Ziegen, Wasser und Vulkane – Wandern in der Vulkaneifel

Eifelsteig Vulkaneifel Blick auf das Schalkenmehrener Maar

Ein verlängertes Wochenende in der Vulkaneifel kann ganz schön aufregend sein. Im Rahmen des 7. Bloggerwanderns der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH waren wir unterwegs in der Vulkaneifel und lernten allerhand Neues über Land und Leute kennen.

Die Vulkaneifel

Lage: Rheinland-Pfalz, von der Mosel bis zur belgischen Grenze
Größe: 1.125 ha
Bekannte Orte: Wittlich, Daun, Gerolstein, Ulmen, Mendig, Manderscheid
Berge: Ernsberg (699,8 m), Scharteberg (691,4 m), Hochkelberg 674,9 m)
Besonderheiten: Maare, Vulkankegel, Mineralquellen, UNESCO Geopark Vulkaneifel

Das Wandern wird in der Eifel – und auch in der Vulkaneifel groß gerschrieben. Schön des Öfteren waren wir hier unterwegs. Heute möchten wir euch diese Region und ihre Wanderwege mal ein bisschen genauer vorstellen – und was die Vulkane und das Wasser mit den Ziegen zu tun haben, das erfahrt ihr im weiteren Verlauf. Viel Spaß beim Lesen.

Streckenwanderungen

Hast du schonmal was vom Eifelsteig gehört? Oder vom Lieserpfad? Teile davon durchziehen die Vulkaneifel und wir haben uns einige Kilometer davon genauer angeschaut.

– Eifelsteig

Der Eifelsteig

Eröffnung: 2009
Länge: 313 km
Etappen: 15 zwischen 15 km und 28 km
Höhenmeter: 7.746 m hinauf, 8.014 m hinab
Start: Aachen Kornelimünster
Ziel: Trier

– Zertifiziert nach den Kriterien des Deutschen Wanderinstituts als Premiumwanderweg
– Top Trail of Germany


Der Eifelsteig ist 313 Kilometer lang und verläuft einmal quer durch die gesamte Eifel. Startpunkt ist Aachen-Kornelimünster in Nordrhein-Westfalen und nach etwa 15 Tagen bist du bis nach Trier in Rheinland-Pfalz gewandert. Der Weg führt dich durch Felsen und Moore, vorbei an Flüssen und Maaren durch herrlichen Wald und an geschichtsträchtigen Orten entlang.

Wir haben uns die Etappen 11 und 12 von Daun bis zum Kloster Himmerod in Teilen mal genauer angeschaut. Highlights gibt es hier sehr viele, so geht es beispielsweise entlang an wassergefüllten Maaren, genauer gesagt den drei Dauner Maaren.
Gemündener Maar, Weinfelder Maar und Schalkenmehrener Maar wirst du auf der Etappe 11 bewundern können. Die Maare werden auch die blauen „Augen der Eifel“ genannt, es gibt zwölf dieser mit Wasser gefüllten in dieser Region.



Interessantes zu den Maaren: Die Bezeichnung Maar ist abgeleitet aus dem lateinischen „mare“ (=Meer). In der ersten Entstehungsphase eines Maars trifft aufsteigendes Magma auf wasserführende Gesteinsschichten, wodurch es zu gewaltigen Explosionen kommt. Das umgebende Gestein wird zusammen mit der Magma in kleinste Bestandteile zerfetzt und aus dem Explosionstrichter geschleudert.
Im Bereich des Explosionsherds bildet sich dabei ein Hohlraum, der in einen Explosionsschlot übergeht. Dadurch, dass über dem entstandenen Hohlraum das Gestein zusammenbricht, wird aus dem Explosionsschlot ein Einsturz- oder Maartrichter. Nach Abklingen der vulkanischen Tätigkeit füllten sich die Trichter anschließend mit Wasser. (Quelle: https://www.eifel.info/natur/vulkane/maare-der-eifel)


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Neben den Maaren kommen auch die Kultur und die Menschen auf dem Eifelsteig nicht zu kurz. Auf der Etappe 12 beispielsweise kommst du am Kloster Himmerod vorbei.
Eine Augenweide.
Diese alten Gemäuer, malerisch in die Landschaft integriert, einfach immer wieder ein Traum, so etwas zu sehen. Unsere Gedanken gehen dabei immer in die Vergangenheit. Wie mögen die Klosterbewohner hier gelebt haben? Wie verlief so ein Tag hier? Wer mag hier schon alles gewesen sein?
Neben dem geschichtlichen und kulturellen Interesse kann hier aber auch einfach der Hunger und der Durst gestillt werden in der Klostergaststätte auf dem Gelände des Klosters.



Grundsätzlich sollte man natürlich auf einer längeren Wanderung immer etwas zu essen und zu trinken dabei haben. Glück hast du dann, wenn du unterwegs auf so etwas wie den Snack- und Getränkeautomat am Haus Liesertal nahe Übersdorf triffst. Sehr zu unserer Freude treffen wir diese Automaten immer häufiger an. Eine klasse Erfindung!



– Lieserpfad
Wandern auf dem Lieserpfad

Lieserpfad

Von der Quelle bis zur Mündung
Eröffnung: 2015
Länge: 74 km
Etappen: 4 zwischen 15 km und 23 km
Höhenmeter: ca. 1.000 m hinauf, ca. 1.450 m hinab
Start: Boxberg
Ziel: Lieser an der Mosel


Auch den beliebten Fernwanderweg Lieserpfad haben wir an diesem Wochenende getroffen. Wir haben ihn schonmal für ein paar Kilometer im Rahmen des Eifel-Wandermarathons bewandert. Immer wieder fasziniert er uns, und unserer Meinung nach ist es wirklich einer der schönsten kürzeren Streckenwanderungen in Deutschland. Manuel Andrack sagt über den Weg: „Der Lieserpfad ist der schönste Wanderweg der Eifel. Die Eifel ist das schönste Mittelgebirge Deutschlands. Deutschland ist das beste Wanderland der Welt. Also ist der Lieserpfad der schönste Wanderweg der Welt.“
Es wird wirklich Zeit, ihn komplett zu gehen…


Wandern zwischen Maaren und Mosel, so lautet das Motto auf dem 74 Kilometer langen Lieserpfad. Du kannst ihn in 4 Etappen aufteilen und wanderst von der Lieserquelle bei Boxberg bis in den Weinort Lieser an die Mosel. Dort mündet die Lieser in die Mosel. Schaut euch mal einige Eindrücke von unserem Besuch auf dem Lieserpfad an, schön oder?



Rundwanderungen
– Heimatspuren

Es gibt neben den bekannten Streckenwanderungen in der Vulkaneifel selbstverständlich auch fantastische Rundwanderstrecken. Da sind zum Beispiel die 40 Heimatspuren. Das sind erlebnisreiche Rundwanderwege verschiedener Längen. Wir haben vor zwei Jahren die Heimatspuren „Maareglück“ und den „Pfad der Artenvielfalt“ erwandert. Beide sind überhaupt nicht miteinander zu vergleichen und zeigen die Vielfalt der Vulkaneifel.

– Vulkaneifel-Pfade

Weiter gibt es die Partnerwege des Eifelsteiges, die Vulkaneifel-Pfade. Neben 6 Streckenwanderungen werden 8 Rundwanderwege für uns Wanderer gehegt und gepflegt. Wir wanderten an unserem Wochenende in der Vulkaneifel den Vulkaneifel-Pfad Gerolsteiner Felsenpfad. Hier kam vor allem Anita total auf ihre Kosten. Das verrät ja auch schon der Name…
Gemeisam mit dem Gerolsteiner Keltenpfad bildet er die Gerolsteiner Dolomiten Acht.
Der Weg führte uns durch die Gerolsteiner Dolomiten, an der Buchenlochhöhle entlang, in der schon in der Steinzeit Menschen Zuflucht suchten, wir schauten hinab auf Gerolstein und ins Kylltal und erblickten auf dem Weg auch die imposante Kasselburg.
Insgesamt waren wir 8 Kilometer unterwegs und es gab allerlei zu entdecken. Einige Eindrücke:



Ziegenwanderungen

Bist du schonmal mit einer Ziege gewandert? Schon seit langer Zeit sind Ziegen domestiziert und begleiten uns Menschen. Dabei wurde oft auch ihre Wanderfähigkeit genutzt, als Lastentiere mussten sie über Gebirge und Wüsten laufen.


Mit Ziegen wandern?

Diese robusten Tiere, die im Gebirge und auch in heißen Wüstenregionen zuhause sind, sind schon sehr lange Begleiter der Menschen.
Früher wurden sie als Lastentiere genutzt und ihre Milch, die sie selbst dann noch gaben, wenn es karge Zeiten waren, rettete wohl vielen Menschen das Leben.
Heute wird von den Ziegen die Milch und auch das Fleisch genutzt, aber auch zum Wandern werden Ziegen zunehmend eingesetzt.
Dabei überzeugen sie durch ihren Mut, ihre Neugierde, sie beißen nicht, schlagen nicht aus, jagen kein Wild und meckern nur wenig.
Die Wiederkäuer sind allerdings sehr verfressen, was sich auf einer jeden Wanderung wohl immer wieder zeigt…

(Bild: Klaus Holtmann vom Vulkanhof Gillenfeld in Begleitung von zwei seiner Wanderziegen)


Wir haben eine kurze Wanderung mit den Ziegen vom Vulkanhof in Gillenfeld gemacht und es war uns eine wirkliche Ehre! Lustig tapsten sie mit uns, eher unauffällig, aber meistens darauf bedacht, mitten in der Gruppe zu laufen. Immer wieder erwischten sie am Rand etwas Essbares, selbst trockene Blätter wurden nicht verschmäht.
Sie sind es gewohnt, mit Menschen zu sein und mit ihnen zu wandern, das merkten wir schnell. Denn nicht nur Klaus Holtmann vom Vulkanhof in Gillenfeld durfte die Leine halten, nein auch wir durften sie führen. Wir hatten echt viel Spaß mit den Vierbeinern.
Gegen Ende, in der Nähe des Hofes, durften sie dann frei laufen. Welch eine Freude bei den Beiden. Sie purzelten und rannten durch die Gruppe. Es war eine Wonne, sie zu beobachten.



Nach der Wanderung durften wir uns den Ziegenhof anschauen und einige Leckereien – inklusive Eis aus Ziegenmilch und Pralinen – probieren. Schon einmal durften wir diese und andere Köstlichkeiten bei einem Besuch in der Vulkaneifel schleckern. Schaut mal hier Die Ferienregion Vulkaneifel – herzliche Gastlichkeit und grandiose Natur.
Dort bekommst du auch noch viele weitere Tipps zum Wandern in der Vulkaneifel.


Vulkaneifel und Wasser

In der Vulkaneifel gibt es neben den Flüssen und den Maaren auch sehr viele Quellen. Quellwässer aus solchen Gegenden mit ehemaligen vulkanischer Aktivität sind meistens reich an Kohlensäure. Man nennt es auch: den Atem der Vulkane…

„Schon die Römer rühmten die Wasserqualität der Vulkaneifel-Quellen und bauten sogar Leitungen mit dem Eifelwasser bis nach Köln. Die Mineralwässer aus der Vulkaneifel sind außerordentlich reichhaltig an für den Menschen wertvollen Mineralien. Das verdanken sie dem vulkanischen Untergrund, den sie auf ihrem langen Weg durchlaufen.“

geopark-vulkaneifel.de

Vor Kurzem machte zu viel Wasser in der Eifel aber sehr negative Nachrichten. Viele Menschen verloren ihr Leben, ihre Häuser, ihre Zukunft. Die Bilder vom Hochwasser an der Ahr sind gewiss auch bei dir noch immer im Kopf, bei uns auch… Trotzdem verbrachten wir hier in der Eifel ein paar schöne Tage. Laut Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifeltourismus GmbH, gab es nach dem Hochwasser sehr viele Stornierungen, auch in Regionen, in denen nichts passiert war. Damit wurde die durch Corona eh schon arg gebeutelte Tourismus-Branche ein weiteres Mal unschuldig getroffen. Wir raten euch, fragt vor einer Stornierung immer bei den entsprechenden Tourist-Informationen nach, ob ein Urlaub möglich ist. Wenn ja, dann fahrt hin und genießt die Zeit. Damit unterstützt ihr den Tourismus, die Gastgeber und Restaurants und alle, die vom Tourismus leben.


Unterkunft / Camping

Gewohnt haben wir dieses Mal übrigens auf dem Campingplatz Pulvermaar. Mit unserem Dachzelt standen wir auf einer der unzähligen Wiesen, unsere lieben Bloggerkollegen/-innen in ihren Zelten fast um uns herum, es waren erholsame und ruhige Nächte auf dem Campingplatz. Frühstück kannst du im Haupthaus einnehmen, und das Lagerfeuer am Abend war wunderschön.


Fazit

Wir hatten wieder eine tolle Zeit in der Vulkaneifel. Wandern auf Streckenwanderungen, auf Rundwegen oder mit den Ziegen, alles hat seine Reize. Die Mischung aus allem machten das Wochenende wunndervoll. Gerne kommen wir wieder, um weitere Wege zu erkunden oder sogar mal mit dem Rad die Region zu erkunden, denn Radwege können sie auch!


Beiträge unserer Bloggerkollegen/-innen

Weiterführende Links

Unsere weiteren Beiträge aus vorigen Jahren vom Bloggerwandern der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH:


Disclaimer

Zu dieser Bloggerwanderung wurden wir von der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH eingeladen. Dafür bedanken wir uns herzlich! Unsere Berichterstattung erfolgt allerdings frei von Einflüssen und spiegelt unsere Meinung wieder.


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3 Kommentare

  1. Hallo,

    dieser Blog ist wirklich schön, ich habe mich wirklich gefreut einige Sachen zu lesen
    ich werde auch mit den wandern bald anfangen.
    Herzliche Grüße
    Marvin

  2. Das ist ein richtig schöner Beitrag geworden! Ihr habt ein Auge für besondere Details. Es hat mich gefreut, euch in der Eifel kennenzulernen und hoffe, es folgen noch viele gemeinsame Wanderungen! Liebe Grüße aus Nordholland, Janna

    • Ach liebe Jana, herzlichen Dank! Wir werden in den nächsten Tagen auch mal deinen Blog ausführlich anschauen :-)
      Wir fanden unsere gemeinsamen Wanderungen und alles drumherum in diesem Jahr auch wunderschön. Toll, dich kennengelernt zu haben und hoffentlich bis bald mal wieder!
      Liebe Grüße Anita und Claudia

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