bild… Wir lieben die Nature One, sind gern dort, wenn es Zeit und Geld erlauben. Schade ist, dass die Mottos und Besucherzahlen der Nature One auf der Schautafel nur bis zum Jahr 2007 aufgeführt sind.
Haben Kinder hier Spaß?
Im „Haus der regionalen Geschichte“ in Kastellaun können Kinder sich verkleiden, unter anderem auch als römischer Legionär. Das gefällt gewiss vielen Jungs. Aber nicht nur als dieses – es gibt hier viele Verkleidungsmöglichkeiten, auch super schöne für die Mädchen.
Altersgemäß erhält jedes Kind am Eingang einen Fragebogen, bestehend aus 7 oder 8 Fragen. Diese gilt es zu beantworten, die Informationen sind im gesamten Haus zu finden. Eva-Maria hatte auch einen und war sehr interessiert dabei, die Antworten zu finden. Eine kleine Belohnung wartete bei Abgabe des Fragebogens am Ende.
Eine Spiel- und Mal-Ecke befindet sich im 1. Obergeschoss.
Unter den vielen gläsernen Schaukästen gibt es Hocker, damit Kleinere auch in den Genuß des Anschauens kommen. Eva-Maria ist zwar schon groß genug, demonstrierte es trotzdem mal :-)
Fazit:
Viele Informationen über Kastellaun und die Geschichte der Gegend findest du in diesem über 4 Etagen gestalteten Museum. Ein jeder sollte sich das anschauen.
Bis zum letzten Jahr gab es hier auch wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen aktuellen oder geschichtlichen Themen. Dieses Jahr haben wir davon noch nichts mitbekommen.
Vielleicht kommt ja wieder was :-)
Wir wären auf jeden Fall dabei und mit etwas mehr Werbung würden sich gewiss auch noch viele andere dafür interessieren.
Die Kastellauner Burg ist so schön – Kastellauner Verantwortliche: nutzt sie!
Noch ein paar Eindrücke:
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