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Wandermarathon? Claudia sah es im Internet und meinte das wäre doch was für uns. Meine Wahl fiel nach längerer Überlegung auf die kürzere Strecke von 19 km, da ich am Montag richtig früh arbeiten musste.
Teil II
Anita: 19 Kilometer, Langweiler – Hunsrückhaus am Erbeskopf
Start: Langweiler, 553 Meter hoch
Ziel: Hunsrückhaus am Erbeskopf, 673 Meter hoch
Dauer: 4:21 Stunden (ohne Pausen)
Länge: 21,9 km
Höhenmeter überwunden: ↗ 600 m ↘ 490 m
Durchschnitt: 5 km/h
[www.komoot.de/tour/SHS_Wandermarathon_2016_19km_Langweiler_-_Erbeskopf/10028991]
Wir fuhren sehr zeitig los, da Claudia sich für die 42 km entschieden hatte. Ihre Tour startete zwischen 6 und 7 Uhr in Veitsrodt, das hieß Abfahrt mit dem Bus war ab 5:30 Uhr möglich.
Dann durfte sie wandern, aber das erzählt sie hier selbst.
Vorbereitet hatte ich mich, indem ich mir die GPX Datei von der Seite http://www.shs-wandermarathon.de/ auf mein Handy geladen habe und mir die Tour vorab schon mal anschaute. Na da sind einige Steigungen drin.
Ich hatte viel Zeit denn mein Bus ging erst um 9 Uhr. Also ging ich zur Anmeldung und holte meine Nummer und die Wanderkarte ab. Bei einem zweiten Frühstück mit leckerem Apfelstreusel ließ es sich gut warten. Da der liebe Ulli von unserem Lieblings Outdoorausrüster Fifty Five auch da war, ging ich um ihn zu begrüßen. Ach war das eine Freude, wir plauderten eine Weile dann musste ich zum Bus. Nicht ohne ihn zu bitten, dass er bleibt, bis auch Claudia das Ziel erreicht hat und ihn dann noch begrüßen kann.
Es geht los
Pünktlich um 9 Uhr startete der erste Bus in Richtung Langweiler. Begrüßt wurden wir von der Edelsteinprinzessin und einem Moderator, die uns viel Spaß auf der Wanderung wünschten.
Zu meiner Überraschung war hier direkt an unserem Start eine Verpflegungsstation. Ich nahm mir einen Apfel und zwei der leckeren Müsliriegel, dann gings los.
Zu Beginn hieß es, dass man immer nur der Markierung des Saar-Hunsrück-Steiges folgen muss. Es ging über einen schmalen Pfad. Das Gras war noch feucht vom Regen der Nacht und die Luft so klar. Ich freute mich auf die Wanderung, darauf die Natur mit allen Sinnen zu genießen.
Über herrlichen Waldboden ging es langsam bergauf. Es war eine Freude, den Vögeln zuzuhören.
Vor lauter Zuhören hätte ich mich fast verlaufen, wie so viele Andere ;-) Aber ein aufmerksamer Mitwanderer bemerkte es und rief uns zurück.
Der Morbacher Bruch
Es ging immer noch beständig sacht bergauf, nach einem von mir ungeliebten Schotterweg kam wieder schöner Waldboden.
Ganz besonders gefiel mir der Morbacher Bruch. Holzstege führten über das Moor, ein netter Mitwanderer erklärte mir, dass man in diesem Moor wirklich untergehen kann. Ok, ich habe es nicht ausprobiert ;-)
Wir wanderten ein Stück des Weges gemeinsam und ich erfuhr, dass er die Wege hier sehr gut kennt.
Den Morbacher Bruch werde ich noch mal aufsuchen, die Natur ist so schön dort, so unberührt.
So langsam machte sich Unmut bei manchen Wanderern bemerkbar, die Versorgungsstation sollte nach 5 km erreicht sein.
Endlich nach 7,4 km und etlichen schmalen Wegen war sie endlich da. Was sich uns bot war toll.
Neben Schinken- und Käsebroten, Laugenbrezeln, Laugenstangen, Müsliriegel waren auch kleine Schokokuchen da, um den Hunger zu stillen. Natürlich gab es auch Obst (Äpfel und Bananen) und noch eine gute Auswahl an Getränken: Wasser mit und ohne Kohlensäure, verschiedene alkoholfreie Biere, mit Grapefrucht-Geschmack und Radler.
Nach einem Getränk und einer Banane schnappte ich mir noch eine Brezel, ein Wasser und machte mich wieder auf den Weg. Das letzte Stück bis zur Verpflegungsstation ging etwas nach unten, was nur bedeuteten konnte, es ging wieder nach oben.
Ich wanderte weiter durch einen wunderschönen Wald, immer wieder sah ich den lila Fingerhut und Farn, der Letztere kam mir hier besonders groß vor.
Die Wege waren sehr unterschiedlich, viele waren durch den vielen Regen sehr aufgeweicht. Ich musste durch dicken Matsch laufen. Aber das machte mir nichts aus, im Gegenteil ich genoss es. Leider ging es nicht Allen so. Wie ich hörte beschwerten sich manche über die aufgeweichten Wege.
Mit Musik geht alles besser
Da ich dieses Mal alleine lief, hatte ich mir meinen MP3-Player mitgenommen. Irgendwann stöpselte ich mir ein Ohr zu und genoss die Musik im Hintergrund. Es lief sich gut mit Musik in einem Ohr und dem Zwitschern der Vögel im Anderen.
Hin und wieder unterhielt ich mich, aber die meiste Zeit ging ich alleine.
Ach ja der Weg – ich hatte mir wie schon gesagt die GPX Datei auf mein Handy geladen. Zwischendurch überprüfte ich sie mit dem Weg den ich ging. Drei mal stellte ich fest das der Weg nicht übereinstimmte, aber egal ich hielt mich an die Beschilderung. War trotzdem etwas irritiert, da ich der Meinung bin, dass diese Datei doch ganz aktuell sein sollte vor so einem Lauf.
Nochmal stärken
Eine letzte Versorgungsstation bei Kilometer 15 mit wiederum einem reichhaltigen Angebot an Speisen und Getränken.
Dann ging es zur letzten Etappe, es lagen noch 6 km vor mir. Oder sollte ich sagen über mir, denn nun ging es, bis auf eine kleine Passage, beständig bergauf.
Dann kams!
Die letzten 2 km, dies konnte man auf den Hinweisschildern lesen.
Ein echt knackiger Anstieg, 54 Höhenmeter auf einer Distanz von 400 Metern. Der war echt heftig zum Schluss. Die letzten paar Meter bis zum Ziel ging es durch ein kleines Wäldchen zwischen Straße und Parkplatz am Hunsrückhaus.
Dann war es geschafft, ich war am Ziel, nach doch 21 km unterschiedlicher Wege.
Nun ging ich mir meine Urkunde abholen, ein Erinnerungs-Foto gab es auch.
Ich gönnte mir ein kühles Weizen und ein Fleischbrötchen. Dann hieß es Warten. Warten auf Claudia.
Nach 10:53 Std hatte auch sie es geschafft, 42 km eine tolle Leistung. Nun durfte auch sie wie auch ihre neu gewonnenen Freunde ihre Urkunden abholen und ein Erinnerungsfoto machen.
Gemeinsam gingen wir noch einmal zum Fifty Five – Ulli und plauderten etwas über den Tag und unsere Erlebnisse.
Es war für uns Beide ein schöner, wenn auch anstrengender Tag.
Liebe Anita, über die Kommentarfunktion in meinem Blog hatten wir ja schon Kontakt. Ich finde es witzig, auch einmal etwas von jemandem zu lesen, der so ganz andere Eindrücke mitgebracht hat. Mir machte der aufgeweichte Waldboden kurz hinter Langweiler echt zu schaffen. Ich hab ja geschrieben, dass ich dort tatsächlich mal kurz daran gedacht hab, aufzugeben. Es war glaub ich Claudia, die schrieb, dass es an verschiedenen Verpflegungsstationen nichts mehr zu essen gab? Das ist natürlich ein Schock, wenn man sich darauf eingestellt hat. Eine organisatorische Fehleinschätzung? Als ich an den Stationen ankam, gab es noch überall was. Auch ich hatte den Eindruck, dass die Route auch am Anfang, den Du ja nicht mitgenommen hast, anders verlief, als auf dem offiziellen Plan. Mein Wandermarathon eine Woche vorher war auf jeden Fall besser organisiert, es gab auf 48 Kilometern etwa 8 Verpflegungsstationen, das war reichlich. Nochmals Schöne Grüße, Joachim
Liebe Anita,
wirklich sehr sehr schön beschrieben. Leidere habe ich die wunderschöne Landschaft nur vom Hunsrückhöhenhaus gesehen, habe mir aber fest vorgenommen, auch mal ein Wochenende zum wandern auf den Erbeskopf zu kommem. Auch wegen deiner schönen Beschreibung.