Wandern in der Eifel – HeimatSpur MaareGlück

HeimatSpur MaareGlück Schalkenmehrener Maar

Wir wollten endlich mal wieder in die Eifel, starteten mit dem ClAny-Camper und bewegten uns in Richtung Schalkenmehren.
Dort auf dem Campingplatz Vulkaneifel nächtigten wir – aber vorher wanderten wir die HeimatSpur Maareglück.

Facts

Art: Rundwanderung
Region: Gesundland Vulkaneifel
Start/Ziel: Kirche Schalkenmehren
Länge: 12,6 Kilometer
Anstieg: 330 Meter
Abstieg: 330 Meter
Dauer: etwa 3 Stunden (ohne Pausen)
Einkehr: mehrere Restaurants in Schalkenmehren, Gartencafé Hotel Schneider am Gemündener Maar
Betreiber: Gesundland Vulkaneifel

komoot-Karte
Los gehts

Da wir am Wohnmobilpark Vulkaneifel waren, ist unser Start nicht im Ort, sondern etwas weiter außerhalb. Normalerweise kannst du gut in der Ortsmitte von Schalkenmehren oder am Gemündener Maar am Hotel Schneider starten.
Nun denn, wir wanderten vorbei am alten Bahnhof, wo noch eine uralte Lok steht. Das Gebäude ist wieder ganz gut zurecht gemacht, die haben ja irgerndwie immer einen besonderes Flair.

Im Übrigen geht hier auch direkt am Wohnmobilplatz der Maare-Mosel-Radweg entlang. Vielleicht kennst du ihn? Er war sehr gut befahren an diesem Wochenende.

Nachdem wir durch eine Unterführung und einen Anstieg hinauf gestapft waren, sahen wir unseren Wanderweg. Beschildert ist er mit einem weißen „MA“ auf grünem Grund.

Wir entschieden uns, mal wieder, entgegen dem Uhrzeigersinn zu wandern. Das empfehlen wir dir auch, aber andersherum ist er gewiss ähnlich schön. :-)

Das Schalkenmehrener Maar

Schon kurze Zeit später erblicken wir das erste Maar dieser Wanderung. Die sind immer wieder unglaublich schön. Fast kugelrund, ruhig, und romantisch liegt es da. Der Ort schmiegt sich von hinten an das Maar heran. Es sieht einfach wundervoll aus…

Nach einem feinen Anstieg entdecken wir das Maarkreuz. Die Tour war an diesem Samstag im September recht gut besucht und an solchen Sehenswürdigkeiten war das besonders zu spüren. Wir machten ein paar Fotos und gingen weiter.

Interessantes zum Schalkenmehrener Maar:
Es gehört zu den sogenannten Dauner Maaren, auch wenn alle drei Maare auf der Gemarkung Schalkenmehren liegen, und ist ein Doppelmaar, bestehend aus dem westlichen Maarsee und dem östlichen Trockenmaar. Beide entstanden vor rund 10.500 Jahren nach einer vulkanischen Dampfexplosion. Der See im westlichen Teil des Maars schwankt im Durchmesser zwischen 500 und 575 m und ist bis zu 21 m tief. Der östliche Teil des Maars wird von einem Hochmoor eingenommen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schalkenmehrener_Maar)

Weinfelder Maar

Weiter ging es zu bis zur L64, diese überquerten wir und sahen alsbald das Weinfelder Maar. Der Weg führte uns hinunter bis ans Wasser. Schön war das. Hier konnten wir echt die Seele baumeln lassen, das Plätschern des Wassers in den Ohren, einfach wundervoll.

Der weitere Verlauf gestaltete sich als sehr lustig – hier wurden Ziegen angesiedelt, die den Bewuchs rund um das Maar regulieren. Die sind wirklich putzig, liegen mitten auf den Wegen rum und lassen sich nicht stören. Drollig… :-D

Wir haben gefühlt unendlich viele Fotos und Videos gemacht, die Ziegen lagen und dösten. Vermutlich sind sie das gewohnt von den Touristen um sie herum.

Interessantes zum Weinfelder Maar:
Das Weinfelder Maar, weilches vor rund 20.000 bis 30.000 Jahren entstand, ist mit 487 Metern üNN das höchstgelegene der drei Dauner Maare. Der See ist 51 Meter tief und hat einen Durchmesser von 396 bis 429 Metern.
Eine geradezu melancholische Atmosphäre umgibt das Maar. Viele Sagen ranken sich um das stille Eifelauge. So soll einst ein Schloss an der Stelle des Kraters gestanden haben, in dem ein Graf mit seiner Gemahlin und seinem einzigen Kind lebte. Nach der Heimkehr von einer Jagd war das Schloss zur Strafe für die Garstigkeit der Frau versunken und er fand nur noch einen See vor, auf dem eine Wiege sein Kind wie, durch ein Wunder, wohlbehalten ans Ufer trieb. Betrachtet man nur lange genug die dunkle Wasseroberfläche, so heißt es, kann man die Umrisse des Schlosses erkennen.

Dronketurm

Als wir wieder aus dem „Gehege“ der Ziegen heraustraten, ging es direkt hinauf. Zu wundervollen Aussichten und dem Dronketurm. Der steht da oben auf dem Mäuseberg und war natürlich gut besucht. Normal wären wir auch hinauf, aber derzeit meiden wir diese Menschenansammlungen…
Hier auf dem höchsten Punkt der Gegend hat man eine wundervolle Aussicht auf die Vulkaneifel. Bei gutem Wetter soll der Blick bis in den Hunsrück gehen.

Interessantes zum Dronketurm:
Der Dronketurm verdankt seinen Namen dem Gründervater des Eifelsvereins, Dr. Adolf Dronke und wurde 1902 zu dessen Ehren errichtet. Dr. Dronke war Gymnasiallehrer in Trier und und nach der Gründung des Eifelvereins von 1888 bis 1898 dessen Vorsitzender.
(Quelle: https://www.eifel.info/a-dronketurm)

Gemündener Maar

Dass wir zu diesem Zeitpunkt erst 4 Kilometer gewandert waren, wunderte uns etwas. Diese 4 Kilometer waren extrem ereignisreich, ein Highlight löst das andere ab.
Über einen schmalen Pfad ging es nun hinab zum Gemündener Maar, dem dritten der Dauner Maare auf dieser HeimatSpur MaareGlück. Es war wirklich ein Traum, denn der Wald um uns herum war dicht und wir gingen feine schmale Wege.
Unten angelangt lassen wir uns vom Waldcafe verführen und essen und trinken hier etwas. Normal ist das nicht unsers, während der Wanderung einzukehren, aber normal fahren wir danach ja auch heim. Heute nicht, wir nächtigten ja im Dachzelt…
Das Essen war gut, wir gingen gut gelaunt weiter.

Rückweg

Es wurde auf den nächsten Kilometern etwas unspektakulärer. Die Maare hatten wir hinter uns gelassen, wir gingen ein bisschen parallel zur Lieser auf dem Lieserpfad, den wir beim Wandermarathon in der Eifel letztes Jahr schon auf einigen Kilometern erwandert haben. Gefällt uns immer noch gut – sollten wir gehen. Kennst du den Lieserpfad?

Mineralquelle Winkelbach

Wir wanderten so daher, ließen die Gedanken streifen, wie so oft auf weniger anspruchsvollen Wegen, beobachteten den Wald um uns herum, hörten der Tierwelt zu und unterhielten uns sogar. Ein Wegweiser sagte uns dann, dass es rechts herab zur Mineralquelle Winkelbachtal geht.
Das mussten wir uns natürlich anschauen. Reichliche Ablagerungen zeigen sich an der Austrittsstelle und sie bringt auch Kohlendioxid mit. Es pritzelt richtig, wenn man das Wasser auffängt, ein wahrer Sauerbrunnen.

Schalkenmehren

Es ging nun stetig leicht bergauf. Wir treffen Pferde unterwegs, haben wunderschöne Fernsichten und kommen schließlich oberhalb von Schalkenmehren wieder in die Zivilisation.

Im Ort geht es auf Straßen anständig bergab, wir sind erstaunt über die Flut an Wanderhinweisschildern überall. Hier verläuft nicht nur unsere HeimatSpur Maareglück, nein, wir sehen Schilder vom Eifelsteig, vom Vulcano-Pfad (26,2 km), vom Maare-Pfad (34,7 km), vom Ville-Eifel-Weg und auch der Ardennen-Eifel-Rundweg führt durch Schalkenmehren. Das ist wirklich eine Menge…

Heimweberei Museum

Auf dem Weg zurück zum Wohnmobilstellplatz kamen wir noch an einem interessanten Gebäude vorbei. Wir wussten nicht gleich, dass es geschichtlich so interessant ist, jetzt beim Nachlesen erfahren wir, dass hier in der Vergangenheit viel los war.

Interessantes zur Heimweberei:
Im Jahre 1920 kam die junge Lehrerin Anna Droste-Lehnert in das Eifeldorf. Ihr fiel auf, dass die Eifelbauern sehr arm waren, und dass sie sehr schöne Stoffe weben konnten, das sogenannte „Maartuch“. Mit Freunden aus der Wandervogelbewegung überzeugte sie die Bevölkerung, mit ihr zusammen eine Genossenschaft zu gründen. 1926 schlossen sich 19 Schalkenmehrener Bürger zur Heimweberei-Genossenschaft Schalkenmehren e.G. zusammen. Die Bauern webten, die Bäuerinnen schneiderten, und die Genossenschaft vermarktete die Produkte…
Aktive Bürgerinnen der Gemeinde Schalkenmehren gründeten später das Heimweberei-Museum Schalkenmehren, in dem die Geschichte der Heimweberei-Genossenschaft dargestellt ist, und betreiben es ehrenamtlich. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schalkenmehren)

Auf dem Rückweg konnten wir noch ein paar schöne Eindrücke vom Schalkenmehrener Maar einfangen.

Fazit

Eine tolle Runde! Wir haben die Maare, die Augen der Eifel wirklich bewundert. Der Weg war abwechslungsreich, mal ging es durch Wald, dann wieder auf Wiesen entlang, ein kleiner Anteil Weg verlief über Asphalt.
Der Weg durch den Ort Schalkenmehren war arg spannend, ein schöner Ort.

Insider-Tipp

Geh die Runde am besten nicht am Wochenende oder Feiertag. Sie ist gerade an den Maaren und den Sehenswürdigkeiten gut besucht.

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