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Ein Thema, das uns beide beschäftigen muss – beide haben wir Belastungs-Asthma.
Es ist allergisch bedingt, das heißt, es ist aus einer Allergie hervorgegangen. Bei Anita aus einer Gräserpollenallergie, bei mir sind es die Tierhaare.
Was ist Asthma bronchiale?
Asthma ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Lunge. Hierbei kann es zu anfallsweisen Atemnotanfällen kommen. Diese können durch Allergene (Hausstaub, Tierhaare, Pollen) ausgelöst werden, durch physische oder psychische Belastung oder ohne erkennbare Ursache.
Bei unserem allergischen Asthma hat vor Jahren mal ein „Etagenwechsel“ stattgefunden. Die Allergieanzeichen Schnupfen und Augentränen waren vor dem Asthma da. Das Immunsystem reagiert über – die Bronchien verengen sich, es folgen Atembeschwerden, Husten und Kurzatmigkeit.
Wie wird es behandelt?
Medikamenteneinnahme ist unabdingbar, wenn das Asthma symptomatisch ist. Es sind zum Einen entzündungshemmende Sprays und zum Anderen die zur schnellen symptomatischen Behandlung der Atemnot als Bedarfsmedikation.
Wir haben sehr unterschiedliche Sprays in Gebrauch – das allerwichtigste ist aber: die regelmäßige Einnahme derselben. Da sind wir manchmal etwas schludrig. Leider. Das merken wir nämlich schnell auf Wanderungen.
Anita hat als Dauermedikation das Singulair Tabletten (Wirkstoff Montelukast) und als Dauersprays Novopulmon (Wirkstoff Budesonid) und Formoterol (Wirkstoff Formoterol) und als Bedarfsmedikation Ventilastin (Wirkstoff Salbutamol). Dieses kann vor Anstrengung eingesetzt werden oder während eines akuten Anfalls von Atemnot.
Bei mir ist die Dauermedikation Symbicort Turbohaler (Wirkstoffe Formoterol und Budesonid) und als Bedarfsspray das Berodual (Wirkstoffe Fenoterol hydrobromid und Ipratropium bromid 1-Wasser).
Das Wichtigste ist: die regelmäßige Einnahme der Dauermedikamente und -sprays.
Wandern und Asthma
Wir wandern gern, das wisst ihr. Und wir scheuen auch keine Anstrengung. Weder draußen noch beim Indoor-Sport. Ich spiele beispielsweise Volleyball, Anita macht gern Fitness, auch das Klettern haben wir schon länger für uns entdeckt.
Wenn wir eine zeitlang symptomfrei oder -arm sind, schludern wir beide gern ein wenig mit unseren Sprays herum.
Da sind wir uns sehr ähnlich.
Das sollten wir aber tatsächlich nicht tun.
Spätestens bei einer Wanderung mit schwierigen, anstrengenden Passagen merken wir es dann. Grundsätzlich sind wir in meinen Augen in der Ausdauer dadurch schon etwas eingeschränkt. Schnellkraft ist nicht das Problem beim Asthma – die dauernde Belastung ist es.
Wenn dann die Luftfeuchtigkeit hoch ist, die Temperaturen hoch oder sehr tief, die Luft staubig oder die Tagesverfassung nicht die beste, dann merken wir das schon. Nicht immer, beispielsweise habe ich beim Wandermarathon letztes Jahr nicht einmal etwas gemerkt. Bei manchen Wanderungen schon am ersten Anstieg…
Was tust du bei Atemnot am Berg?
Wir wissen beide um unsere „Schwäche“. Allerdings ist es für uns keine solche, eher eine Besonderheit. Unser Körper reagiert eben anders :-)
Das Allerwichtigste: setze dich nicht unter Druck.
Du schaffst den Berg!
Auch wenn du vielleicht zwischendrin stehen bleibst und ein paar mal tief atmen musst, um wieder genug Luft zu bekommen. Unser Motto: jeder geht seine Geschwindigkeit. Ist eine dann 10 Minuten eher oben, ist es gar nicht schlimm.
Ist es zu schlimm, nimm dein Bedarfsspray.
Asthma ist auch Kopfsache. Lenk dich ab. Sieh dir die Natur an. Höre den Vögeln zu.
Für mich keine gute Alternative: Unterhaltung. Diese macht mich nur noch kurzatmiger. Bei Steigungen bin ich gern einfach still und versuche sehr gleichmäßig zu laufen und zu atmen. Das funktioniert sehr gut.
Wenn es richtig schlimm ist, dann kennst du als Asthmatiker gewiss die Lippenbremse. Atme durch die Nase ein und durch die fast zusammengepressten Lippen wieder aus. Der Atemstrom wird abgebremst und dadurch bleiben die Atemwege weit. Auch wird der Schleim besser abtransportiert.
Das kannst du auch einsetzen, wenn du erste Anzeichen des Asthmas bemerkst oder vor der starken Belastung.
Fazit
Asthma bronchiale darf dich nicht daran hindern, Outdoorsport zu betreiben.
Ganz im Gegenteil: durch den Ausdauersport an frischer Luft bei jedem Wetter stärkst du deine Lunge.
Wandern, Klettern, Biken, all das ist möglich.
Es gehört Selbstdisziplin dazu, seine Dauermedikamente regelmäßig zu nehmen. Dadurch erleichterst du dir das Leben mit Asthma erheblich.
Gewiss wird es auch schlechte Tage geben, das ist nicht schlimm. Kürze deine Wanderung ab, geh langsamer als sonst – vor allem aber: mach dir keinen Stress.
Mit Asthma kannst du alles, wenn auch an manchen Tagen etwas langsamer als andere.
Hast du Erfahrungen mit Asthma? Schreib uns Wir freuen uns über einen Austausch mit dir.
ich bin durch Zufall nochmal auf den Beitrag hier gestoßen und nach 2 – 3 Jahren Wandererfahrung kann ich hier nochmals bestätigen, der Kopf spielt eine enorme Rolle…Streß und Entlastung laufen hierbei über unser Hirn…ich selbst habe mit meinem leider allergiebedingtem Asthma schon einiges erlebt auf meinen Touren…es gab auch Tränen auf Touren, wo ich ganz hinten und alleine mit mir kämpfte…aber ich zog es durch…dann wiederum gab es Tage, da spürte ich überhaupt nichts außer ein bisschen mehr Atmung…es ist abhängig vom Tag, vom Wetter, vom Kopf, vom Medikament…ich persönlich liebe es, auf einem „eroberten“ Berg zu stehen und die Aussicht zu genießen…davor jedoch gibt es immer! die zwei Teufelchen auf meinen Schultern…das eine sagt: komm, die Couch ist gemütlicher, warum tust du dir das an…das andere sagt: kämpf dich hoch und freu dich auf deine Belohnung, die Aussicht…immer und immer wieder kämpfe ich mit meinem eigenen Tempo, nicht immer klappt das „in Ruhe“ gut bei mir, auch nicht nach all den Jahren…jeder Anstieg ist auch jedes mal eine Anforderung an mich, die ich mal gut oder weniger gut meistere…der Prozess des Lernens im Kopf dauert und hängt auch sehr oft mit der Wandergruppe oder dem Wanderpartner ab…ganz oft keuche ich bei drei Schritten nach oben, während mein Wanderpartner noch nicht einmal durch die Nase atmet…wie es dann weitergeht, sollte klar sein…meine persönlichen Wanderfreunde nehmen da „drei Kreuze“ immer sehr gut Rücksicht darauf, und wenn ich alleine unterwegs bin, diszipliniere ich mich unterwegs…und es ist jedes mal anders, wie ein Ü-Ei…du weißt nie, was geht :-) manchmal ärger ich mich, manchmal freue ich mich…nerven tut es mich auf jeden Fall, aber es ist leider nicht zu ändern…ich werde mein Leben daran arbeiten müssen, aber genau dafür ist das Wandern auch da, es trainiert unsere Körper…da muß man definitiv dran bleiben, auch wenn es mal schwere Tage gibt ;-)
ich wandere auch mit Asthma, geht wunderbar…manchmal schneller, manchmal langsamer, je nach Wetter und Befinden…Asthma heißt auf keinen Fall, bewege dich nicht mehr!
lg Kati aus Dresden
Ich bin damit einverstanden, dass man mit Asthma noch alles machen kann, sogar wandern! Ich wurde seit Kurzem Asthma diagnostiziert und habe mich Gedanken darüber gemacht. Ich mag Wandern und darauf möchte ich nicht verzichten. Danke für den Beitrag!
Der Pferdefuß an der ärztlichen Erklärung von Asthma als ernsten Erkrankung ist, dass die Befreiung der Atmung durch festes Zusammendrücken der Lippen beim Luftholen von den Ärzten nicht berücksichtigt wird. Man soll sich also des eigenen Verstandes bedienen und nicht leichtgläubig sein, wenn es um einer vermuteten Unheilbarkeit von Asthma geht.
Beim kräftigen Einatmen durch die Nase werden die Lippen zusammen gezogen und durch Reflex (Akupressur) die Bronchien entspannt und Asthma abgeschaltet. Fingerdruck an einer Lippe liefert den Beweis. Für Übungen siehe nur als Beispiel ein finnisches Video mit dem kräftigen Einatmen durch die Nase in den Bauch und dem reflexwirksamen gleichzeitigen Ballen der Hände. https://youtu.be/JWPG2Oy8AkU
Asthma und die Lippen
Die Lippen sind nicht nur zum bewussten Küssen da. Zusammendrücken heilt Asthma durch einen Bronchienreflex (Akupressur). Eine laute Lippenbremse wirkt ebenfalls gegen Asthma. Es kommt auf die Lautstärke an. aber so was steht nicht in der Fachliteratur. Steife Oberlippe also!
Der Lippenreflex GV26 ist wichtig in den Kampfkünsten, Siehe GV26 Martial Arts.
Asthma ist nur verständlich, wenn man einige Reflexe begreift. Fingerdruck an einer Lippe oder bestimmten Flächen der Hände verbessert die Einatmung.
Also ein Betroffener mit Asthma soll bei Einatmung durch die Nase die Lippen anspannen und sich zusammenreißend die Fäuste ballen.
Siehe Das System von Atemübungen nach A.N.Strelnikova Link https://www.youtube.com/watch?v=bdeLwRbd4N4
So wird dem Asthmatiker besser geholfen als mit dem Asthmaspray mit den vielen Nebenwirkungen.
Liebe Anita, liebe Claudia, ich kenne eure Geschichte bis aufs i-Tüpfelchen. Ein anfänglich als Grippe eingestufter Heuschnupfen in der Jugend, erst zehn Jahre später als Heuschnupfen diagnostiziert, wurde mit den Jahren so schlimm, dass ich nachts mit Atemnot aufwachte und dann die halbe Nacht nicht mehr schlafen konnte. Ich habe alles Mögliche ausprobiert, nix half, oder nur kurzfristig für ein Jahr. Heute bin ich (fast) alle Beschwerden los. Das Asthma verschwand innerhalb kürzester Zeit, als ich an einen jungen Heilpraktiker geriet, der mich allumfassend beraten und behanldelt hat. Das Medikament, das er mir spritzte, gibt es leider nicht mehr. Das mit dem Heuschnupfen hat sich aber noch Jahre gehalten, bis ich an eine TCM-Ärztin geriet, die mir eine umfassende dreimonatige Diät empfohlen hat. Diese habe ich zu etwa 70 Prozent befolgt und von da an war auch meine Allergie bis auf ein paar harmlose Niesfälle im Frühjahr verschwunden. Gerne erzähle ich euch an anderer Stelle mehr davon. Schöne Grüße, Joachim
Lieber Hans-Joachim, danke für deine Ausführungen. Das Thema scheint wirklich auch unter uns Wanderern sehr wichtig zu sein. Lass uns einfach bei einer unserer anstehenden Wanderungen drüber reden. Wir freuen uns auf einen Austausch. Liebe Grüße
Anita und Claudia
Liebe Antia, liebe Claudia, genauso habe ich mir das gedacht. Dann haben wir ja schon reichlich Gesprächsstoff für unsere Tour. Liebe Grüße, Joachim
Mit Asthma kann ich leider nicht dienen, mit einer „Mukoviszidose“ und einem FEV1 von rund 60% bin ich aber ganz gut mit dabei.
Es ist verdammt viel möglich, wir müssen eben – im Gegensatz zu den gesunden Bergsteigern – etwas mehr auf die Warnzeichen unseres Körpers hören.
Ich suche mir „meine“ Berge immer ganz geziehlt aus. Was ist bei dem aktuellen Gesundheitszustand möglich? Und so gab es letztes Jahr wieder einen 3000er, auf den ich sehr stolz bin, und – so Gott will – gibt es dieses Jahr auch wieder einen, oder zwei – oder vielleicht auch keinen und dafür ganz viele andere tolle Erlebnisse in den Bergen
Ach ja.. Symbicort ist immer im Rucksack dabei!
Hallo Toni. Danke, dass du uns geschrieben hast. Es scheint viel mehr unter uns Outdoorern zu geben, die mit einer Lungen-Erkrankung trotzdem Extremes leisten können. Wir wünschen dir weiterhin ganz viel Freude in den Bergen – und werden uns deinen Blog mal anschauen.
Liebe Grüße aus dem Hunsrück
Anita und Claudia
Ich hatte in meiner Jugend heftige Probleme mit Asthma… konnte oft nicht am Sportunterricht teilnehmen. Bis ich dann mal einen Sportlehrer hatte, der mich ohne Notendruck am Sportunterricht hat teilnehmen lassen. Er sagte immer: mach so viel Du kannst und was Du nicht schaffst, dass lass einfach. Und von da an ging es tatsächlich. Bei mir hat sich das Asthma zum Glück „verwachsen“. Euren Bericht habe ich mit großem Interesse gelesen! Danke!
Lieber Jörg, danke für deine Worte. Dieser Druck ist tasächlich etwas, das Asthma – und andere Lungen-Erkrankte gar nicht gebrauchen können. Der Kopf spielt eine große Rolle.
Super, dass du das Glück eines solchen tollen Lehrers hattest und dass es sich bei dir „verwachsen“ hat, das freut uns.
Bis spätestens Anfang Mai :-)
Liebe Grüße
Anita und Claudia