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Nun denn, ein jeder weiß, dass ich (Claudia) keine große Freundin von Weinbergen und dergleichen bin. Trotzdem sind wir nach dem Wanderführer vom Schlenderer einen Teil dieses Weges gegangen.
Und das bei Regen.
Unaufhörlichem Regen.
Am 1. Mai 2017.
Und was sollen wir sagen: Sowohl das Buch als auch der Rheinterrassenweg haben uns trotz allem gut gefallen.
Das Buch
Verlag: PublicPress – Der Verlag mit der Sonne.
Name: Abenteuer RheinTerrassenWeg (*)
Auflage: 1. Auflage 2017
Seiten: 164
ISBN: 978-3-89920-845-0
Preis: 13,99 Euro
Etappe 1 Worms – Osthofen
Wir fahren mit dem Auto nach Worms. Geparkt haben wir am Bahnhof im großen Parkhaus.
Geplant ist, zwei Etappen zu wandern und dann die gute Bahnanbindung zu nutzen, um wieder nach Worms zurückzukehren.
Im Buch vom Karl-Georg Müller haben wir es genauso gelesen.
Du bekommst in dem Wanderführer fundierte Informationen zu Anreise, Unterkünften, empfohlener Ausrüstung, Einkehrmöglichkeiten, Hinweise zur Etappenplanung, zu den Wegmarkierungen, zur Wegbeschaffenheit und Infos zur Region. Nach dem ersten Studieren des Buches fühlen wir uns wissend, was unsere Etappen angeht.
Der Zuweg bis zum Schloss Herrnsheim ist knapp 6 Kilometer lang. Wir laufen durch den Regen. Mit unseren Regenschirmen und etwas dickeren Softshell-Jacken fühlen wir uns allerdings gut gerüstet.
Am Schloss angekommen machen wir etwas, was wir gewöhnlich höchstens mal am Ende einer Wanderung einstreuen, wir kehren ein.
Das Schloss Herrnsheim gibt uns die Möglichkeit. Wahrscheinlich lag es am wirklich nassen Wetter, dass wir uns haben hinreißen lassen. Eine Suppe und ein Getränk später sind wir wieder auf unserem Weg im Regen.
Der Schlosspark begeistert uns. 1790 wurde er so von Friedrich Ludwig Skell angelegt. Kleine Pavillons, Teiche, Inseln, Wald und Wiesen. Schade, dass es so regnete, bei besserem Wetter hätten wir uns gewiss länger hier aufgehalten.
Unser Weg führt uns über die Emmrich-Joseph-Straße hinein in die Reben. Der Weg ist zum Teil befestigt, manchmal mit alten Steinen. Anita ist davon richtig begeistert. Die Wegränder an manchen Stellen sind gespickt mit Löchern, wo vermutlich Hasen leben. Wir haben keinen gesehen – es war denen gewiss zu nass…
Themenwege
Im Buch vom Schlenderer lesen wir über einige Themenwege, die sich neben dem eigentlichen RheinTerrassenWeg befinden. Wir haben solch einen auch entdeckt. Eigentlich wollten wir ihn nicht gehen – aber wir taten es spontan doch. Insgesamt gibt es 10 davon, sie beginnen und enden immer am Rheinterrassenweg, du kannst sie also einfach zusätzlich gehen.
Der Skulpturenweg
Er ist 3,6 Kilometer lang und du siehst auf ihm verschiedene Skulpturen. 2009 wurde er vom Heimatverein Abenheim eröffnet. Sie sind zum Teil skurril, zum Teil fragst du dich, was wollte der Künstler uns damit sagen? Aber es ist schön, wir gehen bis zur St.-Michaels-Kapelle und gönnen uns einen Blick auf Abenheim
Nach Osthofen
Unser Weg führt uns weiter nach Osthofen. Dieses erreichen wir nach rund 16,5 Kilometern, damit haben wir die erste Etappe des Rheinterrassenweges geschafft.
Es regnet weiter, es könnte aber irgendwie auch schlimmer sein. Wir begegnen so gut wie keinem Menschen an diesem Tag, sind allein auf weiter Flur. Da Feiertag ist, sind auch die Geschäfte in den Orten geschlossen und somit alles noch leerer.
Wir laufen in Osthofen vorbei an der Fleckenmauer und an der Bergkirche, lassen aber alles einfach liegen. An dem Tag hatten wir keine große Lust auf Kultur. Dafür hatten wir aber den Wanderführer „Abenteuer Rheinterrassenweg(*)“ von Karl-Georg Müller. Dort findest du echt viel Hintergrundinformationen zu solchen Bauwerken.
In Osthofen machen wir nun gegenüber der Furtmühle eine kurze Rast. Aus Mangel an regenfreien Sitzplätzen nutzen wir einfach den Eingangsbereich eines Geschäfts. Zum Glück gibt es noch welche mit Dächern davor. Danke an Sport2000 :-)
Wir machen uns auf zur Etappe 2.
Etappe 2: Osthofen – Mettenheim
Der Weg führt uns aus Osthofen heraus, erstmal sehen wir aber noch den Leckzapfen. Ja, was könnte das denn sein?
Es handelt sich um das schönste Weinberghäuschen Rheinhessens. Wir lassen es aber rechts liegen und gehen links über einen kleinen Weg am Rand von Osthofen entlang.
Nach ca. 1 Kilometer auf dem „Pilgerweg Ortsschleife Osthofen“ erreichen die Stärkemühle. Schon von weitem ist sie zu sehen. Bekannt ist sie hier als Lochsmühle. Bis zum 30-jährigen Krieg war sie eine Schleifmühle, in der Messer und Werkzeuge geschliffen wurden. Danach war hier eine Getreide- und Ölmühle. Das Silo ist echt imposant…
Der Mühlenanderweg Westhofen
Ein anderer Wanderweg führt genau an diesen Mühlen vorbei, es ist der Mühlenweg der Ortsgemeinde Westhofen. Insgesamt wanderst du an 9 Mühlen vorbei, eine interessante Sache.
Bechtheim
Wir aber gehen weiter durch Weinberge, auf Wiesen- und Wirtschaftswegen und erreichen nach rund 21 Kilometern den Ort Bechtheim. Wir laufen über den Fischmarkt mit Kelterstein, sehen tolle Fachwerkhäuser, den Aegidiusbrunnen. Dieser hat eine echt interessante Geschichte. Er ist begehbar, und er hatte früher viele verschiedene Aufgaben. Zum Einen sorgte er für die Wasserversorgung der Bürger, die Frauen konnten hier ihre Wäsche waschen, Pilger konnten sich reinigen und außerdem war er einfach ein Treffpunkt für die Bevölkerung. Ein Ort für fast alles.
Schließlich erreichen wir den Lambertuspark und nach diesem kommen wir zur Basilika Bechtheim. Der Zugang ist recht schmal, wir hatten fast Mühe, mit unseren Schirmen diesen zu passieren :-D
Genau in dem Augenblick, als wir an der Kirche ankommen, hat uns der Wettergott tatsächlich ein kleines bisschen geärgert. Es war kaum möglich, die Basilika nach oben zu betrachten, ohne pitschenass zu werden. Wir schauen deswegen nicht viel, gehen nach einem kurzen Video, welches ihr bald sehr, weiter in Richtung Mettenheim.
Die nächsten 3 Kilometer sehen wir alte Feldarbeitsgeräte, sehr schön anschaulich stehen sie da mit Beschreibung. Da wird einem erst mal klar, wie beschwerlich früher die Feldarbeit war… Wenn heute die großen Maschinen kommen, ist von dieser ursprünglichen anstrengenden Arbeit nicht mehr viel über…
Ein schönes Wasserhäuschen bekommen wir noch zu sehen, diese alten Gebäude haben was, schaut mal:
Ausblicke haben wir auch. An klarem regenfreien Wetter sind die gewiss noch schöner, aber auch wir sehen viel. Über die Rheinebene hinweg können wir einige Orte erblicken. Wie flach das hier alles ist…
Auf den aufgeweichten Wegen ist es nun teilweise recht rutschig. Da aber wenig Anstiege und Bergab-Passagen dabei sind, ist es nicht allzu gefährlich. Durch Wege, die Gräben ähneln kommen wir dem nächsten Ort immer näher.
Grund für diese Gräben: Durch die Pferdefuhrwerke und Menscheneinfluss früher wurde eine Menge des Bodens abgetragen und bei Regen fort gespült. So entstanden die bekannten Hohlwege rund um Mettenheim und Alsheim. Noch heute gibt es rund 30 Kilometer davon, genannt wird dieses: „Alsheimer Hohlwegenetz„. Dieses ist auch ein Lebensraum für viele besondere Pflanzen und Tiere.
Mettenheim
Wir erreichen nach rund 25 Kilometern Mettenheim, unser heutiges Tagesziel. Bedeutende barocke Bauwerke befinden sich im Ortskern, wir aber suchen den Bahnhof auf. Er befindet sich am anderen Ende des Ortes. Wir haben am Ende rund 26 Kilometer hinter uns. Unsere Fahrt mit dem Zug nach Worms zurück gestaltet sich als unauffällig, der Fahrkartenautomat funktionierte tadellos, der Zug war recht leer, die Fahrt an sich dauert nur knapp 10 Minuten. Beim nächsten Mal würden wir es andersrum machen. Das Auto am Wander-Endpunkt abstellen und zum Startpunkt fahren. Dann sind wir zeitlich unabhängiger.
Fazit
Wir haben zwei Etappen des Rheinterrassenweges erlebt, die nahezu chillig sind. Um zwischendurch mal ein bisschen zu laufen, ohne gleich nassgeschwitzt zu sein, um mit der Familie einen Nachmittagsspaziergang zu machen, ist dieser Weg bestens geeignet. Die Ortschaften sind interessant, und wenn du dich für Geschichte interessierst, bist du hier auch richtig. Durch den ständigen Regen hatte die Tour für uns noch ein bisschen mehr Anspruch.
Video zur Wanderung
Der Wanderführer Abenteuer Rheinterrassenweg
… ist ein umfangreicher Wanderführer. Du wirst über sehr vieles informiert, kannst dir für deine Tour alle nötigen Informationen herausholen. Schöne Fotos und detaillierte Karten ergänzen den guten Eindruck.
Der Einband und die Seiten sind gewohnt strapazierfähig, er hat auch während dem Regen nicht gelitten. Wir können dir den ohne Frage empfehlen.
(*)
Wanderführer gewinnen
Und nun könnt ihr einen Wanderführer von Karl-Georg Müller „Abenteuer Rheinterrassenweg“ gewinnen! Schreibt uns bis Ende Januar 2018 einen Kommentar unter diesen Artikel und ihr habt die Chance auf eines dieser Büchlein. Wir drücken euch die Daumen!
Teilnahmebedingungen:
Teilnehmen kannst du, wenn du aus Deutschland kommst, über 18 Jahre alt bist und damit einverstanden bist, dass dein Name in Kurzform (Claudia H.) im Blog und auf facebook veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung ist ebenso nicht möglich. Veranstaltet wird dieses Gewinnspiel von Anita Becker und Claudia Herr, es werden Kommentare bis zum 31.01.2018 berücksichtigt. Der Gewinner wird gelost und über die im Kommentar angegebene E-Mail benachrichtigt. Das Büchlein wird als Bücherendung innerhalb Deutschlands versendet.
Viel Glück!
Unsere Ausstattung auf dem RheinTerrassenWeg
Aufgrund des regnerischen Wetters möchten wir euch heute mal zeigen, mit welchem Outfit wir so gut durchkamen. Ist vielleicht für den ein oder anderen interessant. Wenn ihr auf einen Link klickt, gelangt ihr zu amazon. Durch den Klick kauft ihr nichts. Würdet ihr dann allerdings ein Produkt erwerben, bekommen wir ein paar Cent von amazon, für dich wird es nicht teurer.
- etwas dickere Softshelljacken von fifyfive, sehr angenehm im Regen:
(*)
- Wanderhose fiftyfive, super schnell trocknend, bei uns Passform optimal:
(*)
- Schirme von EuroSchirm, 1. Lite Trek Automatik
(*)
- 2. EuroSchirm Swing Liteflex rot
(*)
- Wanderschuhe Meindl Piemont Lady Mid GTX, sehr wasserfest und bequem
Hallo Ihr da, ich verfolge eure Artikel immer mit Begeisterung da ich selbst leidenschaftlich gerne wandere, auch 24-h-Wanderungen. Macht weiter so!!! Ich würde sooo gerne den Wanderführer gewinnen, um neue Routen und Ziele zu entdecken. Viele Liebe Grüße – Sylvia
Ich muss gestehen, ich bin eine Schön-Wetter-Wanderin.
Aber der Frühling kommt garantiert.
Ein toller Artikel, vielen Dank dafür!
Liebe Grüße aus Jugenheim
Kristin
Hallo Kristin, dankeschön. Liebe Grüße nach Jugenheim
Anita und ClaudiA
Moin ihr Beiden,
der Artikel macht Lust auf diesen Weg und er scheint ja absolut hundetauglich zu sein.
Einen lieben Gruß aus dem Norden
Alex und Tarrijok
Huhu Alex, huhu Tarrijok. Dieser Weg würde euch gewiss gefallen, eher flach, dafür ab und an mal ein schöner Ort und ganz viel Wein :-)
Wir freuen uns auf den MzM, sind schon gespannt, wie das Wandern im Norden so ist.
Seid lieb gegrüßt von
Anita und Claudia
Eine schöne Zusammenfassung. Genau die Etappe 1 fehlt mir noch vom Rheinterrassenweg. Über das Buch würde ich mich freuen, da bekommt man noch ein paar mehr Informationen über den ganzen Rheinterrassenweg. Eure anderen Berichte werde ich mir auch einmal anschauen. Liebe Grüße Elke
Hallo Elke, danke für deinen Kommentar. Wir drücken dir für die Verlosung viel Glück :-)
Liebe Grüße
Anita und Caudia
Sehr informativer Bericht,da stört auch die Werbung nicht-ganz im Gegenteil.Sehr schöne Photos,vor allem die Skulpturen fand ich interessant.
Lieben Gruß,Andreas
Herzlichen Dank Andreas.
Hallo!
Hier ist Britta von ‚Brittawandert‘! Super, dass ihr mich gefunden habt, denn dadurch habe ich euch gefunden. Ich bin gleich hängengeblieben und hab mich von Beitrag zu Beitrag geklickt. Tolle Anregungen, total nett geschrieben. Ab jetzt habt ihr mich an der Backe ;-) Ich erinnere mich an eure Bilder….vor einiger Zeit habe ich schon mal was von euch gelesen. Eine 24-Stunden-Wanderung? Ich glaube….! Aber wo nur?
Meine Heimat, das ‚Allgäu‘, habt ihr ja auch schon bewandert ;-)
Viele Grüße,
Britta
Uihuihuih, jetzt war dein Beitrag im Spam gelandet… Aber nun ist er entdeckt :-)
Danke für deine lieben Worte, dich haben wir gern an der Backe.
Die 24h-Wanderung war entweder im Harz (24h-Trophy von Wernigerode) oder im Saarland (Grenzgänger). Das waren beiden wirklich tolle Erfahrungen, wenn auch sehr gemischte Gefühle dabei waren.
Im Allgäu auf der Wiesengängerroute war ich (Claudia) Anfang des Jahres und es war richtig toll. Ganz anders, als ich das Allgäu erwartet hätte…
Liebe Grüße aus dem Hunsrück
Claudia