Der 23. Mai 2015 war ein aufregender Tag, Eva-Maria und ich gingen reiten. Sie bekam zum Geburtstag einen Gutschein, der ihr einen Schnuppertag auf dem Reiterhof in Hundheim ermöglichte. Da es für eine Familie galt, durfte ich mit ;-). Eva-Maria war schon den ganzen Vormittag total aufgeregt und konnte es nicht erwarten, bis wir endlich abfuhren. Ich war auch aufgeregt, aber mein Grund war ein anderer. Ich hatte Angst vor der Begegnung mit den großen Tieren. Ca. 14 Uhr fuhren wir dann los Richtung Hundheim, die Kleine wurde immer aufgeregter und quasselte während der ganzen Fahrt. Unser Navi führte und direkt zum richtigen Haus.
Da lernten wir dann Claudia kennen. Sie führte uns in die Scheune, wo sie uns zeigte, wo sich die Sättel und anderes Zubehör befinden. Wir bekamen jede eine Führungsleine und ein Stück trockenes Brot. Damit ging es zur Weide, wir lockten die Isländer Styrmir und Hjalti damit an. Diese freuten sich über das Brot und wir konnten sie ganz leicht an die Leine legen. Nun führten wir die Beiden in die Scheune und banden sie an eine an der Wand befindlichen Leine an. Jetzt ging es ans Putzen, na super, dachte ich ganz leise für mich. Denn meine Angst war immer noch da.
Die Pferde waren zum Glück nicht ganz so groß, aber mir waren sie groß genug. Es wurde uns von Claudia ein Eimer gereicht, in dem sich diverse Dinge befanden, mit denen wir nun die Pferde putzen sollten. Geduldig und ganz genau wurde uns erklärt wofür die einzelnen Dinge im Eimer waren. So z.B. eine Bürste mit der das Winterfell herausgebürstet wird, danach kam die feinere Bürste dran. Die Pferde genossen es, und meine Angst wurde weniger. Eva-Maria strahlte die ganze Zeit vor Freude, es war schön, ihre Freude zu sehen. Zum Schluss kratzten wir die Hufe aus und dann durften wir die Sättel holen. Claudia zeigte uns, wie wir diese auflegen und worauf wir zu achten haben, damit Pferd und Reiter sich wohl fühlen. Nun Reithelme auf und los ging es zum Reitplatz.
Was auf den ersten Blick wie Schotter auf dem Platz aussah, entpuppte sich dann als ein weicher Untergrund aus Türdichtungen. Claudia sagte, dass es für die Pferde angenehm ist, darauf zu laufen und für die unerfahrenen Reiter bei einem Fall vom Pferd nicht so weh tut. „Na super“- dachte ich, „hoffentlich probiere ich das nicht aus.“
Es ist echt viel auf das wir auch nun zu achten hatten, bevor wir aufsitzen durften. Die Steigbügel mussten auf die richtige Länge eingestellt werden und der Bauchgurt wurde noch einmal etwas enger gezogen.
Nun endlich, durften wir aufsteigen. Ein erneutes Strahlen ging über Eva-Marias Gesicht, ich war immer noch etwas skeptisch, ob ich mich da oben halten kann. Auch hier wurde uns viel erklärt, z.B. dass die Zügel nicht gerissen werden dürfen, damit es den Pferden nicht unangenehm ist. Nun kam Bewegung in die Pferde, sie wurden geführt und wir saßen oben und lauschten den weiteren Erklärungen und kamen ihnen nach. Das heißt, wir saßen aufrecht und gaben den Bewegungen der Pferde nach. Dann kam eine Übung in der wir lernten, dass wir uns beim Stoppen etwas nach hinten legen, das klappte, wie auch die Übung in der die Pferde etwas schneller liefen.
Achja, meine Angst war irgendwann weg, ich genoss es auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen und war total entspannt. Das war auch der Verdienst von Claudia, die sehr umsichtig mit uns umging.
Viel zu schnell ging die erste Reitstunde um. Und es hieß die Tiere zurück in die Scheune führen und abzusatteln. Natürlich bekamen sie von uns noch ein Stück Brot als Dank für ihre Geduld.
Nun führten wir sie wieder auf die Weide und sahen ihnen zu wie sie freudig zu ihren Kameraden liefen.
Es war ein herrliches Erlebnis, ein großer Dank geht an die Kinderreitschule und an Claudia Ernst. Wir werden wieder hinfahren, denn Eva-Maria darf ab und zu dort reiten.
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