Sponheimer Entdecker Runde – Wandern im Naheland

Kloster, Grafen, Wein und Wald

Sponheimer Entdecker Runde

Ganz neu, die Sponheimer Entdecker Runde. Gleich zu Beginn wirst du begeistert sein von diesem Kloster-Bauwerk, das wohl das bedeutendste Bauwerk im gesamten Naheraum sein soll – laut Kulturhistorikern. Mehr zum Weg nun in diesem Beitrag.
Ob er uns genauso gefällt wie die alten Klostermauern?

Facts

Art: Rundwanderweg
Region: Sponheim, Naheland
Start/Ziel: Kloster Sponheim
Länge: knapp 10 Kilometer
Aufstieg: 130 m
Abstieg: 130 m
Dauer: etwa 2,5 Stunden
Betreiber: Gemeinde Sponheim

Wegezeichen
komoot-Karte
Start

Der Start der unlängst eröffneten Runde ist an diesem imposanten ehemaligen Kloster in Sponheim. Es ist wohl der erste offizielle Wanderweg der Gemeinde Sponheim, wir durften also gespannt sein, was die Region zu bieten hat.

Das Kloster

Schon der erste Blick auf das ehemalige Kloster – wir lieben solche alten Gemäuer – weckt bei uns das Verlangen, es auch zu betreten. Leider sieht man oft viel zu wenig vom Kloster an sich, die katholische Kirche St. Martin hingegen kann besucht werden. Das machen wir natürlich auch, gehen danach den gepflasterten Weg hinunter in den Ort. Vorbei am Sponheimer Rathaus, einem neugotischen Sandsteinbau, dessen Spitzbogenfries sehr auffällig daherkommt. Auch ein dreigeschössiger Turm gehört zum Bauwerk. Den siehst du auf unserem Foto unten nicht. Bis zum Denkmal „Sponheimer Quelle“ wandern wir durch Sponheim hindurch.

Raus in die Natur

Nachdem wir im Anschluss die Straße überquert haben und einen Feldweg entlanggehen, haben wir einen wunderschönen Blick auf den Ort. Wir entdecken dabei auch die evangelische Kirche. Hier haben wir den tiefsten Punkt der Strecke erreicht, heisst also: es geht wohl bald bergan.

Burgruine Sponheim

Und ja, es geht berauf. Aber da kennen wir durchaus anstrengendere Wege, hier ist es schon moderat. Durch den Wald gelangen wir zur Sponheimer Weinlage „Forst“. Von hier schaust du herüber zur Burgruine Sponheim. Von Weitem siehst du den etwa 20 Meter hohen Bergfried.
Wir treffen auf unserem Weg übrigens auch des Öfteren auf den Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderweg, und das zu Recht, denn die Universalgelehrte verbrachte auf der Burg Sponheim und hier in der Gegend einige Jahre ihres Lebens. Dieser Pilgerwanderweg steht übrigens mit ganz oben auf unserer To-Do-Liste und wenn die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr besser wäre, stünde er da nicht mehr…

Interessantes zur Burgruine Sponheim: „Bei der auf einem Bergsporn über dem Ellerbachtal gelegenen Höhenburg handelt es sich um die namengebende Stammburg der Grafen von Sponheim, die in den Schriftquellen erstmals 1075 mit Stephan von Spanheim (gest. 1118) in Erscheinung treten. Stephans Sohn Meginhard führt den Grafentitel. Sie wurde mit der Erbfolge an seine Nachfahren zum Stammsitz der Grafen von Sponheim. Im 13. Jahrhundert verlor die Burg an Bedeutung als Stammsitz und wurde zum Sitz gräflicher Ministerialer. Im 15. Jahrhundert verfiel die Anlage nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim, Im Dreizigjährigen Krieg wurde sie durch spanische Truppen endgütlig zerstört. (Quelle: Burgendatenbank, Wikipedia)

Aussichtsreich

Großartige Aussichten prägen die nächsten Wanderkilometer. Wir schauen auf den Heimbergturm und den Lemberg. Hier oben im Weinberg begegnet uns auch zum ersten Mal ungewöhnliches Mobiliar. Drei Stühle, versehen mit einem langen Brett wurden zu einer Bank verarbeitet, der Esszimmertisch dabei rundet das „interessante“ Aussehen ab. Immer wieder werden wir auf der Tour Bänke antreffen, die es nicht überall gibt… Der Blick auf Sponheim kurze Zeit später lässt uns das Kloster noch einmal von einer ganz anderen Seite erblicken. Im Hintergrund sieht man auf dem 6. Foto unter diesem Text den Gauchsbergwald.

Große Stelen zeigen uns, dass wir uns auf der Sponheimer Entdecker Runde befinden.

Im weiteren Verlauf wandern wir durch den spannenden Haardtwald, das frische Grün begeistert uns. Immer, wenn der Frühling erwacht, erfreut uns dieses Grün so sehr! Es ist einfach so, der Winter kann lang und hart sein, aber irgendwann erwachen die Pflanzen und dann ist die Natur nicht mehr aufzuhalten. Überall sprießt und fleucht es. Einfach wunderbar und heilend.

Wir erblicken aber auch von Menschenhand Geschaffenes. Kunstwerke , Sprüche und Worte, die zum Nachdenken anregen sollen, Labyrinthe und einfallsreiche Rastplätze mit „KuschelKissenKisten“. An einer Raststelle schützt ein Netz den Wanderer vor herabfallenden Baumteilen. Sehr nett!

Durch den vorhin erblickten Gauchsbergwald wandern wir nun auch auf dem Sponheimer Weg entlang. Links von uns eine wunderschöne Weitsicht auf Sponheim und das Naheland. Hier haben wir nach etwa 7,5 Kilometern auch den höchsten Punkt der Runde erreicht. Der Hildegard-von-Bingen Pilgerwanderweg begleitet uns nun auf den letzten Metern.

Nach etwa zweieinhalb Stunden sind wir wieder am Parkplatz am Kloster zurück und schauen noch im Garten der Hildegard von Bingen vorbei. Noch wuchs nicht viel, das wird sich aber gewiss mit den steigenden Temperaturen ändern.

Interessantes zum Hildegard-Garten: Auf Antrag der Ortsgemeinde Sponheim gewann der Förderverein Klosterkirche Sponheim den  Innogypreis 2019. In ehrenamtlicher Eigenleistung hat der Förderverein einen Kräutergarten mit Meditationsecke angelegt und bekommt hierfür ebenfalls ein Preisgeld von 500 Euro. An dem Erholungsort auf dem Pilgerweg wurden ausschließlich Pflanzen verwendet, die zur Zeit Hildegards schon bekannt waren, es wurde ein Trinkbrunnen installiert, der auch für nachhaltiges Umweltbewusstsein sensibilisiert. Ebenso gibt es dort Bienenvölker und Bienenschaukasten. (Quelle: Webseite von Sponheim)

Fazit

Ein wirklich feiner Rundwanderweg, der nicht nur das Wanderherz, sondern auch den Geschichtsliebhaber und den Kunstfreund anspricht. Es sind kurzweilige knappe 10 Kilometer, mit moderaten Anstiegen und tollen Aussichten. Die ungewöhnlichen Rastplätze sind ein Hingucker, die Kunstwerke im Wald lassen einen auch mal nachdenken. Nimm dir Zeit für diese Tour, es gibt Einiges zu entdecken. Immer wiedergibt es Informationstaflen, die dir erklären, was du siehst oder was hier historisch los war.

ÖPNV

An Wochentagen und samstags gelangt man mit einem Bus von Bad Kreuznach nach Sponheim. Sonntags haben wir leider keine Verbindungen gefunden.

Weiterführende Links

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2 Kommentare

  1. liebe anite, liebe claudia…oh wie schön dass ihr von dieser tour berichtet…..sie liegt bei mir ziemlich ums eck und wir sind sie auch schon gewandert….allerdings haben wir gleich zu anfnag das schild verpasst :(…macht aber nix….ein neuer versuch…ich werde sie auf jeden fall nochmal laufen, weil es ein schöner kurzweiliger weg ist, der auch mehrmals freude bereitet, auch zu unterschiedlichen jahreszeiten….meine freundin und ich sind heute die traumschleife klingelfloß gelaufen mit rundweg kloster…wenig anstiege und viele schöne aussichten, auch mit tafeln die einiges erklären…sehr empfehlenswert….noch ein tipp: kennt ihr den fuchspfad in kirschroth?
    herzlichst
    annette

    • Hallo Annatte,
      danke für deinen Kommentar!
      Die Traumschleife Klingelfloß liegt quasi bei uns vor der Haustür, deswegen sind wir öfter da – wir lieben die sehr.
      Den Fuchspfad kennen wir noch nicht. Wenn du uns was darüber schrieben willst, gern an mail@aktiv-durch-das-leben.de
      Lieben Dank :-)
      Claudia

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