Wandertipp: Traumschleifchen Spitzer Stein

Ein neues Traumscheifchen ist da!
Die Premium Spazierwanderwege von zwei bis etwa 6 Kiloemtern erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Klasse Naturerlebnis, Sehenswürdigkeiten und feine Rastmöglichkeiten laden ein zu einer kleinen Nachmittagswanderung.

Facts

Art: Rundwanderweg
Traumschleifchen Spitzer Stein
Region: Hunsrück-Mittelrhein
Start/Ziel: Parkplatz Spitzer Stein
Länge: offiziell 6,8 Kilometer
Anstieg: 230 Meter
Abstieg: 230 Meter
Dauer: etwa 2 Stunden (ohne Pausen)
Einkehr: in Biebernheim, Landgasthof Rebstock; über einen Treppenweg Restaurants in St.Goar (800 Meter)
Betreiber: Tourist-Info Hunsrück-Mittelrhein

komoot-Karte

Da wir uns am Ende um ein paar 100 Meter verlaufen haben, kamen wir auf über 7 Kilometer ;-)

Anfahrt / Start

Der Wanderparkplatz für das Traumschleifchen Spitzer Stein liegt mittig zwischen Biebernheim und Niederburg. Hier ist auch der offizielle Einstieg in die Tour, wir empfehlen dir das Wandern im Uhrzeigersinn. Eine Bushaltestelle gibt es zwar, aber die Frequenz der Busse ist eher karg. Wenn du mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln anreist, empfiehlt sich eine Fahrt nach St.Goar und der anschließenede Aufstieg nach Biebernheim. Dort kannst du auch in das Traumschleifchen einsteigen.


Es geht gleich zu Beginn ab in den Wald.

Wir wandern wie gesagt erstmal durch einen schönen Wald, an richtig vielen uralten Bäumen vorbei. Diese treffen wir auf der gesamten Tour sehr oft – man könnte sie somit auch „Traumschleifchen Alter Baum“ nennen…
Aber auch Aussichten erhaschen wir. Richtung Mittelrheintal, über Felder und Wälder – traumhaft.

Biebernheim

Nach etwa 1 Kilometer treten wir aus dem Wald heraus, wandern über Feldwege, durch Hecken und Bäume hindurch, immer in Richtung Rhein. Die Sicht an dem Tag ist großartig, auch wenn auf den Feldern manchmal der Staub der umgrabenden Bulldogs interessante Staubwolken erzeugten.
Ja, der Hunsrück und die Landwirtschaft sind arg verbandelt… Ohne Bulldog geht hier nix.

Die Burg Maus entdecken wir hinten oberhalb des Tals, diese Burgen hier im Mittelrheintal sind einfach wunderbar anzusehen. Alt und ehrwürdig schauen die meisten aus dem Tal hervor und man kann nur vermuten, was dort früher mal so abging.
Hoch über St. Goarshausen liegt sie auf etwa 200 Metern Höhe über Null und ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Den Ort Biebernheim erreichen wir nach 2,5 Kilometern, wandern durch ihn hindurch, durch kleine Gässchen, an netten Gärten entlang. Die evangelische Kirche lassen wir rechts liegen, den Quetsche-Hannes entdecken wir – eine wichtige Figur für den Ort.

Nach Überlieferungen war er es, der bei der Biewerumer Quetschekerb als fahrender Händler aus dem Hunsrück kam und Süßwaren verkaufte. Das, was er einnahm, gab er auch wieder aus – für Wein und Bier, er feierte fleißig mit. Die Jugend erfreute er, denn wenn er genug getrunken hatte, trugen sie ihn auf den Schultern durch den Ort.
1882 starb er.
Da sie ihn in Biebernheim arg vermissten, wurde eine Strohpuppe angefertigt, die weiter durch den Ort getragen wurde an der Kerb.

Diese große und schwere Strohpuppe ist mit Frack, Zylinder, weißem Hemd, einer weißen Hose und Stiefeln bekleidet und hat die obligatorische Zigarre im Mund. Der Hannes wird am Kirmes-Sonntag im Rahmen des Festumzuges mit Musik am Wohnhaus des Kirmespräsidenten abgeholt (…an der Statt, da er geboren ward…, wie es im Kirmeslied heißt) und dann durch das Dorf getragen. Im Festzelt und beim Frühschoppen befestigt man ihn an einem erhöhten Platz, damit er „seine“ Gemeinde im Blick hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Biewerumer_Quetschekerb

Im Ort starten wir dann auch mal das Bergan-Gehen. Zwischen Häusern geht es einen Wiesenweg hinauf, am Neubaugebiet vorbei und immer weiter hoch. Zur Grillhütte stapfen wir, haben eine famose Aussicht auf die Loreley und die Burg Katz.

Die Geschichte von der Loreley kennt vielleicht ein jeder – hier an einer der gefährlichsten Stellen des Rheins, passierten immer wieder Unglücke. Viele Sagen und Mythen gibt es, mit am bekanntesten ist allerdings das Gedicht von Heinrich Heine, das die von Clemens Brentano erfundene Kunstsage Loreley zum Thema hat:

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
dass ich so traurig bin;
ein Märchen aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein;
der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
dort oben wunderbar;
ihr goldnes Geschmeide blitzet,
sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme
und singt ein Lied dabei;
das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh;
er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
am Ende Schiffer und Kahn;
und das hat mit ihrem Singen
die Lore-Ley getan.

Heinrich Heine, Lied von der Loreley

Soweit unser Ausflug in die Sagen und Mythen…


Wir waren ja auf dem Traumschleifchen Spitzer Stein unterwegs und die führte uns nun an der Krähenhütte und einem interessant ausschauenden Wohnmobilplatz vorbei. Da wir immer wieder feine Übernachtungsmöglichkeiten für unseren ClAny-Camper suchen, haben wir uns den mal abgespeichert…

Spitzer Stein

Wundervolle Waldwege folgen. Gegen Ende gelangen wir dann an den namensgebenen Ort.
Der Spitze Stein.
Schon 1839 wurde über die Quarzitfelsen im St. Goarer Kreisblatt berichtet. Damals konnte von den Felsen aus sehr weit geschaut werden. Das ist heute nicht mehr möglich, da die Bäume zu hoch sind.
Aber dafür gibt es ja Aussichtstürme, an dieser Stelle standen schon einige davon.

Seit kurzem ist auf dem Spitzen Stein der neue Aussichtsturm begehbar. Der alte musste leider abgerissen werden, da dem Holzturm ein Pilz zusetzte.
Oben auf dem Neuen: ein Flügeltelegraph. Jeder Buchstabe hat eine eigene Stellung der Flügel…

Wir haben den neuen Turm bestiegen – und müssen sagen, das ist nichts für schwache Nerven. Das wackelt und macht Stimmen da oben – wow!

Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zurück zu Start/Ziel.
Wir klettern noch ein bisschen auf den Felsen herum, schauen uns die historischenGemäuer auf dem Spitzen Stein an und wandern danach die letzten Meter zum Parkplatz zurück.

P.S.:

Da das Traumschleifchen Spitzer Stein noch nicht offiziell eröffnet ist, fehlen noch ein paar Besonderheiten. Die verraten wir aber noch nicht… ;-)
Soviel sei gesagt: die Beschilderung ist komplett und die Wege sind gut begehbar.

Fazit

Eine schöne kleine Runde, spannend für die ganze Familie. Der Weg ist schon ein bisschen anspruchsvoll, es geht nett bergan. Highlight ist natürlich der Aussichturm, das Flügelteleskop und die unbeschreiblich schönen Blicke aufs Mittelrheintal. Bänke zum Rasten gibt es genügend, die Beschilderung ist vorbildlich und die Wegführung hat uns gut gefallen.

Weiterführende Links
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