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Natürlich mussten wir hin. Selbstredend.
Unendliche Fotoserien existieren bereits, sie ist in aller Munde und in jeder Zeitung, nicht nur in Deutschland wird über sie berichtet. Selbst das Fernsehen hat Interesse bekundet und filmte hier. Während wir über die Brücke gingen, wurden Werbeaufnahmen für einen Flyer aufgenommen und ein Werbeviedeo gedreht. Überall in der Umgebung wird nur noch über eines geredet: die Geierlay – die „Brücke“.
Ein wunderschönes Eröffnungswochenende liegt hinter Mörsdorf und Sosberg. Herausgeputzt hat sich der Ort Mörsdorf. Gebaut wurde bis zum letzten Tag am Besucherzentrum, an den Parkplätzen, im Museum, vieles in ehrenamtlicher Arbeit.
Aber jetzt geht der Stress erst richtig los. Mörsdorf muss sich dem Besucheransturm stellen. Bis zu 170.000 Besucher jährlich, so sagt die Prognose, sind möglich. Dazu bedarf es gewiss noch einiger Arbeit, denn in Mörsdorf selbst war es bei unserem Besuch sehr sehr ruhig. Aber nach dem sehr turbulenten Wochenende war es gewiss auch ganz gut…
Eine menschenleere Geierlay?
Früh morgens oder am frühen Vormittag ist gewiss die beste Zeit für eine eher leere Brücke. Im Sommer natürlich früher als im Winter.
Wir haben die Hängeseilbrücke gegen 9:00 Uhr besucht. Der Parkplatz am Besucherzentrum war leer.
Die 2 Euro Gebühr für 24 Stunden bezahlten wir im Übrigen gern, schließlich muss alles auch instand gehalten werden. Ein Fußweg von ca. 1,5 Kilometer später standen wir an der Brücke. Eine kurze Unterhaltung mit einem Mörsdorfer verrät uns, dass dieser die Brücke am Wochenende gemieden hat, wie wahrscheinlich einige Einheimische mehr. Der Andrang war einfach zu groß und die Brücke ist schließlich auch nach dem Wochenende noch da. Wie wir sahen.
Ein erster Blick
Leichte Nebelschwaden aus der kühlen Nacht verschwanden gerade, ein wenig ehrfürchtig betraten wir sie. Von den vielen Fotos kennen wir sie ja auswendig, aber selbst über das Tal zu schauen und die Länge der Brücke anzuschauen, das ist etwas ganz anderes. Sie macht einen robusten Eindruck, stabil und gut gesichert. Die ersten Schritte sind gewöhnungsbedürftig, denn wir schauen auf die tolle Aussicht – und treten auf die großen Schrauben im Boden.
Ein erstes Video kennt ihr bereits von facebook, hier ist es nochmal.
Wir kommen eigentlich gar nicht voran, die Aussicht und die Brücke sind einfach zu schön. Schon am Anfang. Langsam „arbeiten“ wir uns bis zur Mitte vor, gefühlte tausend Fotos später.
Wir treffen auf einen netten Herrn, er war heute morgen um fünf aus Richtung Frankfurt am Main her gefahren, um die alte Heimat und diese neue Attraktion zu besuchen. Genau wie wir, will er nach der Brücke noch ein wenig wandern, um andere Ansichen zu bekommen als die Üblichen, die derzeit überall kursieren. Wir machen Fotos mit seiner Kamera von ihm und der Brücke, er macht Fotos mit unserer Kamera von uns und der Brücke und dann laufen wir entgegengesetzt weiter.
Ein paar Eindrücke von der Mörsdorfer Seite der Brücke:
Und ein paar Details der Brücke:
Geocachen rund um die Geierlay
Angekommen auf der Sosberger Seite erinnern wir uns, dass es Geocaches gibt. Viele neue Geocaches. Die Geierlay-Runde wurde pünktlich zum 3. Oktober gepublisht und schon einige Geocacher sind die Runde gelaufen. Die Dosen sind alle nicht allzu schwer zu finden, es gilt den Ort zu zeigen. Bis auf einen haben wir alle gemacht, bonus nicht vergessen, denn den gilt es zum Schluss zu heben. Haben wir nicht – aber wir wohnen ja nur einen Katzensprung entfernt.
Die Webcam auf Sosberger Seite sendet alle 5 Minuten ein frisches Bild in die Welt – wir haben mal geschaut, dass wir auf einem zu sehen sind :) Leider gibt es ja keine neuen Webcam-Caches mehr. Das wäre mal wieder ein tolle Stelle…
Auch auf dem Rückweg fangen wir noch wunderbare Landschafts- und Brückenbilder ein:
Zurück auf Mörsdorfer Seite wird der dortige Cache gesucht und gefunden. Ein Promotion-Team startet seine Filmaufnahmen mit dem Quadrocopter. Sieht spektakulär aus – wir sind gespannt auf die Aufnahmen.
Wir wandern den Saar-Hunsrück-Steig entlang zu den Caches, die auf der Geierlay-Runde verteilt liegen oder hängen. Die Natur rund um die Brücke ist wirklich sehr sehenswert. Ausgeschildert ist der Rundweg recht gut. Da wir aber auch Wege gehen, die von dem eigentlichen abweichen, sind wir länger unterwegs als geplant, besteigen den Berg zum Mörsdorfer Kreuz, bestaunen die Aussicht auf die Geierlay und die umliegenden Wälder und Täler. Wir geniessen die Ruhe, die Pilze, die Bäume, das Rauschen des Mörsdorfer Baches und die vielen Vögel, die hier rumfliegen.
Ein paar Fotos von unterwegs:
Ein paar Stunden später sind wir wieder in Mörsdorf angekommen, diesmal am anderen Ende des Ortes. Macht nichts, schauen wir uns direkt mal um, was in Mörsdorf so geschehen ist. Vom Wochenende stehen noch diverse Bierbrunnen und andere Verpflegungsanhänger im Ort, wir sehen zwei Geschäfte, die haben aber geschlossen. Der Ort Mörsdorf ist hübsch anzusehen, das alte Rathaus ist ein tolles Fachwerkhaus, es gibt einige schöne Stellen. Zum Beispiel das Kasterschremmelsche – ein paar Bänke zum Verweilen, ein kleiner Kinderspielplatz dahinter, einfach schön.
Gut besucht?
Zurück am Besucherzentrum sehen wir es. Der Parkplatz ist voll, Einweiser tun ihr Bestes damit alle ihr Auto abstellen können. Einen Ausweich-Parkplatz gibt es etwas weiter im Ort. Der Weg zur Brücke wird damit ein wenig länger. Es sind vom Besucherzentrum aus rund 1,5 Kilometer – das gab schon zu Beginn böse Stimmen deswegen, aber wir finden das gut so. Der Bürgermeister Kirchhoff war auch vor Ort und regelte den Verkehr, hier legt jeder Hand an, wenn es nötig ist. Es scheint, es ist ein Projekt des Ortes und aller Menschen dort. Und wenn alle an einem Strang ziehen, dann kann es für Mörsdorf gewiss nur gut sein.
Im Übrigen werden die anfallenden Kosten durch die Windkraft mitfinanziert, der Abo-Wind-Park rund um Mörsdorf wird dadurch nicht schöner, aber das Geld wird ordentlich investiert. Denn auch wegen dem Windpark ist und bleibt die Brücke kostenlos. Und das ist gut so. Um es mit den Worten von Bürgermeister Kirchhoff zu sagen: „Ohne Windkraft keine Brücke!“ Und das sieht die Mehrheit der Mörsdorfer auch so.
Höhenangst und Geierlay
Dieses Thema beschäftgt uns auch immer wieder. Beide leiden wir in verschiedenen Situationen darunter. Der erste Anblick der Brücke war respekteinflößend. Das Darübergehen allerdings war bei uns Beiden völlig angstfrei. Wer also unter Höhenangst leidet, dem raten wir: urteilt nicht nach dem ersten Anblick der Brücke. Traut euch ein paar Schritte drauf und schaut dann, wie es euch geht. Geht langsam voran, lasst euch nicht hetzen. Jeder hat seine Geschwindigkeit.
Die Brücke wird je nach Besuchern wackeln. Das Video unten zeigt die Schwingungen, als eine Joggerin drüber lief. Das merkt man. Wenn viele Menschen darauf sind, ist sie natürlich in Bewegung.
Also Leute, auf nach Mörsdorf, schau es euch an. Wir haben nur eine Bitte: nehmt euren Müll wieder mit und entsorgt ihn zu Hause. Die Taschentücher, Tüten usw machen sich auf den Wanderwegen und auf der Brücke nicht gut!
Feedback
Wir freuen uns, wenn ihr uns einen Kommentar zum Thema Geierlay hinterlasst. Wart ihr da? Wie hat es euch gefallen? Wir freuen uns auf eure Worte :-)
jetzt konnten 2 Dresdner Mädels auch endlich einmal das Highlight der Gegend kennen lernen…schon sehr beeindruckend die Höhe und Länge…ich persönlich finde sie sehr gut eingebaut in die Natur, ohne zu aufdringlich zu wirken…war schon sehr interessant, wie sie schwankt und schaukelt, wenn viele Menschen auf und über sie laufen…beide Arme von mir gestreckt zum festhalten, war nix mit filmen oder Fotos, vor mir Massen, hinter mir Massen…da läufste einfach mit…wie heißt es so schön: mitgefangen, mitgehangen ;-)
Hallo Ihr beiden,
richtig, richtig tolle Fotos habt Ihr hier. Bin eben auf eure Seite gekommen, weil ich nach Bildern der Geierlay gesucht hatte und bin nun froh, die hier gefunden zu haben.
Einerseits zieht mich die Brücke magisch an, andererseits bin ich mir nicht sicher, ob ich (dank einer gewissen Portion Höhenangst) mich rüber trauen würde, wenn ich vor Ort bin :-)
Ach wir werden sehen…
Toller Blog! Weiter so!
LG,
Jan
Hallo Jan, na klar gehst du da rüber, wir sind uns sicher! :-)
Wenn man einmal da ist, wird es nicht reichen, sie anzuschauen.
Lass uns wissen, ob du dich getraut hast!
Liebe GRüße
Anita und Claudia
Guten Morgen Sie beide,
ich war schon mehrfach auf Ihrer Seite und habe mir die Fotos von einigen Ihrer Aktivitäten angeschaut, natürlich die Sie Anfang Oktober an/auf/unter der Geierlay-Brücke machten. Ein großes Lob für die tollen Bilder!!!
Einige hätten auch von mir sein können -nicht das ich jetzt meine „fotografischen Fähigkeiten“ hervorheben möchte – aber ich habe ähnliche Vorstellungen wie ein Bild aussehen soll und hätte deshalb die gleichen Standpunkte , Ausschnitte und Details gewählt.
Ich sende Ihnen später einige meiner Fotos.
Ja, ich wollte eigentlich an dem besagten Tag noch eine Wanderung machen, habe mich aber dann doch nicht so recht von der Brücke losreißen können und habe den Vormittag mit Fotografieren und dem Beobachten der Besucher und deren Aktivitäten auf und an der Brücke vergnügt.
Trotzdem ein toller Tag…
Schöne Grüße aus Rhein-Main!
Franz Neufing
Hallo Franz,
danke für die lieben Worte. Schön, dass Ihnen die Bilder gefallen! :-)
Wir hoffen, die, die wir von Ihnen gemacht haben, sind auch etwas geworden?
Liebe Grüße in de Rhein-Main-Region
Anita und Claudia