Schwarzwälder Wandersinfonie, Akt 1: Der Schwarzwaldsteig

[Recherchereise] Eintauchen in eine Gegend, von der wir schon viel Gutes gehört haben – das wollten wir während unserer Zeit im Premium-Wanderort Bad Peterstal-Griesbach. Axel Singer, der Geschäftsführer der Kur- und Tourismus GmbH Bad Peterstal-Griesbach sagte zu uns: ein Wanderweg muss leben, damit er attraktiv ist.
Nun gut, wir schauten uns also die drei Akte Schwarzwälder Wandersinfonie an, den Schwarzwaldsteig, den Wiesensteig und den Himmelssteig, wir untersuchten, ob diese drei Wege leben, ob sie Musik in unserem Wandergemüt sind!
Über den ersten Akt, den Peterstaler Schwarzwaldsteig lest ihr in diesem Bericht.

Schwarzwälder Wandersinfonie - Der Schwarzwaldsteig. Premiumwandern rund um Bad Peterstal-Griesbach. Wir sind alle drei Wege der Wnadersinfonie gegangen und hier könnt ihr darüber lesen. #wandern #badenwürttemberg
Facts

Art: Rundweg
Region: Baden-Württemberg, Ortenaukreis
Start/Ziel: Bahnhof Bad Peterstal (kostenloses Parken möglich, zeitlich unbegrenzt)
Länge: ca. 11 km
An-, Abstieg: etwa 500 Meter
Dauer: 5 Stunden inkl. Pausen
Einkehr: in Bad Peterstal-Griesbach gibt es viele gute Möglichkeiten, z.B. das Café Räpple und Hotel-Restaurant Schützen; unterwegs Berggasthaus Braunbergstüble, Hotel Hirsch
Betreiber: Kur- und Tourismus GmbH Bad Peterstal-Griesbach

komoot-Karte
Das geht ja gleich gut los!

Gestartet wird, wie oben erwähnt, am Bahnhof in Bad Peterstal. Da wir im Café Räpple nächtigten, hatten wir keine Anfahrt. Ein Übersichtskarte – das Portal dieses Genießerweges zeigt dir, hier bist du richtig. Wir wandern los, das Wetter ist prima, und schon die ersten Meter gefallen uns großartig. Denn wir gehen ins Bachbett der Rench.

Anita schaut nach dem Weg
Wir wandern durch das Bachbett der Rench

Über große Steine gehen wir, rechts neben uns sprutzelt das Wasser der Rench. Sie ist nicht voll – bei zu hohem Wasserstand kann diese Passage auch umgangen werden. Ein Mädchen tapst mit Freude im kühlen Nass herum, ihr Vater beobachtet sie. Ob er wohl auch gern ins Wasser wollte?
Ich hätte gern die Schuhe ausgezogen und wäre hinein, aber wir hatten mit unserer Wanderung ja erst begonnen, wir gingen weiter. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt im Übrigen sehr schön. Da für den Nachmittag Regen gemeldet war, dem wir nicht zwingend in die Arme laufen wollten, setzen wir unseren Weg recht schnell fort.
Wir sehen ein Wassertretbecken, nutzen auch dieses nicht, sondern gehen weiter durch eine Unterführung, die links unter den Bahngleisen hindurch führt.
Gleich danach geht es bergan.

Dann immer diese Brunnen

Unser Weg führt uns über einen Waldweg an einer schönen offenen Hütte vorbei, von der wir eine tolle Sicht auf Bad Peterstal hatten. Diese grandiosen Aussichten werden uns auf den Touren auf der Schwarzwälder Wandersinfonie in den folgenden Tagen noch des öfteren begeistern. Diese sanft geschwungenen Hügel, die es trotzdem in sich haben und tatsächlich bis zu 1000 Meter hoch sind hier, diese dichten Wälder, dieses GRÜN und der Blick in all dies hinein – einfach toll.

Was uns aber auch fasziniert hat, waren diese Brunnen. Trinkbrunnen. Auf jeder der drei Touren hatten wir mindestens zweimal die Möglichkeit, uns gekühlte Getränke zu kaufen. Auf Vertrauensbasis stehen da Limonaden, Wasser, Biere, Schnäpse und einiges mehr – der durstige Wanderer darf sich bedienen. Nicht weit entfernt jeweils ein Gehöft, unter dessen Obhut sich der jeweilige Trinkbrunnen befindet. Und jetzt sind die Schwarzwälder nicht so, dass sie da einfach Getränkekisten hinstellen – nein.
Sie feiern die Wanderer mit wundervollen, zum größten Teil selbst gestalteten „Brunnen“ mit Dächern für die Getränke. Wir fühlten uns gebauchpinselt! Für uns Wanderer wurden diese Mühen auf sich genommen, klasse.

Doch damit nicht genug

Auch die Sitzgelegenheiten unterwegs bestehen auf dem Schwarzwaldsteig nicht einfach nur aus Holz. Kunstwerke stehen da. Fast zu schade zum Hinsetzen. Aber wir hatten sehr viel Spaß mit den geschnitzten Bänken und Figuren unterwegs. Ihr kennt uns… lustig wars…Beispiele? Gern…

Neben diesen Bänken fanden wir auch noch einige Himmelsliegen unterwegs.
Der Schwarzwaldsteig führt uns unterdessen vorbei am Holderstanzenhof, auf dem 5 Tage vorher süße kleine Ziegen zur Welt kamen. Leute, was die da rum hüpften, hinfielen, kurz mähten, und sich dann schnell flitzend zur Mama bewegten. So süß!

Mama mit Kindern

Die nette Wirtin war auch da und so kamen wir kurz ins Gespräch. Der Hof ist ein typischer Bauernhof mit Tieren, Landwirtschaft, Obstbrennerei und Imkerei und zwei Ferienwohnungen. Für Familien mit kleineren Kindern gewiss eine wunderbare Urlaubsadresse.
Nun denn, auch wir mussten weiter, aber nicht ohne ein Foto mit Baby-Ziege :-)

so süß!
Sattelplatz – der höchste Punkt

Am Holderstanzenhof hatten wir die meisten Meter Anstieg durchs Bästenbachtal schon hinter uns. Noch etwa 400 Meter weiter oben kamen wir an den höchsten Punkt für diesen Tag, an die Sattelplatzhütte. Von hier aus konnten wir uns entscheiden, ob wir zum Aussichtspunkt noch etwa 6 Minuten weiter nach rechts liefen oder gleich weiter durch den Schliff nach Rollwasen. Wir entschieden uns für zweiteres – und gelangten zu einem der Highlights für uns an diesem Tag.

Das Ibacher Schliff

Da blieb uns doch mal kurz die Spucke weg. Wir kamen von der Sattelplatzhütte dort oben durch den Wald um eine Links-Kurve und entdeckten das Ibacher Schliff. Wahnsinn.

Da erahnt man schon, dass da etwas Besonderes kommt

Ein Weg, ein weicher Weg und ein spektakulärer dazu. Links von uns geht der rote Fels steil hinauf, rechts von uns geht es steil hinab. Und es sind in der Vergangenheit hier schon einige Steine den Berg hinuntergerollt. Eine geologische Besonderheit auf dem Schwarzwaldsteig, über die wir nicht viel herausfinden konnten. Leider. Wenn du etwas darüber weisst, schreib uns, wir möchten gern mehr darüber wissen.

Ibacher Schliff

So ein klein wenig unheimlich war das schon, an einer Stelle konnten wir sogar durch den Weg hindurch schauen :-o
Wir durchschritten das Ibacher Schliff sehr interessiert – konnten uns aber nicht sehr viel Zeit lassen, denn das Wetter meinte dann doch, umschlagen zu wollen.

Sturm auf dem Schwarzwaldsteig

Unsere Geschwindigkeit stieg, denn das, was wir in der Ferne sahen und hörten, war nicht so vertrauenserweckend. Wir hörten Donnergrollen und der Wind frischte arg auf. Sich bei einem solchen Sturm im Wald aufzuhalten ist nicht gerade vernünftig, aber wir mussten ja erstmal irgendwie aus ihm heraus kommen. Zum Glück wussten wir in nicht allzu weiter Entfernung das Braunbergstüble.
Die Blätter und Äste flogen waagerecht vor und hinter uns her, Zapfen flogen von den Bäumen – zum Glück nur auf Anitas Rucksack. Das knallte schon richtig arg. Staub flog uns in die Augen und wir waren richtig froh, als wir am Braunbergstüble ankamen. Dort flogen vor unseren Augen die Stühle der Terrasse herum, es war stürmisch. Und das richtig plötzlich.

Braunbergstüble

Aber es hatte auch etwas Gutes. So konnten wir uns in der modernen, aber richtig gemütlichen Berggaststätte Braunbergstüble das Spektakel anschauen. An großen Panoramafenstern im Wintergarten mit Aussicht auf die Schwarzwaldberge schauten wir dem wilden Treiben da draussen zu. Es regnete kaum, aber stürmte wie wild. Kurze Zeit nach uns kam ein Mountainbiker hinein, der war auch sehr froh, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Und als wir schon mal da waren, aßen und tranken wir hier auch etwas. Normalerweise essen wir ungern unterwegs, schließlich hatten wir noch ein paar Kilometer vor uns, aber heute sahen wir das aufgrund der äußeren Gegebenheiten nicht so streng…

Nach dem Essen hatte sich der Sturm gelegt, es hatte aber merklich abgekühlt. Na, egal. Wir hatten noch unsere guten wasser- und windabweisenden Regenjacken von fiftyfive dabei. Anita eine etwas dickere, ich nur eine sehr dünne. So einen Temperatursturz haben wir echt nicht erwartet… Somit gingen wir den Rest des Weges in einem schnelleren Tempo, um wieder auf Temperatur zu kommen. Das gelang nur mäßig, denn es ging nur noch bergab.
Die noch am Wegesrand stehenden Bänke ließen wir nun liegen, aber fotografiert haben wir sie :-)

Diese hier konnten wir allerdings nicht ungeachtet stehen lassen. Neue Schuhe ;-)

Wir kamen nach etwa 13 Kilometern und fünfeinhalb Stunden auf dem Schwarzwaldsteig wieder in Bad Peterstal an und freuten uns auf eine schöne heiße Dusche in unserer Unterkunft, dem Hotel Café Räpple.

Wir freuten uns auf einen weiteren Tag Schwarzwälder Wandersinfonie, am nächsten Tag wollten wir den Wiesensteig erobern. Vorher hatten wir aber Termin mit Axel Singer, Geschäftsführer der Kur- und Tourismus GmbH Bad Peterstal-Griesbach in der Tourist-Information mit Lowa-Test-Center und der Best-of-Wandern-Verleihstation. Ja, sehr interessant, was wir da so erlebten. Dazu im zweiten Beitrag mehr.

Fazit

Eine wundervoll abwechslungsreiche Tour ist dieser Schwarzwaldsteig der Schwarzwälder Wandersinfonie. Zu Beginn geht es knapp 7 Kilometer bergan, den restlichen Weg wanderst du wieder hinab. Unglaubliche Weitsichten, dichte Wälder, weiche Waldwege, geologische Heimlichkeiten im Ibacher Schliff, diese Schnitzereien, Bänke und Himmelsliegen unterwegs und nicht zuletzt diese lieb gestalteten Versorgungsstationen unterwegs machen diesen Weg für uns zu etwas ganz Besonderem. Da steckt viel Liebe drin – und ja, der Schwarzwaldsteig lebt. Nicht nur, wenn es stürmisch ist!

Eines merkten wir nach nur wenigen Kilometern: Die Menschen freuen sich richtig arg über uns Wanderer!
Wir saßen weit oben auf einer Bank, unten arbeitet ein älterer Mann auf einer Wiese – sieht uns da oben sitzen und winkt uns zu. Er kennt uns nicht, er sah dort zwei Wanderer sitzen und freute sich…

Weitere Eindrücke
Interessantes zum Schluss

In Bad Peterstal-Griesbach gibt es drei Mineralwasser-Produzenten.
Und ein jeder von ihnen hat einen Weg der Schwarzwälder Wandersinfonie als „Pate“ übernommen. So ist Peterstaler Pate des Schwarzwaldsteiges, Schwarzwald-Sprudel und der Himmelssteig gehören zusammen und Griesbacher steht für den Wiesensteig. Wir finden dieses Engagement der hiesigen Mineralwasser-Firmen richtig toll und durften sogar den 1. Schwarzwald-Sprudel Wandertag auf dem Himmelssteig miterleben. Dort galt es, viele Schritte zu gehen, denn pro Schritt wurde ein gewisser Betrag gespendet. Darüber berichten wir euch in dem dritten Beitrag zur Schwarzwälder Wndersinfonie.

Das Deutsche Wanderinstitut e.V. hat Bad Peterstal-Griesbach 2017 als ersten Premium-Wanderort in Deutschland zertifiziert.

Karte

Bad Peterstal-Griesbach, Baden-Württemberg, Deutschland

Weiterführende Links
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Offenlegung

Zu dieser Recherchereise wurden wir von der Kur- und Tourismus GmbH Bad Peterstal-Griesbach eingeladen. Wir bedanken uns dafür herzlich! Die Kooperation beeinflusst unsere Sicht auf die Dinge allerdings nicht und wir geben hier ausschließlich und ehrlich unsere Beobachtungen wieder.

4 Kommentare

  1. Ihr Lieben,
    ein wunderbarer Wanderbericht, so wie wir es von Euch gewohnt sind. Man merkt die Freude, die Ihr beim wandern und beim Schreiben habt.
    Vielen Dank auch für das mitnehmen der Fifty Five Jacken. Danke auch für das erwähnen. Ich hoffe sehr, dass die Jacken Euch gut geschützt haben.
    Liebe Grüße,
    Euer Ulli♥️😘♥️😘

    • Hallo Aurora,
      wir haben die Zeit dort auch sehr genossen – die Natur ist so wundervoll und die Menschen sehr freundlich. Als wir wieder daheim waren, die Bilder betrachteten, wollten wir direkt wieder hin. Eine sehr sympathische Gegend.
      Liebe Grüße an dich
      Claudia

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