Schollene im Havelland – eine besondere Liebe

Nach dem Besuch des Wasserstraßenkreuzes in Magdeburg fuhren wir weiter in das schöne Havelland.
Dort wohnen liebe Verwandte und seit der Kindheit verbrachte ich hier so gut wie jeden Ferientag.

Damals sind wir viel durch die Wälder gestreift, haben im großen Garten gearbeitet und geerntet, Spargel, Kartoffeln, Tomaten, Pfirsiche, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Birnen, Äpfel und vieles mehr, die Hühner versorgt und jeden Tag die Eier eingesammelt. Was habe ich mich gefreut, wenn es mehr als 5 Eier waren! Pilze sammeln konnten wir hier im Herbst auch richtig gut.

Den ganzen Tag verbrachte ich draußen, Brötchen gab es damals – die Weltleckersten – beim Bäcker Grimm – und die Fahrt in die Stadt nach Rathenow oder Havelberg mit dem Trabbi war immer ein Erlebnis :-)

Eine tolle Zeit, da sind richtig schöne Erinnerungen an die sandige Gegend und an die lieben Menschen.

Deswegen fuhren wir dieses Jahr zu viert dorthin, Anita musste diese Gegend schließlich auch mal kennenlernen. Ich war auf ihre Beurteilung sehr gespannt…

Die ersten Eindrücke, die sie sammelte, waren die Folgenden:

Am Abend unserer Ankunft gingen wir zur Havel. Dort auf den Wiesen sahen wir Störche, Fischreiher, Rehe, im Wasser der Lanke und der Havel entdeckten wir Bieber und viele Fische.
Viele Fotos später und fast in der Dunkelheit kamen wir wieder heim. Einge Impressionen von unserem Spaziergang an die Havel.

Schollene im Havelland

Schollene hat rund 1400 Einwohner und die Besonderheit des Ortes ist gewiss auch der weit bekannte Schollener See.

Der Schollener See und die Pelose

Dort wird einzigartig in Deutschand ein Heilschlamm, die Pelose abgebaut. Sie wird in Krankenhäusern und Kurkliniken bei Rheuma und Sportverletzungen angewendet. Während des Hochwassers im Jahr 2013 rissen sich aufgrund von starken Wassermassen, die aus dem Grützer Vorfluter, und damit aus der Lanke/Havel in den See strömten, einige schwimmende Inseln aus dem Boden und bewegten sich auf dem See in Richtung Osten, in die Richtung des wieder ablaufenden Wassers.

Damit wurde der See aus Richtung Schollene uneinsehbar, das bedauern die Schollener sehr.

Es war ein Markenzeichen, dass man vom Haus am See auch zu demselben schauen konnte.
Wem man aber diese Geschichte erzählt, wie diese schwimmenden Inseln dorthin gelangten, der ist sehr begeistert.

Einen wunderbaren Blick auf den See hat man allerdings immernoch vom Seeblick, den man in Richtung Ferchels findet.

Blick auf den Schollener See
Wandern

Rund um Schollene kann man wunderbar wandern oder spazieren, einige Punkte, die mit angegangen werden können sind u.a.: der Havelblick vom Rauen Berg, der Besuch der Bockwindmühle (hier gibt es auch einen netten Geocache) und des Heimatmuseums in Schollene, Vogelbeobachtungen vom Beobachtungsturm bei Neu-Schollene, das Biosphärenreservat „Mittelelbe“ in Ferchels unweit von Schollene, der Hopfen-Hof mit Hofladen in Ferchels. Aber es gibt gewiss noch viel viel mehr zu entdecken.
Es werden Führungen um den See auf dem „Pfad der Sinne“ angeboten.

Störche

In Schollene selbst haben wir Storchennester entdeckt und eine interessante Begegnung mit einem Naturfreund vom Nabu gehabt. Er saß dort am Straßenrand mit dieversen Kameras und Ferngläsern und beobachtete ein Storchennest.

Wir kamen ins Gespräch und er erzählte uns, dass er herausfinden muss, was für einen Ring die Störche tragen. Er wartet also so lang, bis er die Zahlen auf dem Ring der Störche gesehen hat. Ein Geduldsspiel. Wir durften alle einmal durch sein super tolles Fernglas schauen, einen Storch so nah hat noch niemand von uns gesehen. Die Geduld dieses Mannes hat uns sehr imponiert.

Schollene im Havelland
Der Storch-Beobachter
Schollene im Havelland
Ein Genuss zum Schluss

Zum Abschluss unseres Besuches bei Tante und Onkel in Schollene durfte ein Eis von der besten Eisdiele der Umgebung nicht fehlen. Das Eiscafé Schwarz in Steckelsdorf ist dort jedem ein Begriff. Schon früher gab es kaum einen Sommertag ohne Eis aus Steckelsdorf. Damals in Thermos-Eisbehältern geholt und zuhaus verzehrt, heute gibt es auch Sitzgelegenheiten im Café.

Wunderbare Eissorten stehen zur Auswahl, die Entscheidung fiel echt schwer. Schließlich stand unsere Wahl fest, Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne, Kinderbecher mit Erdbeeren, Joghurt-Eis mit Sahne – es war wie erwartet lecker, die Bedienung erst etwas schroff, dann allerdings wurde sie netter und wir fühlten uns recht wohl.

Anitas Beurteilung: Es ist eine wunderschöne Gegend, die Zeit, die wir dort verbracht haben, war viel zu kurz, sie würde sehr gern noch viel mehr dort sehen.

Na, wenn das keine gute Bewerung ist :-)
Wir waren gewiss nicht das letzte Mal dort!

Deutschland

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