Der Wandermarathon im Frankenwald – immer für Überraschungen gut

12. Frankenwald Wandermarathon Ziel

Wie fast jedes Jahr waren wir auch in diesem Jahr beim Frankenwald Wandermarathon dabei, dieses Mal waren wir in Steinbach am Wald – und wie immer bietet dieses Event uns so viel Erlebenswertes auch neben dem Wandern, das wir wieder gern mit euch teilen möchten. Kurz soviel: es gibt neben Schiefer unfassbar Leckeres und viel Wasser.

Offenlegung

Dieses Mal gleich zu Beginn: wir wurden vom Frankenwald Tourismus zu dieser Veranstaltung eingeladen und erlebten ein schönes Rahmenprogramm rund um den Wandermarathon. In unserem Bericht geben wir (trotzdem) unsere Meinung wieder.

Facts

Start/Ziel: Steinbach am Wald
Art
: Rundwanderung
Dauer:  ca. 9,75 Stunden
Länge: ca. 44,2 Kilometer
Höhenmeter: ca. 1030 Meter hinauf und hinab

komoot
Gastgeberregion

2024 fand in der Fränkischen Rennsteigregion im Landkreis Kronach der 12. Frankenwald Wandermarathon statt. Diese Region besteht aus den Städten Ludwigsstadt und Teuschnitz, den Gemeinden Reichenbach, Steinbach am Wald und Tschirn und dem Markt Tettau. 13 Kilometer des Rennsteigs verlaufen auf fränkischer Seite. Das Wandern steht hier seit jeher ganz hoch im Kurs.
Link: Fränkische Rennsteigregion

Startort

Start- und Zielort war Steinbach am Wald. Durch den Ort führt der Rennsteig, wie uns Bürgermeister Thomas Löffler am Tag vor dem großen Event erzählte.
Steinbach am Wald hat 5 Ortsteile und insgesamt etwa 3700 Einwohner. Ein Kreisel mit einem Obelisk, der für die Glasindustrie steht, das Holz mit der Köhlerei und die Kunst sind führende Themen hier.
Das Herz der Gemeinde ist das schöne Freizeit- und Tourismuszentrum mit der Tourist-Information, einer interessanten Tourismusausstellung, dem Familien- und Wellnessbad, Tennisplätzen, einem Aktivpavillon für Gruppen, einer Gaststätte, Bowlingbahn und der Rennsteighalle zur Mehrzwecknutzung.
Diese sollte uns am nächsten Tag als Start- und Ziel vom Wandermarathon begegnen. Vorher lernten wir aber etwas über die Region kennen.
Link: Steinbach am Wald



Unterwegs in der Fränkischen Rennsteig-Region
– Tropenhaus Kleintettau

Im Jahr 2014 ist hier ein Leuchtturmprojekt entstanden, das Nachahmer sucht.
Die Abwärme der Glasindustrie wird genutzt, um Obst anzubauen, zum Beispiel Papayas, Zwergbananen und Maracujas. Aber nicht nur diese, etwa 220 verschiedene Pflanzensorten werden hier kultiviert. Neben dem Ertrag dient das Tropenhaus aber auch der Forschung. Wie gelingt es, tropische Früchte unter Glas anzubauen, um so den ökologischen Fußabdruck dieser Früchte zu verkleinern?
Auch Tiere leben hier, und somit macht dieses Haus auch den Kleinen Spaß. Bunte Frösche, Schlangen, Schildkröten und noch andere Vier- oder Mehrbeiner gibt es hier zu entdecken.
Uns hat der Besuch sehr gefallen, wird doch aufgezeigt, wie Abwärme, die zum Heizen zu kalt ist, genutzt und CO2 und Wasser eingespart werden kann.
Bitte Öffnungszeiten beachten.
Link: Tropenhaus Klein Eden am Rennsteig



– Deutsches Schiefertafelmuseum

Weiter ging es nach Ludwigstadt ins Deutsche Schiefertafelmuseum. Von der Entstehung des Schiefers geht es zu seinem Abbau und der Weiterverarbeitung. Wir hätten nicht gedacht, dass es so spannend sein kann zu erfahren, wie eine Schiefertafel hergestellt wurde. Die Leiterin der Touristinformation der Fränkischen Rennsteigregion, Manja Hünlein, brachte uns dies sehr eindrücklich nahe und wir hatten viel Freude, die alten Schiefertafeln selbst auszuprobieren.
Bitte Öffnungszeiten beachten.
Link: Deutsches Schiefertafelmuseum



– Genuss-Manufaktur Confiserie Lauenstein

Na, da haben wir noch etwas Leckeres probieren dürfen. Pralinen in jeglichen Geschmacksrichtungen, wow! Seit über 60 Jahren fertigt die Manufaktur Trüffel-, Pralinen- und Schokoladenspezialitäten in Handarbeit. In der Fischbachsmühle, einem schmucken alten Haus, konnten wir diese Spezialitäten entdecken und vom Schokoladenbrunnen naschen.
Eine absolute Empfehlung, wenn du mal in der Nähe bist. Nur soviel noch dazu: nimm genügend Zeit mit, denn es gibt hier auch ein Café und eine Gläserne Manufaktur! Die Hauptproduktion der Manufaktur ist mittlerweile nach Teuschnitz umgezogen.
Bitte Öffnungszeiten beachten.

Link: Genuss Manufaktur Confiserie Lauenstein



Start des Wandermarathons

Nach einer ruhigen Nacht in unserer Unterkunft, dem Antikhotel Steinbacher Hof in Steinbach am Wald, begaben wir uns ziemlich früh in die Rennsteighalle.
An diesem Morgen war sie nicht mehr so leer wie am Tag zuvor, immerhin trafen sich hier alle Wanderer vor dem Start. Und das waren nicht wenige, trotz regnerischem Wetter. Nach dem guten Frühstück dort, ein paar motivierenden Worten von Markus Franz, dem Geschäftsführer vom Frankenwald Tourismus Service Center, ging es pünktlich raus zum Start. Noch ein paar Worte von wichtigen Menschen und pünktlich um 7 Uhr fiel der Startschuss – es ging los!
Im Regen.
Der Musikverein Steinbach am Wald spielte trotzdem und versüßte uns die ersten Meter.



Unterwegs

Wie wir es im Frankenwald gewohnt sind, ist es unterwegs nie langweilig! Auf den 43 Kilometern gab es 33 Erlebnisstationen, es gab Begrüßungsgeld an der „Grenze“ zu Thüringen, ein Passierschein wurde vergeben – und musste natürlich wieder vorgezeigt werden, alte Schlepper wurden uns gezeigt und den Herrn Luther haben wir auch getroffen.
Neben den austragenden Gemeinden und Städten Ludwigsstadt, Steinbach am Wald, Tettau, Reichenbach, Tschirn und Teuschnitz, waren noch 50 weitere Vereine, Organisationen, Firmen und ettliche private Helfer im Einsatz.



Die Strecke

… hatte es auch dieses Jahr wieder in sich.
Wir gingen auf dem Rennsteig entlang, der ja irgendwie für uns einen ganz großen Reiz hat und den wir gewiss irgendwann komplett erwandern.
Es ging also Richtung Ziegelhütte, die wir nach etwa 3,6 Kilometern erreichten. Wir wanderten auf dem Lutherweg, wo wir bei Kilometer 4,7 dann den Herrn Luther höchstpersönlich trafen. Welch eine Ehre!
Weiter ging es auf dem Schönwappenweg, auf dem wir viele historische Grenzsteine antreffen.
An der Kurfürstenstein Hütte queren wir nach etwa 6,8 Kilometern den Kolonnenweg und die Landesgrenze zu Thüringen. Natürlich nicht ohne eine Grenzkontrolle :-o
Die höchste Stelle der Strecke haben wir hier auch erreicht – was aber nichts zu bedeuten hatte über den weiteren Verlauf ;-)
Wir bleiben auf dem Schönwappenweg, der hier wieder gemeinsam mit dem Rennsteig verläuft.



Nach 7,6 km verlassen wir diese beiden, wandern hinab, bis wir wieder auf den Kolonnenweg trafen. Hier unten im Dobergrund, wo die Dober verläuft, ist es richtig idyllisch, auch wenn uns immer wieder Regentropfen auf den Kopf klatschen.
Dieser Kolonnenweg hatte es dann richtig in sich, denn wir mussten uns einmal richtig steil auf ihm bergauf schnaufen. Beachte das vierte Bild unten in der Galerie, da laufen die Wanderer nicht nur unten, sondern auch am oberen Bildrand.
Den steilen Aufstieg geschafft, hat der Kolonnenweg seine Schuldigkeit getan, wir verlassen ihn nach rechts. Dies war etwa nach 9,5 Kilometern.



Tschirn erreichen wir über den Seenweg und den Aussichtspunkt „Auf der Wach“ und verlassen den Ort wieder ins Dobertal. Etwa 7 Kilometer geht es nun größtenteils bergab – jeder weiß, was das heisst…
Bis zum Kilometer 20 folgen wir der Dober, biegen dann rechts ab und dürfen uns steil hinauf bewegen. Freche Schilder sind wir ja schon gewohnt beim Frankenwald Wandermarathon, aber bei Nieselregen wirken sie nochmal frecher.



Mittendrin kam die liebe Sonne raus, wir konnten es gar nicht fassen. Teuschnitz erreichen wir nach etwa 27 Kilometern und haben uns unsere Mittagsrast wohl verdient. Auf dem Weg zum ersten Mal zurück nach Steinbach am Wald überraschte uns dann bei Kilometer 30 ein richtig heftiges Gewitter, zum Glück konnten wir uns in der Bastelsmühle unterstellen und etwas stärken. Wir wagten schließlich die nächsten 3 Kilometer an der Bahnstrecke entlang und über den Seenweg.
In Steinbach am Wald stieg Anita planmäßig aus, wir stärkten uns bei leckerem Kuchen und ich wanderte den letzten Abschnitt, die Frankenwaldweiber versüßten mir mit alkoholfreiem Schnaps (Gurkenwasser) den Weg. Bis zum Ölschnitzsee ging es, von dort fast zielstrebig zum Roten Turm, über den (blauen) Rennsteig (Rennsteig-Alternative) und den Töpferweg erreiche ich schließlich nach 44,2 Kilometern die Rennsteighalle.
Und es kam übrigens, wie es kommen musste nach dem Wetter-Auf-und-Ab an diesem Tag: auf dem letzten Kilometer schüttete es so dermaßen, dass ich meine Wanderschuhe, die bis dahin wirklich jegliche Nässe von meinen Füßen ferngehalten hatten, ausgießen konnte. Das Wasser lief mir die Beine runter…
Zum Glück war es zum Ende, denn mit diesen Schuhen konnte ich wirklich keinen Meter mehr laufen, als ich im Ziel war.



Verpflegung

Insgesamt gab es neben dem Frühstück und dem Abendbrot in der Rennsteighalle, dem Mittagssüppchen in Teuschnitz, dem Kaffee und Kuchen nach 32 Kilometern noch 12 weitere Punkte, an denen es mindestens etwas zu trinken gab.
Also an Hunger und Durst leidet hier kein Wanderer. An den Versorgungsstationen wirst du mit freundlichen Worten und voller Respekt empfangen, es macht richtig Spaß!


Helfer

Das ist jedes Jahr unglaublich, wie viele ehrenamtliche Helfer sich zusammenfinden, um uns Wanderern eine schöne Wanderung zu bescheren. Sie warten auf der Strecke und feuern dich an, geben dir aufmunternde Worte mit auf den Weg und versorgen einen mit Ess- und Trinkbarem.


13. Frankenwald Wandermarathon 2025

Auch 2025 findet natürlich wieder ein Frankenwald Wandermarathon statt, dieses Mal am 17. Mai in Helmbrechts. Dieser Ort ist uns schon bekannt, der 7. Frankenwald Wandermarathon startete eben hier.
Wir sind schon sehr gespannt, was sich das Orga-Team rund um Markus Franz wieder einfallen lässt. Eins ist klar: langweilig wird es hier nie.
Link: Pressemitteilung zum 13. Frankenwald Wandermarathon


Berichte über den Frankenwald Wandermarathon

Weiterführende Links

Danke an alle, die zu dieser wieder einmal sehr gelungenen Veranstaltung beigetragen haben!

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