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50 Kilometer – das sollte doch zu schaffen sein? So dachten wir uns, als wir planten, zum Spessart 50 zu fahren. Ende August 2019 war es soweit. Auto gepackt und los ging es nach Bad Orb. Ein wichtiges Utensil blieb dabei allerdings daheim, dazu später mehr.
komoot-Tour
Bad Orb
Nach Bad Orb zu fahren dauerte von uns aus nicht lang, gerademal knapp 2 Stunden entfernt liegt der Kurort im Spessart.
Bisher hatten wir noch nicht viel von ihm wahr genommen, aber das ist wirklich richtig schön dort.
Stand einstmals die Salzherstellung und später die Gesundheit im Vordergrund, sind es jetzt die Touristen, die diese Stadt besuchen. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. An gutem Essen mangelte es nicht, wir wählten am Abend die Gaststätte „Alte Schmiede„. Sie war gut gefüllt, wir bekamen an einem großen Tisch draußen noch zwei Plätze und wurden regelrecht ausgefragt ob unseres Vorhabens am nächsten Tag.
Ein paar Mitstreiter wanderten auch schon durch die schöne Stadt, wir verabredeten uns für den nächsten Tag, fanden sie aber leider nicht mehr wieder…
Nach dem Schlendern durch die Stadt mit den vielen schönen Fachwerkhäusern und den Kurpark am Abend vor unserer Spessart 50 Wanderung, gingen wir in unsere Pension und bereiteten uns auf den morgigen Tag vor.
Wo sind die Wanderschuhe?
Nachdem wir die Rucksäcke gepackt hatten und die Kleidung für den nächsten Tag bereitlegten, fiel uns doch eines auf: es fehlten Schuhe.
Na, die werden wohl im Auto sein, aber das waren sie nicht. Meine Wanderschuhe standen brav zu Hause im Flur, wie eine Tochter am Telefon bestätigte.
Toll.
Nun denn, ich hatte ja noch die Alltags-Schuhe an den Füßen, aber mit denen war ich noch nie eine längere Strecke gegangen – und ich schwöre auf das eingespielte Team mit meinen Keen Targhee* und den Wrightsocks*.
Hm, ok, die Gedanken waren kurzzeitig etwas negativ – kann ich das wirklich schaffen mit der falschen Schuh-Konstellation, aber es blieb mir ja eh nichts über, als es zu versuchen.
100km-Marsch, 24h-Wanderung, Wandermarathon – Die Übersicht
Das Event beginnt
Am Morgen trafen alle Wanderverrückten im Kurpark von Bad Orb ein, der untere Bereich der Konzerthalle war zum Hauptquartier für den Spessart 50 geworden. Hier befand sich die Wanderpass-Ausgabe (inklusive Zeitmess-Chip), einige Versorgungsstationen, sanitäre Anlagen und Ruhe-Möglichkeiten. Der Wanderpass diente auch der Legitimation an den Versorgungsstationen.
In der Konzerthalle Wanderpass Gut ausgestattet Daniel Kumelis begrüßt die Wanderer
Das fiftyfive-Team Start
Nach der offiziellen Begrüßung durch den Organisator Daniel und den Bürgermeister der Stadt Bad Orb Roland Weiß, setzten sich die etwa 450 Wanderer in Bewegung.
Durch den Kurpark geht es aus dem Ort hinaus – und als Erstes stapften wir etwa 5 Kilometer auf einem fast nicht enden wollenden Waldweg bergauf auf die Bieberhöhe.
Da haben wir schon mal anständig geschwitzt, denn bereits an diesem Morgen des 31.08.2019 war es richtig heiß.
Hinauf… Bieberer Hütte
Versorgung
In unserem Begrüßungs-Paket, das wir bei der Anmeldung neben dem Wanderpass bekamen, fand sich eine Flasche für unterwegs, die natürlich in den heutigen Zeiten sehr gern gesehen wird. Wir konnten an den Verpflegungsstationen immer wieder Wasser auffüllen. Das war an diesem Tag wirklich reichlich notwendig, der Schweiß rann in Strömen.
Sieben dieser Verpflegungsstationen gab es unterwegs, und das Angebot war wirklich toll.
Schon am frühen Morgen vor dem Start trafen sich die Damen des Seniorenwohnprojekts „Die Herbstzeitlosen“ und schmierten etliche Brötchen für uns alle.
Aber damit nicht genug, es gab unterwegs gesüßten Tee, Bananen, Müsliriegel, Käse, Brezeln, Gewürzgurken, Nudeln mit Soße zum Mittag, Softdrinks – wir mussten keinen Hunger oder Durst leiden.
Lecker! Einweisung zum Essen Nudeln zum Mittag
Was richtig lieb war, auch an die Vierbeiner wurde gedacht. Es standen Wasser- und Futternäpfe zur Verfügung, was von den felligen Freunden auch gern genutzt wurde.
Unterstützung
An netten Helfern mangelte es dem Spessart 50 nicht, es waren Bad Orber und Wächtersbacher Pfadfinder, die Redaktion des Stadtmagazins „Mein Blättche“ und die Mitglieder des Motocross-Clubs MSC dabei. Wir haben uns an jeder Station gut aufgehoben gefühlt :-)
Blick auf Wirtheim
Die Strecke
Nach den ersten 5 Kilometern Anstieg auf etwa 530 m über NN ging es erstmal wieder bergab. Vorbei am Hubertusberg, über den Geiersberg, bis hin nach Kassel (Spessart). Dort erreichten wir den tiefsten Punkt des Weges, befanden uns nur noch etwa 140 m über NN. Über Höchst (Spessart) ging es dann weiter über den Rückersberg und die Sechs Fichten hinauf auf den Galgenberg. Diesen erreichten wir nach etwa 23 Kilometern.
Ja, nach 25 Kilometern waren wir an dem Tag schon echt kaputt. Wir sind normal nicht so empfindlich, was Wärme angeht, das haben wir im Salzkammergut gemerkt. Dort war es wirklich heiß und die Wasserversorgung nicht immer gewährleistet – aber hier war es irgendwie anstrengender. Vielleicht lag es auch an der Tagesform – oder das Klima im Spessart – wer weiß.
Das Thema Schuhe kam natürlich auch dazu. Wie erwartet war es nicht optimal mit den Schuhen, die mich sonst im Alltag zuverlässig begleiten. Mir taten die Fußsohlen weh und die Sprunggelenke ebenso. Zusammen mit der Hitze war das keine gute Kombination…
Aufgabe
In Breitenborn gab es eine längere Mittagspause, die Nudeln und die Softgetränke, der Joghurt und die Wassermelone sorgten für einen Energieschub. Wir trafen dort auf einige hitzegeplagte Wanderer. Mancher mit hochrotem Kopf, hier in der Turnhalle konnten sich alle ein wenig erholen.
Wegweiser Wandern in Hitze Mittagspause 30 km geschafft Blick auf Roßbach
Nach der eigentlich erholsamen Mittagspause bewegten wir uns weiter – bergauf.
Auf geschottertem Waldweg.
In Hitze.
Der Magen war voll.
Die Motivation war weg.
Bis zur Kaisereiche wanderten wir etwa 4 Kilometer bergan. Danach 4 Kilometer bergab nach Roßbach – und dort wartete ein leerer Versorgungsstand. Die Getränke waren alle ausgetrunken, Nachschub war allerdings unterwegs.
Trotzdem entschieden wir, dass unsere Spessart 50 Wanderung hier beendet sein sollte.
Die Füße schmerzten sagenhaft, die Flaschen waren leer getrunken, wir ließen ein Shuttle kommen, das uns wieder nach Bad Orb zurückbrachte. Wir besuchten auf der Fahrt noch den nächsten Versorgungspunkt beim MSC Kassel an der Rennstrecke und ließen uns von den fliegenden Motocross-Rädern begeistern.
Den schnaufenden Wanderern, die den Anstieg hierhoch in sengender Hitze meisterten, zollten wir unseren Respekt, waren aber ebenso froh, diese Steigung nicht mehr wandern zu müssen.
Im Ziel
Im Ziel angelangt – mit dem Shuttle – durften wir trotzdem unsere Medaillen in Empfang nehmen – und:
… ein Fußbad mit anschließender Fußmassage. Das war richtig wohltuend. Essen und Trinken gab es hier auch reichlich, es mangelte uns an fast nichts – außer am vollenden der Strecke.
Erholung
Unsere müden Muskeln begaben sich an diesem Nachmittag noch in die Sauna des Hotel Bad Orb. Hier erholten wir uns gut, in dem Ambiente auch nicht sehr schwer. Einzig den Barfuß-Pfad im Chill-Bereich umgingen wir…
Fazit
Die McTrek Spessart 50 Wanderung war eine tolle Erfahrung, die Organisation war richtig gut. Die Versorgung unterwegs war klasse, die Strecke selber war gut, nur der Untergrund hat uns nicht so ganz gefallen, da er recht viel Schotter beinhaltete.
Vielleicht kamen hier aber auch die Schuh-Problematik und die Hitze einfach erschwerden hinzu…
Die Region ist trotzdem absolut schön, Bad Orb ist ein sehr sympathischer Ort.
Schwesterveranstaltungen
Neben den Spessart 50 Wanderungen gibt es weitere, Rhein-Mosel 50, Rhein-Neckar 50, Bergische 50, Ruhrpott 50. Weitere Informationen und die aktuellen Termine findest du auf dieser Seite.
Weiterführende Links
Offenlegung
Zu dieser Reise wurden wir von masterlogistics eingeladen.
Wir bedanken uns dafür herzlich! Die Kooperation mit dem Veranstalter beeinflusst unsere Sicht auf die Dinge allerdings nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.
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ich sehe es genauso…trotz Ehrgeiz und Ziel respektiere deinen Körper, Stichwort Achtsamkeit…auch würde in dem Fall dann vernünftigerweise abbrechen, tat ich auch schon auf Strecken bei mir…trotzdem immer wieder schön, eure Berichte zu lesen, ich bin beim lesen immer mit bei gedanklich und bekomme natürlich sofort Lust, los zu stiefeln in unserer herrlichen Natur
lg Kati
Ich wollte nur mal kurz loswerden, dass ich eure Sachen hier ziemlich gerne lese. Ob das hier der geeignete Ort ist, den Kommentar loszuwerden weiß ich nicht, ich machs trotzdem
Gut geschrieben, gut gemacht. Man sollte öfters auf seinen Körper hören, man muss nicht immer auf Deibel komm raus finischen. Gesundheit geht vor.
Bis denne
Lutz
Ja, das ist wirklich wahr…
Es ist uns auch nicht schlimm aufzuhören, das war es nur einmal, bei unserer ersten 24h Wanderung im Harz – da musste ja Anita aufhören und ich ging allein weiter. Das war nicht schön…
Lieben Dank für deinen Kommentar.
Claudia