Wünschelroute Moselsteig Teil 2 – Wie Natur, Geschichte und Genuss verschmelzen

Wunderschöner Herbstwald
Wünschelroute Tour 19 – Mit Whisky, Wein und Schokolade

[Werbung] Nach einer ruhigen Nacht im Hotel Lellmann und einem guten Frühstück ging es weiter auf einer nächsten Wünschelrouten-Tour. In Treis-Karden trafen wir auf Petra Richard von Moselenergie, die uns gemeinsam mit dem Hüter des Martberges, Manfred Rausch an diesem Tag begleitete. Das Wetter war trüb, aber es regnete nicht.

Der Nebel begleitete uns die ersten Stunden des Tages trotzig. Er wollte uns nicht in die Ferne schauen lassen, nein, wir sollten uns vermutlich auf das konzentrieren, was in direkter Nähe lag.
Das waren natürlich unsere Mitwanderer, unsere beiden Wanderführer und die Natur. Es war schon etwas bunt hier im Wald oberhalb der Mosel. Wir sahen aber auch viel Vertrocknetes. Vor allem Farne haben es in diesem Sommer schwer gehabt – viele standen nun braun am Wegesrand.
Einige Informationstafeln entlang des Weges zeigten uns, wir befanden uns auch auf dem Lenus-Mars-Weg. Manfred Rausch kennt die Geschichten vermutlich wie kaum ein zweiter. Er vermochte uns viele spnannende Dinge aus der Kelten- und Römerzeit zu berichten. Nach etwa 2,5 Kilometern hatten wir den Martberg erreicht.

Der Martberg

Und hier lief Manfred Rausch zur Höchstform auf. Wir befanden uns mittlerweile im Martberg Cafe, das Anfang November schon geschlossen hatte.
Von Mai bis Ende Oktober gibt es hier Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.
Wir aber erfuhren hier so viel zur gallorömischen Geschichte der Anlage, wir hätten eh keine Zeit gehabt, um Kuchen zu essen.
Manfred Rausch sprudelte nur so, mit wachsender Begeisterung ließ er uns an seinem Wissen teilhaben.
Dieser Martberg hat eine lange Geschichte. Schon in der Jungsteinzeit sollen hier Sammler und Jäger ansässig gewesen sein. Seine Blütezeit hatte das Anwesen aber wohl im 1. Jahrhundert vor Christus. Die Treverer bauten hier eine befestigte Stadt.
Die Tempelanlage im Zentrum wurde dann in der Römerzeit ausgebaut, aber die vielen ausgegrabenen Münzen, Tongefäße und Fibeln sprechen dafür, dass auch die Kelten hier den Göttern geopfert haben.
Der Name Martberg leitet sich übrigens vom Gott Mars ab.

2004 wurde der Tempelbezirk teilweise wieder aufgebaut und für Besucher geöffnet. Es ist schon arg imposant, und irgendwie hatte für mich dieser Ort ein ganz spezielles Flair. Der Besuch im Haupttempel war beeindruckend. Der Stein des Tychicos im Zentrum des Tempels ist wohl das bedeutendste Fundstück vom Martberg. Die Inschriften besagen, dass schon damals Menschen aus ganz Europa dieses Heiligtum besuchten.

Onkel Otto und Herr Fuchs

Nach dieser Reise durch die Historie des Martberges wanderten wir auf dem Moselsteig, der hier auch teilweise gleichzeitig der Lenus-Mars-Weg ist, weiter Richtung Pommern.
Und da erwartete uns im Weingut Leo Fuchs neben den ausgezeichneten Weinen auch Römisches Fingerfood vom Restaurant Onkel Otto.
Richtig gut, was wir da so aßen.
Unsere Speisekarte: Pumpernickel mit Ziegenkäse, Quark und Aprikose, Balsamico-Linsen mit Dattel im Speckmantel, Graupengemüse mit Pöckel-Räucherbauch und zu guter Letzt: Linsensuppe im Brotleib.
Absolut lecker!
Die Weinprobe war interessant, wir haben vom Senior-Chef viel Wissenswertes erfahren, da wir aber während einer Wanderung so gut wie nie etwas trinken, haben wir die meisten Weine verschmäht.
Die, die wir verkosteten, haben gut geschmeckt – die Weine der Mosel, vor allem die Rieslinge, haben uns an diesem Wochenende wirklich überzeugt!

Auf gehts zum Whiskymacher

Als wir das Weingut verließen, sahen wir zum ersten Mal an diesem Wochenende die Sonne in ihrer ganzen Pracht! Die Wolken hatten sich verzogen, der Nebel ebenso und uns offenbarten sich diese tollen Weitblicke, die auf dem Moselsteig eben auch üblich sind.

Der Weg führte und nach etwa 2 Kilometern von der Mosel weg in den wunderschön herbstlich gefärbten Wald. Wir waren auf dem Weg nach Kail, wo uns ein nächstes Higlight dieser Wünschelroue erwartete. Aber wir genossen in diesem Abschnitt unserer Wanderung erstmal ausgiebig diese fantastischen Farben. Was die Natur da jedes Jahr kredenzt, ist meisterlich. Solch ein Farbenspiel bekommt der beste Maler nicht hin.
Vom Geruch ganz zu schweigen… Dazu muss man vor Ort sein, das ist unbeschreiblich.

Nach etwa 3 Kilometern erreichten wir den Ort Kail.
Hier erwartete und bereits Hubertus Vallendar und Team in seiner Brennerei. Nun ist es so, dass speziell ich dem gebrannten Hochprozentigen wirklich nichts abgewinnen kann. Trotzdem begeisterte mich dieser Mann.
Er lebt seine Edelbrände.
Und er ist stolz auf seine Edelbrände.
Er teilt dies auf eine erfrischende Art und Weise mit.
Und er macht Lust auf die Gesöffe, sodass selbst ich probierte.

Es gab zudem gleichzeitig Schokolade von der Schell-Schokoladenmanufaktur und da kann ich natürlich nicht widerstehen. Die Kombination von Bränden mit Schokolade wusste alle Anwesenden zu begeistern. Ein kurzer Auszug, was es da so gab:

  • Roter Weinbergpfirsichbrand in Kombination mit Roter Weinbergpfirsich-Schokolade
  • Bananenbrand mit Saint Dominque Ananas Lagenschokolade
  • Orangengeist mit Orangengeist-Schokolade
  • Whisky 3.11 „Malt of Kail“ mit einer Barrique-Schokolade (mit Chili und rotem und schwarzem Pfeffer)

Wir wurden vorher vom Meister selbst durch die Anlage geführt, beeindruckend! Der Stolz in seinen Augen, als er von den Erfolgen erzählte, die seine Destillerie erreichte, unbeschreiblich. Ein Zitat von der Webseite:

„Der Brennerei Hubertus Vallendar wurden 2018 als einziger Brennerei weltweit in drei Kategorien der Titel „World Class Distillery“ verliehen. Vergoldet wurde der Erfolg mit der höchstmöglichen Auszeichnung der „Distillery of the Year“.“

Da weisste Bescheid!

Fazkten zur Wunünschelroute 19 (abgewandelt)

Länge: etwa 10km
Schwierigkeit: mittel (unsere Einschätzung: einfach)
Start: Treis-Karden
Ziel: Kail
Zwischenstops: Martberg, Pommern, Kail

Fazit

Das Moselsteig-Wanderevent „Wünschelrouten 2018“ versprach kulinarische Wandertouren im goldenen Herbst.
Es gab aus 24 Wandertouren auszuwählen, alle mit unterschiedlicher Länge und mit unterschiedlichen kulinarischen Highlights.
Unsere Wanderungen an diesen zwei Tagen (im ersten Bericht haben wir über die Wünschelroute: „Wenn Nebel tanzen“ berichtet) waren absolut besonders.
Wir haben Menschen kennengelernt, die uns ihr Herzensbusiness ohne Zweifel näher gebracht haben. Ob Winzer, Gastronom, Wanderführer oder Brenner – alle wussten uns auf ihre Art und Weise zu überzeugen.
Verbunden mit dem Moselsteig und der herrlichen Natur rings um die Mosel waren diese Tage für uns ein Highlight im Wanderjahr 2018.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder das Wünschelrouten-Event am Moselsteig geben, da sind wir gewiss wieder dabei.

komoot-Maps

Weiterführende Links
Unsere Mitwanderer
Disclaimer

Zu dieser Bloggerwanderung wurden wir von der Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH eingeladen. Dafür bedanken wir uns herzlich! Unsere Berichterstattung erfolgt allerdings frei von Einflüssen und spiegelt unsere Meinung wieder

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