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Es schreibt hier für euch Birgit, die zusammen mit Uwe 2017 eine unvergessliche Reise nach Island erlebte. Lasst euch verzaubern von ihren Worten und den wundervollen Fotos!
9. Juni 2017, es ist soweit.
Ein lange geträumter Traum nimmt Formen an … wir starten am späten Abend von Frankfurt nach Keflavík – ISLAND.
Vera, unsere Begleiterin für die nächsten 8 Tage, nimmt uns in Empfang und Hermann, unser treuer Busfahrer, bringt uns sicher ins Hotel in der Nähe von Reykjavik. Es ist weit nach Mitternacht, als wir dort ankommen, aber es ist taghell. Irgendwie bringt einen das durcheinander und gepaart mit der Vorfreude auf die Insel aus Feuer und Eis ist an Schlaf nicht zu denken. Aber am nächsten Morgen müssen wir 9:00 Uhr ausgeschlafen abreisefertig sein.
Wir haben uns bewusst für eine geführte Rundreise entschieden, um so möglichst viel an kompakten Informationen mitzunehmen und sicher zu sein, innerhalb der kurzen Zeit alles Sehenswerte angesteuert zu haben. Gerne wären wir an manchen Stopps länger verweilt, aber 1500 km in 5 Tagen wollen gestemmt sein.
Der Bus setzt sich in Bewegung
Unsere Reise führt uns über den sogenannten „Golden Circle/Goldenen Ring“ durch Nationalparks mit atemberaubenden Ausblicken auf spektakuläre Landschaften, zu Wasserfällen, wie sie gigantischer und tosender nicht sein könnten. Der erste, der uns den Atem raubt, ist der Skógafoss. Wir sind sehr zeitig da und somit für kurze Zeit die einzigen Besucher – gigantisch!
Ein weiteres Highlight – der Geysir Strokkur, der seine kochende Wasserfontäne bis zu 35 m in den Himmel schießt – ein beeindruckendes Schauspiel.
Am Eyjafjallajökull, sicher dem ein oder anderen noch in Erinnerung als der nicht aussprechbare Vulkan, der im Jahr 2010 nicht nur die Isländer in Atem hielt, sollte man unbedingt verweilen und die Gedanken an den Ascheausbruch Revue passieren lassen. Ein Besucherzentrum dort gibt Informationen über den Ausbruch und die Folgen für die Menschen in der Umgebung. Unbedingt sehenswert der Film dazu (englischsprachig). Im Bild der betroffene Bauernhof, dessen Bewohner auch das Besucherzentrum initiiert haben.
Für mich das Highlight schlechthin ist der Nationalpark Skaftafell am Fuße von Europas größtem Gletscher, dem Vatnajökull. Der Anblick der überwältigend schönen Gletscherlagune mit ihren treibenden Eisbergen lässt mich vor Ehrfurcht erstarren. Als dann noch eine Seerobbe vorbeizieht und uns mit ihren großen dunklen Augen beobachtet, kann ich die Tränen vor Rührung nicht mehr zurückhalten. Gerne wäre ich dort ein, zwei Tage, zumindest aber ein paar Stunden länger geblieben, aber unser Reiseverlauf war strikt durchorganisiert. Bestimmt kommen wir wieder und schmieden dann eigene Reisepläne …
Die Reise geht weiter durch unberührte Landschaften mit gefühlten tausend Schafen (man sagt, in Island gibt es mehr Schafe als Einwohner), schroffen Klippen und bizarren Felsformationen in Richtung Norden mit dem mächtigsten Wasserfall Europas, dem Dettifoss.
Im farbenprächtigen Hochtemperaturgebiet Námaskard fällt einem das Atmen schwer, gibt es doch hier auf engstem Raum brodelnde Schlammquellen und Solfatare, die vor Schwefel nur so dampfen.
Vulkanische Vorgänge sind auf Island allgegenwärtig und verändern die Insel stetig.
Island hat kaum Waldflächen aufzuweisen, schon zu Zeiten der Wikinger wurden die Bäume für Häuser und Boote geschlagen und verheizt. Mühsam hat man in der heutigen Zeit mit dem Aufforsten begonnen, denn aufgrund des rauen Klimas wächst auf Island alles langsamer.
Interessant auch die Tatsache, dass es auf Island Unmengen an Lupinen gibt, wohin das Auge blickt, erscheint ein violetter Blütenteppich. Die Lupine ist keine einheimische Pflanze, sondern sie wurde 1945 nach Island gebracht, um die Bodenerosion zu bremsen.
Der Stopp am geothermalen Naturbad am See Mývatn im Norden von Island lässt bei einer Wassertemperatur von 36 – 40 Grad nichts zu wünschen übrig. Deswegen ist unser Mittagsstopp dort auch länger als gewöhnlich. Der ein oder andere hat vielleicht schon von der berühmten „Blauen Lagune“ in der Nähe von Reykjavík gehört – das Naturbad Mývatn steht seiner „großen Schwester“ in nichts nach, ist mit Sicherheit sogar noch etwas ruhiger und entspannter, da nicht überlaufen.
Und damit geht die Rundreise auch schon wieder in Richtung Reykjavík, quer durch die Hochebenen von Island mit Ausblicken, wie sie faszinierender nicht sein könnten.
Ein paar Worte zur nördlichsten Hauptstadt der Welt
und größten Stadt des Landes … wirtschaftliches, politisches und kulturelles Zentrum in einem! Zwei Drittel der Bevölkerung Islands leben in Reykjavík. Dort befinden sich das Nationalmuseum und weitere Museen; der eindrucksvolle, moderne Kirchenbau der Hallgrimskirkja ist unbedingt einen Besuch wert. Harpa – das Konzert- und Konferenzhaus beherbergt sowohl das isländische Sinfonieorchester als auch die isländische Oper und gilt als neues, modernes Wahrzeichen der Hauptstadt.
Man sollte in Reykjavík unbedingt einen Tag Sightseeing einplanen, am Effektivsten ist das mit einer Hop On-Hop Off-Bustour, während der man an insgesamt 16 Stationen beliebig ein- und aussteigen und genießen kann. Und das 24 Stunden lang!
Ein Stopp am Perlan-Gebäude mit seiner rotierenden Glaskuppel, die einen tollen Panoramablick auf die Stadt, das Meer und die umliegenden Hügel bietet, ist dabei ein absolutes MUSS.
Ein weiterer Städtetipp ist Akureyri am Fuße des Fjords Eyjafjördur im Norden. Die dortige Kirche mit Buntglasfenstern, die Szenen aus der isländischen Glaubensgeschichte zeigen, bietet einen fantastischen Blick auf das Fjord, in dem nicht nur die Aida auf Kreuzfahrt Halt macht.
Die Übernachtungen in den gebuchten Hotels waren allesamt eine Wohltat nach einem Tag auf den Beinen und die Verpflegung ein Fest für die Sinne.
Zwei missglückte Versuche, beim Whale Watching einen oder mehrere dieser Meeresgiganten vor die Kamera zu bekommen, zeigten uns, dass sich die Natur nicht manipulieren lässt und ihren eigenen Rhythmus lebt. Vielleicht waren wir auch zur falschen Zeit am falschen Ort, denn außer zwei Buckelwalen in weiter Ferne boten sich uns „nur“ das Meer und einige Seevögel. Auch schön!
Alles in allem war diese Rundreise nur ein kleiner Einblick in eine faszinierende Welt voller Ruhe, unberührter Natur und entspannter Menschen. Auch das Wetter hat super mitgespielt, Vera meinte, wir könnten uns glücklich schätzen, es wäre Anfang Juni mit 14 Grad schon sowas wie Sommer zu spüren.
Wir werden wiederkommen, dann aber auf eigene Faust und mit eigenen Plänen. Wissen wir doch jetzt genau, was es alles zu sehen und zu erleben gibt.
Auf Wiedersehen, ISLAND. Verið þér sælar!
Wow, fünf Tage sind sportlich für dieses Programm!!!!! Zum Glück musstet ihr nicht selbst fahren. Wenn du schon an der Planung einer Wiederholungsreise sitzt: Svartifoss, Snaefellsnaes-Peninsula sind definitiv Abstecher wert!
Danke für den tollen Beitrag und die wunderschönen Bilder 😊
das war es auch, Britta. Danke für deine Tipps, schon notiert 😉