Nach unserem Trilogierundgang in Füssen fuhren wir nach Halblech. Dort erlebten wir einen traditionellen Abend mit den Einwohnern, bevor wir am nächsten Tag in die Berge zur Kenzenhütte starteten. Zu Fuß. Darüber lest ihr in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Heimatabend in Halblech
Am Abend erlebten wir in Halblech einen traditionellen Heimatabend – mit Schuhplattler, Gesang, Lauten- und viel Blasmusik. Bei einer deftigen Brotzeit gelang es uns, in diese Heimatverbundenheit der Allgäuer einzutreten.
Das anschließende Theaterstück „Die verdorbenen Pilze“ gaben allerhand Anlass zum Lachen und begleitete uns auch die nächsten Tage noch.
Nicht dass wir verdorbene Pilze essen mussten, aber unsere Späße machten wir auf Kosten dieser :-)
Die Nacht verbrachten wir im Hotel Bannwaldsee. Dort wurden wir am Nachmittag sehr freundlich empfangen, uns hätten sogar noch das Schwimmbad und die Sauna offen gestanden – aber wir hatten keine Zeit. Leider.
Das Frühstück war lecker, wir packten uns noch ein Lunchpaket zusammen und machten uns los zum Trilogierundgang in Halblech.
Die Wandertrilogie – Unterwegs als Wasserläufer und Himmelsstürmer
Nun aber ging es los, am großen Kenzenrparkplatz in Halblech. Wir nahmen all unser Hab und Gut auf die Schultern – es sollte für zwei Nächte reichen – bestaunten den Start- und Willkommensplatz und stiefelten los. Das Wetter war klasse, wie immer in diesem Jahr. An dieser Stelle treffen die Wasserläufer- und die Himmelsstürmer-Route aufeinander und verlaufen sogar eine Weile auf den gleichen Wegen. Deswegen sind wir an diesem Tag beides. Auch gut.
Wir wandern
Durch den schönen Halblecher Wald führt der Weg. Wir gehen zu Beginn am Fuße des Mühlschartenkopfes entlang. Dabei geht es immer sacht bergauf. Wir schaffen auf den ersten 2,5 Kilometern schon über 200 Höhenmeter. Aber uns treibt niemand an, wir genießen die Natur und das Wetter.
Blauer Himmel, weiße Wolken, die massiven Berge der Ammergauer Alpen um uns herum – es war einfach schön. Was hier auffiel: rund um Füssen, in Halblech und Buching waren die Wiesen saftig grün. Der Lech führte Wasser – und später sollten wir sogar noch einen Wasserfall bewundern dürfen. Und all das bei der langen Trockenheit?
Ja.
Ausblicke
Wir genießen an vielen Stellen die Aussicht auf das Alpenvorland. Wir sind nicht oft so weit oben unterwegs, deswegen erfreuen wir uns an solchen Ausblicken sehr. Es tut uns gut. Oft bleiben wir einfach stehen und staunen.
Wie Kinder.
Aber das ist gut, so können wir es richtig in uns aufsaugen.
Der Wald und die Wiesen sind grün, zeigen sich von einer ganz schmucken Seite.
Flysch im Röthenbachtal
Auf unserem Weg begegnen uns viele Stellen, an denen Anita das Herz auf geht. Felsen, Steine so weit das Auge reicht.
Und dann auch noch das. Wir gehen einen kleinen Umweg – aber der lohnt sich auf jeden Fall. Wir treffen den Röthenbach und der hat etwas ganz Besonderes hervorgebracht.
Ca. 85 Millionen Jahre alt ist diese Gesteinsformation. Der Röthenbach hat sie hervorgebracht, indem er sich lange Jahre hier langarbeitete und ein Tal schuf.
Als die Alpen sich bildeten, knallten riesengroße Platten aufeinander und wurden einfach gefaltet. Und diese Kräfte siehst du hier: die Gesteinsmassen stehen senkrecht. Unvorstellbar, oder?
Wir fanden das äußerst faszinierend.
Wasserreiche Gegend
Mittlerweile sind wir bei Kilometer 6 angelangt. Nach einer kurzen Pause am Flysch führt uns unser Weg nun an Bächen entlang. Alle führen Wasser. Bemerkenswert dieses Jahr. Am Halblech können wir die Gedanken und Worte schweifen lassen, denn der Weg ist ein Forstweg. Wir müssen nicht so sehr auf die Schritte achten. Aber das ist auch mal schön.
Es folgen weitere Bäche, die in ihrem weiteren Verlauf zum Halblech werden. Der wiederum fließt dann in den Lech. Teilweise gibt es wunderschön gelegene Stauseen, wir baden in den Ansichten…
Unsere Highlights
Nach etwa 13 Kilometern dann drei echte Highlights auf dieser Wanderung zur Kenzenhütte.
Ein Baum, hohl, aber das stört ihn nicht. Er grünt so grün… Dies der Blick von unten den hohlen Stamm hinauf. Eigentlich wollte ich schauen, ob sich darin ein Geocache befindet – aber das Foto ist so klasse geworden, dass wir euch das nicht vorenthalten wollen.
Dann zeigte uns Irmi Burkart auf dem Wankerfleck eine Stelle, an dem wir gern länger verweilt hätten:
Wie merkwürdig ist dieser Baum gewachsen? Wie kann es sein, dass der Geiselstein sich so einpasst in den Ast des Baumes?
Für uns ein kleines Wunder…
Der dritte wundervolle Ort folgte nur kurz darauf. Es ist die Wankerfleck Kapelle. Der Wankerfleck war übrigens schon einer der Lieblingsplätze König Ludwigs II.
Wer uns bei facebook verfolgt, wird sie heute gesehen haben, das Foto konnten wir euch einfach nicht vorenthalten. Wie findet ihr es?
Die Kenzenhütte
Nun ging unser Weg steiler bergan. Knapp 2 Kilometer später hatten wir unser heutiges Tagesziel erreicht. Die Kenzenhütte. Ein jeder war froh und alle hatten richtig viel Hunger – aber das ist hier auf der Kenzenhütte kein Problem! Hier gibts richtig leckeres traditionelles Allgäuer Essen.
Die Kenzenhütte liegt auf 1300 Metern Höhe und hat 65 Betten für Wanderer, Radfahrer oder sonstige Menschen zu bieten. Diese verteilen sich auf je ein 24-, 16- oder 6-Betten-Lager und auf Doppel-, Dreibett und Vierbett-Zimmer.
Die Hütte war voll. Vermutlich ist das hier oft so, denn die Stimmung war richtig klasse. Wir wurden freundlich bedient, die Zimmer waren urgemütlich, die sanitären Anlagen waren sauber, die Duschmarken brachten ausreichend warmes Wasser – wir fühlten uns sauwohl! Ok, die Nachtruhe um 22:00 Uhr empfanden wir zu früh, wir hatten in unserer Gruppe so viel Freude :-D
Aber wer viel wandern oder radfahren will, der muss ja ausgeschlafen sein. Wir verstehen das schon.
Der Kenzenwasserfall
Dann war da noch dieses Rauschen – was ist das denn?
Irmi, Anita und ich gingen hin und haben den schönen Wasserfall entdeckt. Wow, war der hoch! Vermutlich brachte er wenig Wasser hervor, wie mag das aussehen, wenn Schneeschmelze oder regnerisches Wetter ist?
Fazit
Naja, wir sind und bleiben verliebt in das Allgäu und in die Wandertrilogie. Die Tour von Halblech zur Kenzenhütte, die sowohl als Wasserläufer als auch als Himmelsstürmer gegangen werden kann, war toll.
Daten zur Wanderung
Länge der Strecke: 15,0 km
Anstieg: 610 m
Abstieg: 180 m
Besonderheiten: Flysch im Röthenbachtal, Baum mit Blick zum Geiselstein, Wankerpfleck-Kapelle, Kenzenhütte mit Kenzenwasserfall
Einkehr: Kenzenhütte
Tipp: der Kenzenbus bringt die Wanderer vom Kenzenparkplatz über den Wankerfleck bis zur Kenzenhütte und zurück
Weiterführende Links
Unsere bisherigen Beiträge zur Wandertrilogie Allgäu
- Wandertrilogie Allgäu – die Übersicht
- Wandertrilogie Allgäu – Wiesengänger-Route – Das Kloster Irsee
- Wandertrilogie Allgäu – Unterwegs auf der Wiesengänger Route Teil 1
- Wandertrilogie Allgäu – Die Wiesengänger Route – Wo schlafen und essen in Bad Wörishofen?
- Wandertrilogie Allgäu – Wiesengängerroute – Etappe 3 Bad Wörishofen nach Katzbrui
- Wandertrilogie Allgäu – unser Besuch in Ottobeuren und Memmingen, Themenorte der Wiesengänger Route
- Wandertrilogie Allgäu – Der Portalort Füssen
Disclaimer: Vielen Dank an die Allgäu GmbH, die uns zu dieser Pressereise eigeladen haben.
Sehr schöner Bericht, und wunderbare Fotos!
Hallo Hania. Dankeschön. Die Gegend hat uns auch echt verzaubert! 😊 Liebe Grüße aus dem Hunsrück Claudia