Da gibts ja wirklich liebe Familienmitglieder, die waren noch nie im Hochwildschutzpark in Rheinböllen, wohnen aber gar nicht so weit weg. Das gibts ja gar nicht – da planen wir doch direkt einen Ausflug dorthin.
Geplant, getan, Mittwoch nach Ostern zog es uns bei schönstem Frühlings-Wetter nach Rheinböllen. Was gibt es für Kinder schöneres, als in einen Tierpark zu gehen. Nur gibt es auch Zoos oder Tierparks, wo ich nicht gern hingehe, wenn Tiere in zu kleinen Behausungen leben müssen. Diese Angst muss man in Rheinböllen allerdings nicht haben, denn auf 700.000 qm Fläche haben alle genug Platz.
Wenn man von der B50 kommt, muss man an der Abfahrt Rheinböllen einfach den braunen Schildern folgen, dann findet man ihn sehr gut, den Hochwild-Schutzpark. Parkplätze stehen ausreichend und kostenlos zur Verfügung.
Unter der Autobahn durchgegangen, gelangt man zum Eingang. Vor diesem erfährt man auf einer Tafel sogleich, was es Neues im Park gibt, welche Shows oder Fütterungen an diesem Tag stattfinden.
An der Kasse kann man Tierfutter erwerben, Fischfutter, Wildfutter und Mais für die Wildschweine. Alles zusammen bekommt man für 2 Euro, was wir als einen guten Preis ansehen. Für die Kinder ist es natürlich ein Highlight, mit Tierfutter bewaffnet loszuziehen.
Herausgetreten aus dem Eingangshaus sieht man als erstes den Volkenbacher Weiher mit den Schwänen und davor die entzückenden Erdmännchen. Sie empfangen einen herzlich, diese kleinen possierlichen Tiere. Sie sitzen in der Sonne und sind so niedlich, dass ich eigentlich gar nicht weiter wollte :D
Wir starteten den Rundgang und wollten die große Runde laufen. Es gibt zwei Touren durch den Park, die kleine Runde von ca. 1,7 km und die Große von ca. 2,7 km. Wir gingen vorbei an den Greifvögeln und Uhus, mit denen zweimal am Tag eine schöne Flugshow stattfindet, die wir an dem Tag allerdings nicht besuchten. Als nächstes kommt Meister Petz. Ich war schon einige Male hier im Park und oft war er einfach nur faul :D An diesem Tag aber war er sehr aktiv, ging zu einem Baumstumpf und fand einen Salat, den er genüßlich verspeiste.
Interessant war das Schulbiotop, welches im Anschluss kommt. Hier haben verschiedene Schulklassen Projekte verwirklicht, sei es ein riesiges Insektenhotel, ein tolles Meerschweinchengehege oder auch – sehr interessant – der Weitsprunggraben mit Vergleichstafeln, wie weit die Tiere springen können. Schulklassen und Kindergartengruppen können an einer Safari teilnehmen, auch ein Unterricht in der Zooschule ist möglich.
Weiter ging es dann vorbei an vielen Tieren: Otter, die wirklich sehr sehr süß sind, Esel, Marder bis hin zu den Polarwölfen. Diese waren
während unseres Besuches auch sehr aktiv, ließen sich alle blicken und durchstreiften ihr Gehege. Wahrscheinlich ist das Frühjahr eine wirklich gute Zeit, um die Tiere zu beobachten. Wir waren schon des öfteren hier, im Sommer und im Herbst, aber so aktiv wie dieses mal, waren die Tiere nie. Gut, es gibt auch immer Ausnahmen und die waren die Wäschbären. Die liegen eigentlich immer in ihren Baumhöhlen und chillen.
Das Damwild hat eine große Fläche, man läuft auf einem Großteil des Weges mit ihnen gemeinsam in ihrem Bereich herum. Wenn sie hungrig sind, kommen sie auch gern ganz nah heran und suchen nach Futterpackungen…
Die Luchse haben sich dieses mal wunderbar ablichten lassen von der Luchs-Kanzel, sie sind so schön! Schaut mal:
Einen ganz frechen Bewohner haben wir danach kennengelernt. Er hat zwei Beine, ist recht groß und hat eine harten Schnabel, vor dem ich gerade noch ausweichen konnte: das Emu bei den Muntiaks. Also dort sollte man sich etwas vorsehen, über den Zaun zu fotografieren, dieses Emu mag das nicht! ;)
Aber schön und zugegeben etwas drollig ist es schon…
Viel Platz haben auch die Hochlandrinder, die mit Nachwuchs auf der Wiese lagen, die Bisons und das Sikawild. Gegenüber den Bisons sind noch Kängurus und Lamas – und an jedem Gehege findet man Informationstafeln zu den Tieren. Kinder haben hier immer irgendetwas interessantes zu schauen, denn auch in weiter Ferne lassen sich manchmal Tiere finden.
Durch ein weiteres Tor gelangt man in den Bereich des Muffelwilds. Hier teilt sich die Runde ein zweites Mal, die große Runde führt nun einen Pirschpfad hinauf durch den Mufflon-Wald. Wunderschöne Fotos von den tollen Tieren haben wir hier gemacht, sie haben das Talent und stellen sich meist wunderbar in Position.
Und dann waren wir auch schon bei den Wildschweinen, die super süßen Nachwuchs dabei hatten, welcher grandiose Stimmen von sich gab. Vor allem ein Kleines hat eine sehr gut ausgebildete Stimme und schrie sehr laut :-D Der Mais für die Schweine war recht schnell verfüttert, denn Hunger haben die ja scheinbar immer… Das Gelände – ich glaube ein Traum eines jeden Schweines – naturbelassen, Suhlstellen, Holz und jede Menge Platz zum Laufen und Verstecken.
Am Ende des Wildschweingeheges dann endlich der Streichelbereich. Ziegen, hungrig und süß tummeln sich hier und die Kinder hatten viel Spaß. Daneben ein Spielplatz und der Kiosk hat Speisen und Getränke für die hungrigen Parkbesucher zu normalen Preisen. Wir genehmigten uns Kaffee und Eis für die Kinder, die sich auf dem Spielplatz dann noch richtig austobten. Trampolin, Schaukeln, Rutschen, großer Kletterturm, Wippen und Seilbahn, für jedes Kind ist hier etwas dabei. Sanitäre Anlagen sind hinter dem Gebäude, insgesamt macht die Kiosk-Anlage einen soliden Eindruck.
Damit ist der Rundgang dann so gut wie vorbei, die Wildkatzen und den Lachenden Hans haben wir noch besucht, dann ging es ein Stück am See entlang und man befindet sich wieder am Ein-/Ausgang, wo sich auch das Seecafé befindet. Dieses haben wir nicht besucht. Wir bewunderten noch einmal die Erdmännchen, nun in der untergehenden Abendsonne, machten noch das ein oder andere Bild von ihnen und verabschiedeten uns dann nach ca. 5 Stunden vom Park. Die große Runde wird im Prospekt mit 90 Minuten angesetzt, man benötigt natürlich je nach Fotografier- oder/und Beobachtungslaune bedeutend mehr Zeit.
Fazit: Der Hochwildschutzpark in Rheinböllen ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Kinder und auch Erwachsene kommen hier voll auf ihre Kosten, der Eintritt ist nicht zu teuer, wenn man sich überlegt, dass die Tiere davon leben müssen. Mittwochs ist Familientag, da kommt pro zahlendem Erwachsenem ein Kind kostenlos herein. Der Besuch im Frühling war jetzt mit Abstand der schönste, denn die meisten Tiere waren sehr aktiv. Im Sommer war es oft so, dass sie mittags wegen der Wärme schliefen oder sich versteckten.
Und nun seht ihr noch ein paar der vielen Bilder, die wir dort gemacht haben, wir hoffen, sie gefallen euch.
(Bilder veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Hochwildschutzpark Hunsrück Rheinböllen)
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