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Wir stellen euch in diesem Beitrag den Mannebächer Energie- und Naturpfad rund um Mannebach bei Beltheim im nördlichen Hunsrück vor. Diesen nicht sehr langen, aber hochinteressanten Weg sind wir nach unserer Nacht im Tipi gegangen und haben viel gelernt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
Startpunkt Erlebnisfeld Mannebach
Wir beginnen am Erlebnisfeld Mannebach. Diesen Startpunkt empfehlen wir euch auch, denn er hat die Nummer 1. Wir laufen im Uhrzeigersinn – andersrum ist er laut Wolfgang Wagner, Vorsitzender des Fördervereins Erlebnisfeld Mannabach, auch nicht ausgeschildert. Die haben sich da schon etwas dabei gedacht!
Über das Erlebnisfeld haben wir euch in einem der letzten Berichte schon etwas mitgeteilt, schaut mal hier: Ausflugstipp im Hunsrück: das Erlebnisfeld Mannebach bei Kastellaun.
Aus dem Dorferneuerungskonzept entstand dieses wahrhaftige ERLEBNISfeld. Es basiert auf den Ideen des Hugo Kükelhaus und ist schon allein wirklich einen Ausflug wert. Wir wandern ein kleines Stück auf dem Saar-Hunsrück-Steig, verlassen ihn aber schon bald wieder, denn wir wollen zur Nummer zwei auf dem Erlebnisfeld. Später treffen wir ihn allerdings wieder…
Die Streuobstwiese, Benjeshecke und Bienenweide
An dem zweiten interessanten Punkt angekommen, sehen wir viele alte Bäume. Obstbäume. Sie sind natürlich für den Obstanbau gedacht – aber auch den Insekten und Vögeln bieten diese Bäume ein tolles Zuhause. Diese traditionelle Dorfumrandung ist eine biologisch richtig wichtige Fläche.
An der nächsten Station sehen wir die Benjeshecke. Da waren wir reichlich verwirrt, was ist denn bitte eine Benjeshecke?
Zum Glück ist an jedem der Punkte eine große Tafel, die uns alles erklärt. So auch hier – aber was dort drauf steht, das müsst ihr bei eurem Besuch auf dem Mannebächer Energie- und Naturpfad selbst herausfinden. Soviel sei gesagt: es ist ein Ort für die biologische Vielfalt. Wie nicht anders erwartet…
Wir kreuzen die Straße und kommen zur Bieneweide. Diese ist Mitte Mai noch nicht am Blühen, aber die Bienen sind sehr aktiv. Drei große Bienestöcke sehen wir und an diesen summt es laut. Viele Bienen kehren mit gelben Hosen wieder heim und liefern ihre Ware ab, um direkt wieder los zu fliegen. Es ist ein emsiges Treiben an den Stöcken – hoffen wir, dass es bald wieder viel mehr von denen gibt…
Der Dorfkern
Unser Weg geht weiter und führt uns wieder zurück in den Ort. Hier siehst du schon von Weitem den hohen Kirchturm. Massiv steht die St.Martin Kirche im Ortskern. Daneben ein schon hergerichteter Dorfplatz mit kleinem Wasserspiel und einem Bücherschrank. Schon oft haben wir einen solchen gesehen – auch bei uns in Michelbach ist einer und er erfreut sich wachsender Beliebtheit. Sicherlich mussten sich die Menschen erstmal dran gewöhnen, Bücher aus diesem Schrank zu holen, aber ich traf dort schon Menschen, von denen ich nicht mal wusste, dass sie lesen können ;-)
Der Dorfkern ist heute Lebensmittelpunkt – und das ist er schon so lange. Die Geschichte des Ortes geht zurück bis auf das Jahr 1220 – was hier schon so alles los war?
Biomasse Heizzentrale
Und das Dorf entwickelt sich weiter – und die Einwohner machen etwas für die Umwelt. Ihre Wärmeversorgung wollten sie Anfang der 2010er Jahre selbst in die Hand nehmen – im Dezember 2012 wurde das regenterative Nahwärmenetz Mannebach in Betrieb genommen. Die Biomasse-Heizzentrale versorgt seitdem Mannebacher Haushalte. Eine großflächige Solaranlage wurde auf dem großen Dach installiert, somit ist die Energieversorgung der Pumpen und Motoren des Biomasseheizkraftwerkes gewährleistet. Für ein 100-Einwohner Dorf eine tolle Sache, oder?
Wir gehen am alten Wasserbehälter vorbei bis zum Hunsrück-Eifel-Aussichtspunkt. Es ist eine wahrlich tolle Sicht hier oben. Der Rundweg ist nicht anstrengend, lediglich rund 100 Höhenmeter sind zu bewältigen. Auch die Länge ist mit 3,5 Kilometern gut geeignet für einen Spaziergang mit der Familie am Nachmittag oder einfach mal zwischendurch.
Nach einem Kirschbaumsolitär kam eine Stelle, die uns sehr begeisterte!
Die Kurzumtriebsplantage
Das hört sich erstmal sehr technisch an, ist es aber primär gar nicht. Es ist ein plantagenartiger Anbau von schnellwachsenden Baumarten, hier werden auf einer Fläche von 1,4 Hektar Pappeln angebaut. Später werden sie im Biomassenheizwerk zur Energiegewinnung genutzt.
Da führt der Weg hindurch und das war super interessant.
Die Pappeln raschelten leise im Wind, Wolfgang Wagner erzählte uns, dass egal zu welcher Jahreszeit er hier ist, die Geräusche unsagbar spannend sind. Wir hatten das Gefühl, dass dieser Vorsitzende des Fördervereins des Erlebnisfeldes mit ganzem Herzen dabei ist, den Ort Mannebach nach vorn zu treiben und zu verschönern.
Menschen, die mit ganzem Herzen für etwas da sind, die begeistern uns, ihr wisst das.
Erinnert euch an Peter vom Eifelstopp oder an Hans von der Strotzbüscher Mühle – sie alle leben für ihr Projekt – und Wolfgang gibt eine Menge Zeit und jede Menge Liebe für diesen Ort!
Wir haben es genau gemerkt… :-)
Vermutlich gibt es hier in Mannebach noch viele weitere von diesen Menschen – eine tolle Dorfgemeinschaft!
Der steinreiche Hunsrück und die Quelle
Was gibt es hier in großen Mengen? An Station 11 sahen wir es genau. Schiefer ist es.
Auf einem Feld „wachsen“ die Schiefer-Steine förmlich aus dem Boden! Immer wieder kommen neue Steine zum Vorschein, durch den Frosthub geschieht das.
Durch diesen Schiefer ist es auch normal, dass immer mal wieder Quellen entstehen, periodische Quellen. Sie sind niederschlagsabhängig – wegen des Schiefers kann das Wasser eben nicht so versickern. Diese Station 12 mit der Wiesenquellmulde ist unsere letzte Station und wir gelangen nach den 3,5 Kilometern wieder an das Erlebnisfeld zurück.
Dieser Rundweg dauert länger als wir gewöhnlich für diese Länge benötigen. Aber das ist auch kein Wunder.
Oft blieben wir stehen und lesen, was auf den Tafeln steht, genießen die Ausblicke oder die Natur.
Fazit
Wir haben ein paar tolle Momente auf dem Mannebächer Energie- und Naturpfad erlebt. Der Weg ist rund 3,5 Kilometer lang, hat wenige Anstiege und lebt von seinen lehrreichen Tafeln, auf denen wir vieles über die Energiegewinnung, die Natur und die Geschichte erfuhren. Schöne Raststellen laden zum Verweilen ein. Ein toller Weg für Familien.
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